Mittwoch 21.12.16, 16:35 Uhr
Der alternative Weihnachtspreis der Sozialen Liste:

Die Rute 2016 geht an Mario Schiefelbein


Die Rute 2016, der von der Sozialen Liste Bochum gestiftete alternative Weihnachtspreis für soziale und politische Missetaten, ist in diesem Jahr Mario Schiefelbein verliehen worden. In einer Erläuterung dazu heißt es: »Damit will die Soziale Liste Bochum rügen, dass, seitdem Herr Schiefelbein Geschäftsführer der Bochum Marketing GmbH ist, die Werbung für unsere Stadt Bochum ausschließlich unter Vermarktungsgesichtspunkten erfolgt. Er will, wie in einem Interview formuliert, die Bilder, die die Menschen über Bochum in den Köpfen tragen, „durch andere austauschen“. Die Traditionen der Stadt, die Arbeit in den Betrieben und die Kämpfe der Menschen haben in seiner Vermarktungsstrategie keinen Platz. Herr Schiefelbein geht sogar so weit zu formulieren, dass wir es uns „nicht mehr leisten können“, die „alten Strophen von Herbert Grönemeyer“ zu besingen.

Auch hat eine stärkere Zusammenarbeit im Ruhrgebiet in seinem Konzept keinen Platz, wenn er kategorisch sagt: „Jede Stadt vermarktet sich selbst!“
Mit teuren Aktionen und „irren Ideen“, die darauf abzielen, in der (bundesweiten) Öffentlichkeit Aufsehen zu erheischen, bringt sich Herr Schiefelbein persönlich mehr ins Gespräch als denn ein großer Nutzen für Bochum erkennbar wäre. Für 80.000 € werden Besucher im „blauen Bus“ aus Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart gratis nach Bochum geholt, um ihnen das Konzerthaus und den VfL Bochum zu zeigen. Die Soziale Liste in ihrem Schreiben an den Chef von Bo-Marketing wörtlich: „Meinen Sie im Ernst, dass Bochum mit diesen Landeshauptstädten auf den Gebieten der kulturellen Einrichtungen und Sport konkurrieren soll?“
Über 300.000 € stellt die Stadt Bochum 2017 für „Markenkommunikation“ zur Verfügung. Die Soziale Liste weiter: „Wir haben den Eindruck, dass Sie das Geld mehr für die Anreicherung Ihrer Karriere als für eine angemessene Stadtwerbung gebrauchen. Ein früherer Arbeitgeber bezeichnete Sie als ‘kulturellen Zugvogel’ und spielte damit auf Ihre kurze Verweildauer in Ihren Positionen als PR-Mann an. Marketing, wie Sie es verstehen, hat zwar einen gewissen Unterhaltungswert und produziert Schlagzeilen, hat aber nur eine geringe Glaubwürdigkeit.“
Die Soziale Liste ist der Meinung, dass Mario Schiefelbein nach Bernd Wilmert, Volker Goldmann, Thomas Wenner, Ottilie Scholz, Jens Lücking, Gerd Bollermann, dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Bochum, Ernst Kratsch, Axel Schäfer und Michael Townsend ein würdiger Preisträger für die Rute 2016 ist.«