Dienstag 05.10.10, 11:00 Uhr

ADFC: „IHK: Nur Autos im Kopf“


Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittleres Ruhrgebiet veröffentlichte vor wenigen Tagen eine Pressemitteilung unter dem Titel: „Beibehaltung der vierspurigen Wittener Straße zwingend notwendig.“ Der Vorsitzende des ADFC Bochum Klaus Kuliga erwidert darauf mit einer Stellungnahme unter dem Titel „IHK: Nur Autos im Kopf“. Darin heißt es: »Der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet hat seine ideologische Verblendung unter Beweis gestellt, indem er die Beibehaltung der vierspurigen Wittener Straße für „zwingend notwendig“ erklärt. Die Verwaltung der Stadt Bochum schlägt vor, die Leistungsfähigkeit der Wittener Straße dadurch zu erhöhen, dass für Radfahrer endlich zumutbare Verhältnisse geschaffen werden. Dabei sind auch noch wesentliche Verbesserungen für den Busverkehr möglich. Das stößt auf den entschiedenen Widerspruch der Auto-IHK. Dabei unterschlägt Herr Neinhaus die Tatsache, dass auf der Wittener Straße Fahrbahnflächen frei geworden sind, weil die Straßenbahn unter die Erde verlegt wurde – mit Millionenaufwand. Für den Radverkehr bedeutet die vorgeschlagene Planung das Ende jahrzehntelanger Diskriminierung – auf einer Länge von gerade mal 500 Metern!
Der innerstädtische Einzelhandel profitiert direkt und nachhaltig von mehr Radverkehr in Bochum. RadfahrerInnen sind häufige und treue Kunden. Das Fahrrad hat bei Einkaufsfahrten ein enormes Potential. Mehr Radverkehr stärkt den örtlichen Einzelhandel. Gerade eine IHK sollte das ganz genau wissen. Herr Neinhaus offenbart stattdessen peinliche Wissenslücken. Verbesserte Nahmobilität bedeutend mehr Lebensqualität. Es ist höchste Zeit, die Innenstadt aus dem Würgegriff des Molochs MIV zu befreien. 500 Meter sind da nur ein Anfang auf dem Weg zu einer lebenswerten Stadt.«