Dienstag 19.03.13, 14:36 Uhr
Die Herausforderungen des doppelten Abiturjahrgangs

Lange bekannt und doch versemmelt?


Der DGB Ruhr Mark schreibt: »Obwohl alle Beteiligten seit langem wissen, dass in diesem Jahr ein doppelter Abiturjahrgang ansteht, droht nach bisheriger Lage ein Desaster. Nach aktuellem Stand ist die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze weit hinter den Erfordernissen zurück und nun zeichnet sich auch noch ab, dass viele Universitäten und Hochschulen Zulassungsbeschränkungen für das kommende Wintersemester umsetzen wollen. Zum Beispiel ist laut Presseberichten die Anzahl der Studienplätze für Lehramtsanwärter an der TU Dortmund um 30 Prozent reduziert. Für den DGB in der Region Ruhr Mark eine Entwicklung, die große Besorgnis auslöst.

DGB-Geschäftsführer Jochen Marquardt ruft die Verantwortlichen dazu auf, sofort umzuschalten. „Die Betriebe müssen entscheidend nachlegen und massiv mehr Ausbildungsplätze schaffen. Die von Wirtschaft und Politik geführten Debatten um Fachkräftemangel und die Herausforderungen des demografischen Wandels werden immer absurder, wenn sie nichts unternehmen, um der aktuellen Entwicklung nicht schnellstens eine andere Richtung geben. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder den Finger in diese Wunden legen.“
Ergänzend dazu verweist DGB-Jugendbildungssekretär Tim Ackermann darauf, dass mit den Entwicklungen an den Hochschulen die Bemühungen der Landesregierung konterkariert werden, die für 2013 mehr als 800 Millionen Euro zur Verfügung gestellt haben und bis zum Jahr 2015 mehr als 90.000 Studienplätze schaffen wollten.
„Hier werden jungen Menschen Zukunftschancen genommen. Der freie Zugang zu Bildung ist die Voraussetzung zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft. Deshalb setzt sich die Gewerkschaftsjugend gegen Zulassungsbeschränkungen und soziale Hürden für die Studienaufnahme ein. Die derzeitige Entwicklung ist unverantwortlich für die Jugendlichen und ein Armutszeugnis für unser Land.“«