Freitag 09.07.10, 07:00 Uhr

Adornos „Ästhetische Theorie“


Am Donnerstag, den 15.7 lädt das AStA-Referat für Kritische Wissenschaften an der Ruhr-Uni um 19.00 Uhr im KulturCafé zu einem Vortrag von Magnus Klaue ein. Das Thema lautet: …als wäre die Gänsehaut das erste ästhetische Bild – Idiosynkrasie und Erkenntnis bei Theodor W. Adorno“. In der Ankündigung heißt es: »Adornos „Ästhetische Theorie“ läßt sich lesen als der letzte Versuch, die Verbindlichkeit ästhetischer Erfahrung, wie sie in der bürgerlichen Epoche in Kants Analytik des Geschmacksurteils auf den Begriff gebracht worden ist, angesichts der irreversiblen Korrumpiertheit jeglichen ästhetischen Normativismus gegen die Zumutungen des Relativismus zu verteidigen. Das Vermögen, das in Adornos Ästhetik den Kantschen Begriff des Geschmacks beerbt und zugleich über sich hinaustreibt, wird bezeichnet mit dem Begriff der „Idiosynkrasie“. Der Vortrag möchte versuchen, diesen Begriff in seiner Konstellation mit den verwandten Termini der „Nuance“, des „Spleens“, der „Differenziertheit“ usw. zu entfalten und auf seine ästhetischen, anthropologischen und moralphilosophischen Implikationen hin durchsichtig zu machen. Außerdem soll die „Idiosynkrasie“ als polemischer Gegenbegriff zur postmodernen Rehabilitation von Kategorien wie „Ekel“, „Ansteckung“ oder „Entzündung“ geltend gemacht werden, die sich im kurrenten Wissenschaftsbetrieb mittlerweile naivster Beliebtheit erfreuen.
Magnus Klaue lebt als freier Autor in Berlin und schreibt regelmäßig u.a. für ‚Jungle World‘ und ‚Bahamas‘. Er hat gemeinsam mit Hans Richard Brittnacher den Sammelband ‚Unterwegs: Zur Poetik des Vagabundentums im 20. Jahrhundert‘ (2009) herausgegeben.«