Freitag 30.07.10, 12:02 Uhr

bodo: „Nah dran, aber für alle.“


„Soziales und Kultur. Kritisch aber unterhaltsam. Nah dran, aber für alle.“ So beschreibt die bodo-Redaktion im aktuellen August-Heft ihre Vorstellung einer sozialen Straßenzeitung. In dieser Ausgabe sind das etwa ein Porträt der Bochumer Schauspielerin und Tana Schanzara-Preisträgerin Maja Beckmann, eine Reportage über einen Dortmunder Stadtimker und eine über die „Liebeszellen“ in der Dortmunder JVA. In der Vorschau der bodo-Redaktion heißt es: »bodo spricht mit „Dealern“ am Dortmunder Westpark und lässt sich Flüchtlingsschicksale erzählen. Die Anti-Fluglärm-Aktivistin Ursula Wirtz wird nach ihren Motiven befragt und der Essener Unperfekthaus-Gründer Reinhard Wiesemann zu seinen Ideen zur Kulturhauptstadt. bodo kommentiert den Envio-Umweltskandal vor der Haustür der Redaktion am Dortmunder Hafen und den skandalösen Ausgang des „Tortenprozesses“ gegen die Bochumer Nachrichtenplattform bo-alternativ.
Angesichts kritischer Leserpost veröffentlicht die Redaktion ein Statement zur eigenen Standortbestimmung. Auszüge daraus:
„Was wir den Menschen, die das Straßenmagazin kaufen, bieten möchten, sind Geschichten, keine Parolen. Wenn wir einfühlsam und auf Augenhöhe Wege in die Sucht oder aus der Obdachlosigkeit, Alltag im Gefängnis oder in Armut schildern, liefern wir unseren LeserInnen „Munition“ für die Gespräche mit denjenigen, die glauben, Obdachlose sollten sich einfach mal zusammenreißen und Arbeitslose müssten nur die Ärmel aufkrempeln.
Wir glauben, dass diese Informationen, die sonst nur in der verzerrten Optik des Boulevards zu haben sind, den politischen Kern in sich tragen. Wenn wir am Beispiel zeigen, wie die Unterstellung mangelnder Kooperationsbereitschaft die Streichung des Existenzminimums und damit Absturz, Obdach- und Perspektivlosigkeit nach sich zieht, dann brauchen wir kein Pamphlet, das die Hartz-Gesetze angreift.“
Dazu gibt es Verkäufergeschichten, Rezensionen, Ausgeh- und Kulturtipps, den kommentierten Kulturkalender, die Kinderseite Eselsohr, uvm. In der Reihe Wanderpokal schreibt der Kabarettist Kai Magnus Sting für bodo.«