Freitag 22.12.06, 21:49 Uhr
Weihnachtsbotschaft des DGB-Vorsitzenden Michael Hermund

DGB: „Armut ist ein Tabuthema in unserer Stadt“


In einer Pressemitteilung schreibt der DGB-Vorsitzende der örtlichen Region Ruhr-Mark: Wir sind heute als Gesellschaft insgesamt, reich wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Aber der Reichtum dient uns nicht dazu, Armut zu überwinden. Im Gegenteil: die Kluft zwischen reich und arm wird bei uns immer größer. Armut ist ein Tabuthema in unserer Stadt. Wenn Kinder nicht an Klassenfahrten teilnehmen, Arbeitlose im Freundeskreis keine Gegeneinladung mehr aussprechen können oder ältere Frauen sich scheuen, ihren Anspruch auf Hilfe aus Scham oder Scheu vor Behörden anzumelden, dann wird deutlich: Armut ist nicht nur ein Einkommensproblem, sie grenzt Menschen vielmehr aus und gibt sie oft genug einem lebenslangen Verliererschicksal preis.
Arme haben wir bei uns, mehr als genug. Aber nehmen wir sie wahr? Begegnen wir der Armut? Treten wir ihr entgegen? Das Hartz IV Gesetz ist seit 2 Jahren in Kraft. Haben es die handelnden Akteure in unserer Stadt geschafft die Intensionen des Gesetzes umzusetzen? Warum bleiben Millionenbeträge für die Eingliederung Arbeitsloser ungenutzt? Es geht darum, die betroffenen Menschen sowie das Faktum der Armut in der Wohlstandsgesellschaft zu sehen und die Notwendigkeit zu erkennen, sich für eine Verbesserung der Lebenssituationen der von Armut betroffenen Menschen einzusetzen.“ Im Wortlaut.