Freitag 15.09.06, 09:00 Uhr
Montag, ab acht Uhr: Proteste bei der Studiengebühren-Senatssitzung

RUB-Rektorat ist nervös


Am kommenden Montag will der Senat der Ruhr-Uni entscheiden, ob Studiengebühren in der Höhe von bis zu 500 Euro pro Semester eingeführt werden oder nicht. AStA, Protestkomitee ‚gegen Studiengebühren‘ und die Freie Uni Bochum rufen ab acht Uhr morgens zum kreativen und entschlossenen Protest auf.
Offiziell soll der Senat ab neun Uhr in der Univerwaltung tagen. BeobachterInnen gehen aber davon aus, dass das Rektorat versuchen könnte, sowohl die Zeit als auch den Ort der Sitzung spontan zu verlegen, um dem Protest auszuweichen. Deswegen ruft das Protestkomitee dazu auf, dass Leute, die ein Auto zur Verfügung haben, dieses am Montag früh mitbringen oder zur Verfügung stellen. So können bei einer Verlegung möglichst viele Studierende an den Tagungsort gebracht werden. Die Leitung der Uni Köln hatte die dortige entscheidende Senatssitzung in den Hochsichterheistrakt des Kernforschungszentrums Jülich verlegt. Auch die Sitzung der Uni Bonn wurde wegen der starken Proteste abgebrochen und am gleichen Tag an einem geheimen Ort fortgesetzt.
Im Vorfeld der Bochumer Senatssitzung zeigt sich auch die Uni-Leitung auffallend nervös. Rektor Gerhard Wagner hat angekündigt, Protest auf dem Campus mit Hilfe der Polizei zu unterbinden, sobald er „zu laut“ werde. Es sei eine ausreichende Anzahl von BeamtInnen angefordert worden, um die Sitzung auf alle Fälle stattfinden zu lassen. Offensichtlich setzen Polizei und Rektorat schon im Vorfeld auf Einschüchterung: In den vergangenen Tagen wurden verstärkt Zivilpolizisten und Streifenwagen im Umfeld der Freien Uni gesichtet.
Die Drohungen des Rektors, sogar dann mit Polizeigewalt auf Proteste zu reagieren, wenn sie nur „zu laut“ werden, stellen eine neue Eskalationsstufe der Repression gegen die aktiven Studierenden dar. Trotzdem geben sich die Studierenden kämpferisch und wollen der Repression nicht nachgeben. Mit einem sehenswerten Mobilisierungsvideo (20 MB) werben Protestkomitee und Freie Uni für die Teilnahme an den Protesten am Montag. Den Aufruf zu den Protesten auf dem Uni-Campus haben inzwischen über 70 Gruppen und Einzelpersonen unterzeichnet. Weitere Unterstützungsunterschriften sind gerne gesehen und können an aufruf@protestkomitee.de gemailt werden.