Donnerstag 10.05.12, 14:53 Uhr
Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 10. 5. 2012:

Die Opel-Werke brauchen ein Perspektive:


Der aus Frankfurt/Main angereiste Opel-Manager Volker Hoff teilte dem Ausschuss für Wirtschaft-, Infrastruktur und Stadtentwicklung in der Sitzung am 9. Mai lediglich die bereits bekannte unsichere Situation für die Bochumer Opel-Werke mit. „Das Werk II in Langendreer wird Ende nächsten Jahres geschlossen“ und das „Gelände zu marktüblichen Preisen verkauft“. Hoff: „Wir haben für das Werk II keine Verwendung mehr“. Für das Werk I in Laer gilt nach Worten des Opel-Managers „keine betriebsbedingten Kündigungen“ bis Ende 2014. Außerdem halte der Konzern General Motors an der Marktstrategie fest, in Deutschland gefertigte Autos der Marke Opel nur in Mitteleuropa zu verkaufen. Diese bereits bekannten Positionen machen erneut die hundertprozentige Abhängigkeit von Opel vom amerikanischen Mutterkonzern General Motors deutlich.
„Es wurde klar, dass eine langfristige Erhaltung des Opelstandortes in Bochum nur möglich erscheint, wenn die Eigentumsverhältnisse geändert werden und Opel aus dem GM-Konzern gelöst wird“, kommentiert Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste die Erklärung des Opel-Managers.
Dass sowohl das Opel-Werk I und II eine Perspektive haben könnte, zeigte der Vortrag von Prof. Henning Wallentowitz, der im Ausschuss eine Studie vorstellte, die zahlreiche Vorschläge für eine neue Produktion in den beiden Bochumer Werken aufzeigte. Dies waren insbesondere die Bereiche alternative Antriebe, Komponentenfertigung, Elektromobilität und Bildung eines Automobilclusters. Wallentowitz wörtlich: „Aber alles ist abhängig von Detroit.“
Die Soziale Liste schließt sich den Forderungen der Belegschaft und der Gewerkschaften an, endlich die Unsicherheit für die Opel-Beschäftigten zu beenden. „Die Opel-Werke brauchen eine Perspektive, um umweltverträgliche, ökonomisch sinnvolle und zukunftsträchtige Produkte herstellen zu können“, fordert Günter Gleising. Dem US-amerikanischen Konzern GM muss mit geeigneten Mitteln die deutsche Gesetzeslage deutlich gemacht werden, die in Artikel 14 des Grundgesetzes bestimmt, dass „Eigentum verpflichtet, sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“ und in Art. 15 das Instrumentarium für eine Sozialisierung vorsieht. Wer Banken mit Milliarden retten kann, kann auch den Erhalt und die Neuausrichtung von Betrieben bewerkstelligen.