Montag 05.02.07, 11:00 Uhr
Veranstaltung mit Hannes Heer am 8.2.,20.00 Uhr im Bahnhof Langendreer

Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit


hitler-wars1.jpgDer bekannte Historiker und ehemalige Leiter der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ Hannes Heer wird am kommenden Donnerstag, den 8.2. um 20 Uhr im Bahnhof Langendreer über die neuesten Konjunkturen der Vergangenheitsbewältigung sprechen. Grundlage sind seine aktuellen Publikationen „Vom Verschwinden der Täter. Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei“ und „Hitler war’s. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit“. Hier konstatiert Heer eine geschichtspolitische Wende im Umgang mit der NS-Tätergeneration in den letzten Jahren. Anhand von Bernd Eichingers Film „Der Untergang“, den populären Fernsehserien von Guido Knopp und den Publikationen des Münchener Instituts für Zeitgeschichte zur Rolle der deutschen Wehrmacht analysiert Heer das Rollback im Geschichtsbild. Hitler und die engste NS-Führungsriege dienen dabei als bequeme Sündenböcke, um die große Mehrheit der Deutschen von ihrer Vergangenheit zu befreien. Den wieder auflebenden historischen Mythen stellt der Autor die Unterstützung des NS-Regimes durch eine breite „Volksgemeinschaft“ und die aktive Beteiligung der Wehrmacht am Holocaust entgegen. Anhand der populären Familienromane von Uwe Timm, Wibke Bruhns und Tanja Dückers wird auch die enge Verschränkung von privater und großer Geschichte im Alltag unterm Nationalsozialismus thematisiert. Hannes Heer, geboren 1941, Historiker und Literaturwissenschaftler, war bis 2000 Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojektes „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“. 1997 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Eine Veranstaltung der ag rex der DGB-Jugend NRW, dem AStA der RUB und dem Bahnhof Langendreer