Mittwoch 18.04.12, 21:16 Uhr
Kritik an prekärer Beschäftigung an der RUB wird lauter:

Lehrbeauftragte sind keine Tagelöhner 4


„Zum Leben zu wenig. Honorarkräfte, die für das Zentrum für Fremdsprachenausbildung (ZFA) an der RUB arbeiten, sehen sich mit Dumping-Honorarverträgen konfrontiert. Einmal mehr bewahrheitet sich, dass auf dem Bochumer Campus die vielbeschworene Exzellenzinitiative nicht gleichzeitig mit Sozialverträglichkeit einhergehen muss“, heißt es in einem Beitrag der aktuellen Ausgabe der Bochumer Stadt- & Studierendenzeitung. „Honorarkräfte, die am ZFA eine Fremdsprache unterrichten, erhalten pro Veranstaltungsstunde eine Pauschale von 30 bis 40 Euro. Angestellte Lehrkräfte erhalten demgegenüber etwa 120 Euro. Als wäre dieser Umstand nicht sittenwidrig genug, stehen im ZFA etwa 15 hauptamtlichen MitarbeiterInnen (die oft nur eine halbe Stelle haben) bis zu 90 Honorarkräfte gegenüber. Eine krasse Quote, unter der die Qualität der Lehre leidet.“ Das ZFA steht derzeit im Fokus der Kritik seitens des neuerdings auch für Lehrbeauftragte zuständigen Personalrats der wissenschaftlich Beschäftigten (WPR): „Verglichen mit den preiswertesten und lehrintensivsten Beschäftigten, den Lehrkräften für besondere Aufgaben, erhalten die Honorarkräfte 80 bis 90 Euro pro Veranstaltungsrunde weniger“, bringt Dr. Luzia Vorspel die Kritik des WPR auf den Punkt. Am Donnerstag, den 19.4., um 16 Uhr (GB 5/160) versammeln sich die Lehrbeauftragten der Geisteswissenschaften, um das weitere Vorgehen zu koordinieren, um ihre Situation substantiell zu verbessern. So wolle der WPR die Initiative ergreifen, auf die Neueinstellung von 25 neuen Lehrkräfte für besondere Aufgaben im ZFA hinzuwirken. Man darf gespannt sein…


4 Gedanken zu “Lehrbeauftragte sind keine Tagelöhner

  • Kalinka

    An den Vor“redner“:

    http://www.mindesthonorar.de

    auf facebook: Inititiative Bildung Prekär

    Es geht nicht darum, wem von uns es besser geht, sondern darum, dass wir uns vernetzen, wie schon längst von einigen Bochumer Lehrbeauftragten und Integrationslehrern in o.g. Initiative geschehen!

    Denn nur gemeinsam könnnen wir ein Bewußtsein für die strukturelle Ausbeutung von Lehrkräften in der Erwachsenenbildung schaffen und für unsere Interessen eintreten.

  • bochumer

    Ups,

    das sollte nur ein „bisschen“ Sarkasumus sein ;-)

    Ich wollte darauf hinweisen, dass es in anderen
    Bereichen noch schlechter aussieht.

    Besten Dank für den Link.

  • Ditte

    Hallo,
    nur zur Info: bei der GEW gibt es eine (kleine) Gruppe, die sich mit der Situation freiberuflicher Lehrkräfte befasst.

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