Montag 06.02.12, 19:30 Uhr

Frostschutz für BauarbeiterInnen


Die IG BAU schreibt: »Sie gehören zu den kältesten Arbeitsplätzen in Bochum – die Jobs auf den Baustellen im Winter. Damit aus dem Frost-Job kein Frust-Job wird, fordert die IG BAU Bochum-Dortmund einen wirksamen „Frost-Schutz“ für die Bauarbeiter. Dazu gehören, so die Bau-Gewerkschaft, warme Schutzkleidung und wintersichere Baustellen – ohne Rutschgefahr. „Wer bei Minustemperaturen auf Gerüste klettert und dabei auch noch Stahlträger schleppt, muss gut gegen Kälte, Schnee und Eis geschützt werden“, sagt Gerhard Kampschulte. Arbeitsschutz sei kein Geschenk der Arbeitgeber. „Jeder Bauarbeiter hat ein Recht darauf, dass seine Gesundheit nicht aufs Spiel gesetzt wird“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund.
Schnee, Frost, Glätte – eine Winterbaustelle hat es für die Beschäftigten in sich. „Gute Schutzkleidung wie Handschuhe, Jacken und Stiefel gegen die Kälte sind Pflicht. Der Arbeitgeber muss sie jedem Mitarbeiter zur Verfügung stellen“, sagt Gerhard Kampschulte. Zudem gehöre in diesen Tagen eine „warme Bude zum Bau“: Die Beschäftigten müssten geschützte Räume haben, in denen sie sich zwischendurch mit einem heißen Kaffee, mit Tee oder Brühe aufwärmen könnten. Ideal seien Baustellenwagen oder beheizte Container. „Ein paar Tage bei zugiger Luft und starker Kälte – das haut den stärksten Bauarbeiter um“, so der Gewerkschafter.
Auch für Werkzeuge wie Säge und Betonmischer sei ein einfacher Wetterschutz notwendig – mindestens ein winddichtes Zelt. „Spart der Arbeitgeber an der Sicherheit, verwandeln Eis und Schnee die Baustelle in eine gefährliche Rutschbahn. Wenn der Bau zur Skipiste wird, sind Unfälle vorprogrammiert“, sagt Kampschulte.
Die IG BAU Bochum-Dortmund werde sich in den kommenden Wochen verstärkt für den Arbeitsschutz auf den Winterbaustellen in Bochum einsetzen. Die IG BAU appelliert an alle Bauarbeiter, Verstöße sofort bei der Gewerkschaft zu melden. „Natürlich sind wir froh, wenn das Baugewerbe auch im Winter gute Geschäfte macht. Aber wer als Bauunternehmer einen Extragewinn auf Kosten der Gesundheit seiner Beschäftigten einfahren will, dem kann ich nur sagen: Nicht mit uns!“, so Kampschulte.«