Mittwoch 16.11.11, 21:30 Uhr

Nazi belästigt und verfolgt drei Mädchen
Polizei: ein reiner Familienstreit 4


Wenn ein WAZ-Artikel über einen Polizeieinsatz mit der Einschätzung der Polizei endet, dies „sei es ein reiner Nachbarschaftsstreit zwischen zwei zerstrittenen Familien gewesen. Mit Rechts-Links-Anfeindungen habe der Einsatz nichts zu tun gehabt“, wenn dann noch mehrere Dutzend PolizistInnen bei der Aktion beteiligt waren und die Pressestelle der Bochumer Polizei zu diesem Groß-Einsatz keine Silbe veröffentlicht, dann kann davon ausgegangen werden, dass die Öffentlichkeit desinformiert werden soll. Tatsächlich ist es ganz offensichtlich so gewesen, dass ein Großaufgebot der Polizei den agressivsten der Langendreerer Nazis vor den aufgebrachten Familienangehörigen und FreundInnen von drei Mädchen schützen wollte, die er zuvor übel beschimpft, verfolgt und belästigt hatte. Dies war am frühen Montagabend passiert. Die Mädchen mit Migrationshintergrund hatten offensichtlich in einer Apotheke Schutz vor dem Nazi gesucht und ihre Angehörigen verständigt. Von dort wurde auch die Polizei informiert. Der Nazi flüchtete daraufhin in die Wohnung seiner Schwester, deren Mann ebenfalls ein berüchtigter Nazi ist. Da die Angehörigen der Mädchen schon häufig von dem Nazi drangsaliert worden waren, zogen sie vor das Haus, in dem sich der Nazi aufhielt. Hier zog die Polizei ein Großaufgebot zusammen und nahm die Personalien der empörten Angehörigen auf. Immerhin: NachbarInnen berichten, dass der BMW des Nazi-Schwagers von der Polizei nach Waffen oder ähnlichem durchsucht wurde. Die Polizei hat Recht: Mit Rechts-Links-Anfeindungen hatte das alles am Montag nichts zu tun. Es war ein weiterer Nazi-Übergriff auf MigrantInnen in Langendreer. Dies zu verschweigen ist ein Skandal. Nicht zu recherchieren und die Polizei-Version unkritisch zu übernehmen ist für die WAZ einfach ein weiteres Mal nur peinlich.


4 Gedanken zu “Nazi belästigt und verfolgt drei Mädchen
Polizei: ein reiner Familienstreit

  • Hans Bert

    Aha: auf die Polizei und die WAZ können wir also weiterhin pfeifen.

    Bleibt abzuwarten, was die Landtags-Vizepräsidentin, der Bezirksbürgermeister, die Bezirksvertretung und die Ruhrnachrichten diesmal kommentieren – ich bin gespannt!

    Vom Verfassungsschutz hört mensch vielleicht endlich mal was über die Rolle der linksradikalen Langendreerer – gut 1100 von denen waren ja neulich schon auf die Straße gegangen…..wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer in Langendreer ist!

    Wenn es nicht ein einziges, echtes Trauerspiel wäre: ich würde mich totlachen über all den Unfug der verbreitet wird und über all das, was an nicht bedeutungslosen Stellen alles nicht verbreitet wird.

  • Kein Dramatisierer

    In Langendreer häufen sich die Skandale:

    nicht nur, dass es gewalttätige Nazis gibt, nein, es wird auch noch vom Bezirksbürgermeister und der Lokalpresse und der Polizei verharmlost und verschwiegen – Scheiße Mann, wie kommen wir aus DER Nummer bitte schön raus???

    Ich bin ratlos.

  • anonymus

    Wenn Politik und Polizei versagt, müssen wir Bürger uns selber helfen.
    Die Frage ist nur, wie?

  • Fitz

    Liebe Leser, startet mal eine News-Suche zum Stichwort „Langendreer“ und dann erinnert Euch an diese Aussage der Ruhrnachrichten von vor einiger Zeit schon:

    „Die Polizei beobachtet die Entwicklungen im Stadtteil mit großer Sorge. Die Politik schaut eher hilflos zu.“

    Bitter.

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