Freitag 17.10.14, 17:15 Uhr

Mangelndes Engagement bei der Inklusion


Inklusion benötigt als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe gute Rahmenbedingungen, damit sie funktionieren kann, so der GEW-Sprecher Jochen Bauer. Dazu bedarf es größerer Anstrengungen von Seiten der Stadt Bochum. Anders, als in den WAZ-Berichten vom 2. Oktober dargestellt, sieht die GEW die Aufgaben des Schulträgers, der Stadt Bochum, nicht überall als erfüllt an. Die sächliche und räumliche Ausstattung hinkt an manchen Schulen der Herausforderung hinterher. LehrerInnen beklagen zum Beispiel, dass notwendige Umbauarbeiten in den Klassenräumen nur zögerlich erfolgen. Eine schnellere Umsetzung der beantragten Maßnahmen, um gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen, ist dringend notwendig. Es bedarf zudem einer großzügigeren Bereitstellung von Sachmitteln, etwa der Ausstattung mit Stellwänden, um in den Klassen differenziert arbeiten zu können, aber auch die zügige Einrichtung von Differenzierungsräumen oder Cool-Down-Räumen ist wünschenswert. Die räumliche Situation mancher Schulen ist jedoch vor dem Hintergrund des Bedarfs für diese Aufgabe grenzwertig.
Weiterhin stehen nicht genügend Mittel für geeignete Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. In nicht seltenen Fällen bezahlen Lehrkräfte die Unterrichtsmaterialien für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus eigener Tasche.
Das Schulgesetz sieht außerdem vor, dass für SchülerInnen mit besonders ausgeprägten, umfassenden Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besondere schulische Lernorte eingerichtet werden. Bisher gibt es hierzu nach Kenntnisstand der GEW keine Konzepte der Stadt.
Schließlich ist nach Ansicht der GEW die Versorgung der Schulen mit SonderpädagogInnen nicht ausreichend. Dieser bereits in der Gesetzgebung des Landes angelegte und von Verbänden vorhergesehene Missstand wirkt sich nun negativ für die Willkommenskultur für Kinder, die an der Regelschule ankommen, aus.