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Freitag 04.08.06, 16:00 Uhr

DGB bietet Transparenz bei Löhnen und Gehältern


Stimmt meine Gehaltsgruppe? Bin ich richtig eingruppiert? Was verdienen andere in meiner Branche? Für alle, die Antworten auf diese und ähnliche Fragen suchen, hält der DGB ein wichtiges Informationsangebot bereit. Darauf weist der DGB Ruhr-Mark hin. „Mit der Internetseite www.lohnspiegel.de wollen wir mehr Transparenz schaffen“, erklärt dazu Michael Hermund, Regionsvorsitzender des DGB.
Die Informationen beruhen auf der Auswertung der Angaben von 35.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Interessant in diesem Zusammenhang: Beschäftigte im Geltungsbereich von Tarifverträgen erhalten ein um 12 Prozent höheres Einkommen als Beschäftigte ohne Tarifvertrag.
Auf der Internetseite bietet der DGB außerdem Daten, Fakten und Argumente zum Thema „Niedriglöhne – Mindestlöhne“. Immerhin müssen in Deutschland 2,1 Millionen Menschen mit einem Lohn von weniger als 50 Prozent des Durchschnittsverdienstes auskommen. „Damit beziehen rund 12 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten `Armutslöhne`“, kritisiert Michael Hermund, „eine Entwicklung, die auch vor unserer Region nicht halt macht.“
Innerhalb der Gewerkschaften werden verschiedene Modelle diskutiert, wie Armut trotz Vollzeitarbeit abgeschafft werden kann. Dazu gehören Vorschläge wie die Allgemeinverbindlicherklärung der untersten Tarifgruppen in den einzelnen Branchen bis zum einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn.
Krtitisch hinterfragt Michael Hermund auch die wachsende Zahl von 400-Euro-Jobs in der Region. Empört reagierte er dabei auf Meinungsäußerungen von CDU Politikern, die solche Mini-Jobs als Chance für eine flexiblere Gestaltung des Arbeitslebens abfeiern. „Ich sehe darin eine Verhöhnung der Betroffenen, die sich oft nur durch mehrere Jobs über Wasser halten können.“