Dienstag 11.10.11, 16:22 Uhr

Offene Verunglimpfung von Lehrkräften


Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bochum erklärt in einer Pressemitteilung: »Bei allen geeigneten Maßnahmen, die nun im Zusammenhang mit der PCB- und Schimmelbelastung am Neuen Gymnasium Bochum nach langen Auseinandersetzungen auf dem Weg sind, bedauert die GEW die nachträgliche, offene Verunglimpfung von Lehrkräften in der Schulausschusssitzung und vor der Presse. Sie scheint uns auf einer sehr einseitigen Bewertung der kritischen Aufklärungsarbeit von Lehrerinnen und Lehrern zu beruhen.
Die Stadt Bochum hat sicherlich enorme finanzielle Anstrengungen unternommen, um das Gebäude der ehemaligen Erich-Kästner Gesamtschule für das Neue Gymnasium nutzbar zu machen, doch lässt sich eine nach wie vor vorhandene PCB-Belastung nicht wegdiskutieren. Die Äußerungen des Herrn Townsend, die Grenzwerte in Baden-Württemberg lägen höher als in Nordrhein-Westfalen, zeugen von einer gewissen Hilflosigkeit.
Er sollte vor dem Hintergrund, dass es sich bei PCB um eine extrem krankheitserregende Chemikalie mit nicht zu übersehenden Spätfolgen handelt, umsichtiger mit den Ängsten im Kollegium des Neuen Gymnasiums umgehen. Wie die Krankheitsgeschichten von Lehrkräften, die an PCB belasteten Schulen beweisen, ziehen sich die Krankenkassen und Berufsgenossenschaft gern aus der Verantwortung, wenn es um die Anerkennung von gesundheitlichen Folgeschäden als Berufskrankheiten geht. Die Ängste im Kollegium sind vor diesem Hintergrund mehr als verständlich.
Eine willkürliche Grenzlinie zwischen berechtigten Sorgen der Betroffenen und einer „systematischen Angstkampagne“ zu ziehen, wird der Sache nicht gerecht. Eine maximale Transparenz schließt auch ein, dass über Befürchtungen offen gesprochen werden darf. «