Donnerstag 29.12.11, 19:52 Uhr

In Gedenken an Mohammad Sillahauf


Das Transnationale Aktionsbündnis (TAB) ruft am 14. Januar um 15.00 Uhr am Hauptbahnhof in Remscheid zu einer Demonstration in Gedenken an Mohammad Sillahauf: Auf der Webseite des TAB heißt es: „Für freien Zugang zu Gesundheitsversorgung – für die Schließung aller Sammelunterkünfte und Isolationslager. Anlässlich des fünften Todestages von Mohammad Sillah rufen wir zu einer Demonstration in Remscheid auf. Mohammad Sillah, ein Flüchtling aus Guinea, starb am 14. Januar 2007. Mohammad, der damals in einem Remscheider Flüchtlingsheim lebte, wurde Anfang 2007 trotz starker Schmerzen vom zuständigen Sozialamt die Ausstellung eines Krankenscheins verweigert. Einige Tage später trug ihn ein anderer Flüchtling zum Krankenhaus, weil der Hausmeister des Heims keinen Krankenwagen rufen wollte. Drei Tage später wurde Mohammad nach Essen in eine Klinik verlegt, wo er starb. Die Stadt Remscheid bestreitet bis heute, dass Mohammad Sillah die ärztliche Versorgung verweigert wurde.
Mit der Demonstration wollen wir auf die Situation der Flüchtlinge in Remscheid und vor allem auf die gesundheitliche Unterversorgung hinweisen und den Protest der Flüchtlinge stärken. Seit Mohammad Sillahs Tod haben sie durch kontinuierlichen und hartnäckigen Protest stückweise ihre Isolation durchbrochen und Erfolge erzielt. Wir haben in den vergangenen Jahren in Remscheid erlebt, dass der Zusammenhalt der Flüchtlinge die Stadtverwaltung Remscheid dazu brachte, einige ihrer Zermürbungsinstrumente zurückzunehmen. So wurde durch den ersten offenen Brief der Flüchtlinge vom Januar 2009 die menschenverachtende Praxis des Sozialamtes Remscheid für die Öffentlichkeit sichtbar. Die Anwesenheitskontrollen finden nicht mehr täglich sondern wöchentlich statt, „im Regelfall“ gibt es Bargeld statt Gutscheine und Krankenscheine für drei Monate. *mehr*«