Donnerstag 12.08.10, 14:00 Uhr
DGB protestiert gegen geplante Leistungskürzungen bei den Renten

Klares Nein zur Rente mit 67 Jahren


Der DGB in Bochum lehnt eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ab. „Obwohl die vorliegenden Daten darauf hinweisen, dass ein Renteneinstieg mit 67 oder 70 völlig an den Realitäten des Arbeitsmarktes vorbei gehen, versuchen die Regierungsparteien in einer interessanten Allianz mit so genannten Experten und Versicherungskonzernen eine Politik durchzuziehen, die in erster Linie zu Rentenkürzungen führt und keinen Beitrag zur Lösung der demografischen Probleme leistet“, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund.
Während in den Oppositionsparteien vernünftige Zeichen zu einer Abkehr dieser Politik immer lauter würden, blieben CDU und F.D.P. bei ihrer Politik und gesellen sich eher in die Richtung einer weiteren Verlängerung, wie sie beispielsweise vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) diskutiert werde. Deren Chef Michael Hüther geht perspektivisch von einem Rentenalter ab 70 Jahre aus. Der DGB in Bochum verweist darauf, dass gerade einmal 21,5% aller 60 – 64jährigen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und selbst wenn man die, von Ministerin von der Leyen mitgezählten, Minijobber, Aushilfen und Selbstständigen einbeziehe, steige der Beschäftigtenanteil dieser Gruppe auf bescheidene 40 Prozent.
Für Hermund muss es jetzt klare Entscheidungen geben. „Wir freuen uns, dass auch in der SPD ernsthaft über eine Kurskorrektur diskutiert wird und fordern klare Positionen und keine Scheinlösungen.“
Um diese durchzusetzen, wollen die Bochumer Gewerkschaften in den nächsten Wochen ihre Mitglieder informieren und gemeinsam Druck aufbauen. Hermund: „Auch auf dem Bochumer Arbeitsmarkt sind die Chancen der älteren Arbeitnehmer wieder gute Arbeitsplätze zu bekommen sehr gering. Ein Viertel aller Arbeitslosen in unserer Stadt sind zwischen 50 und 65 Jahren. Das sind über 4.500 Menschen die Arbeit suchen. Solange das so ist, muss die Rente mit 67 Jahren ohne wenn und aber vom Tisch.“