Die Freie Uni chreibt: »Während ganz Bochum die letzten Weihnachtseinkäufe in der Innenstadt erledigt, informieren Studierende mit Flugblättern die PassantInnen über ihren Kampf für den Erhalt der Freien Uni. „Viele haben schon aus den Medien von dem Streit erfahren und finden gut, dass wir uns für ein gerechtes Bildungssystem engagieren“, freut sich Jan Dreyer über die positive Resonanz.
Auf das Angebot der Freien Uni, einen Verhandlungsfahrplan für konstruktive Gespräche zu erstellen, will Rektor Weiler noch immer nicht eingehen. Am Mittwoch hatte die Leitung der Ruhr-Uni die Gespräche mit dem AStA und der Freien Universität offiziell abgebrochen. Rektor Weiler erklärte, er wolle nur noch dann mit den Studierenden sprechen, wenn die Freie Uni sich zur freiwilligen Räumung des Querforums bereit erkläre und die Schlüssel zum Gebäude abgebe.
„Dass der Rektor sich Verhandlungen verweigert und Strafanzeige gegen die NutzerInnen des Querforums West gestellt hat, ist eine willkürliche und politische Entscheidung gegen das selbstverwaltete studentische Projekt“, sagt Teiting. Denn das Querforum würde ohne die Freie Uni sowieso noch mindestens ein Vierteljahr leer stehen. „Wenn es Weiler wirklich um eine Einigung ginge, dann hätte er genug Zeit, um mit uns zu sprechen.“ Stattdessen versuche der Rektor nun, seine Verantwortung auf die Polizei abzuwälzen. „Wir setzen trotzdem auf die Einsicht, dass es besser ist, mit uns zu reden, als mit Polizeigewalt vorzugehen.“
Derweil erreichen die Freie Uni immer mehr Solidaritätserklärungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Am Mittwoch Abend gab es in Hamburg eine spontane Solidaritäts-Demonstration, die sich gegen die gewaltsame Räumung der Projekte Ungdomshuset (Kopenhagen) und der Freien Uni (Bochum) ausgesprochen hat.
In der angespannten Situation richten sich die aktiven Studierenden auf ein ungewöhnliches Weihnachtsfest ein. „Die meisten von uns haben ihren Weihnachtsbesuch bei den Eltern abgesagt.“, sagt Katharina Teiting. „Einige Eltern und Familienmitglieder schauen deswegen über die Weihnachtstage hier vorbei. Klar ist erstmal: Wir bleiben hier. Und wir erwarten, dass der Rektor endlich vernünftige Rahmenbedingungen für die Verhandlungen über die Zukunft der Freien Uni Bochum schafft.“