Freitag 26.02.10, 18:00 Uhr

DGB: Keine Chancengleichheit für Frauen


Um die Chancengleichheit von Frauen in der Arbeitswelt ist es in Bochum schlecht bestellt, meint Michael Hermund vom DGB. „Frauen arbeiten mehr in Teilzeit, haben öfter einen Minijob und ihr Einkommen ist im Schnitt 23 % niedriger als das der Männer. Es ist ein Skandal, dass Deutschland beim Lohnabstand zwischen Männern und Frauen einen traurigen `Spitzenplatz` in der EU einnimmt,“ so Hermund. Von den 34.000 Minijobs in Bochum sind nach DGB Angaben 22.000 von Frauen besetzt. Nur 4.000 Männer aber 19.000 Frauen arbeiten Teilzeit. „Diese Entwicklung ist umso unverständlicher, da Frauen die bessere Qualifikation haben. Aber dies allein sichert ihnen keine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, “ meint Hermund. Laut EU-Studie liegen Fraueneinkommen in Deutschland um 23 Prozent niedriger als Männereinkommen.
„Die Gewerkschaften haben zwar den Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit erkämpft, das Problem ist, dass die Eingruppierung von Frauen nicht nach fairen Regeln erfolgt. Außerdem: Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, werden generell schlechter entlohnt. Friseurinnen, Floristinnen, Verkäuferinnen, Apotheken- und Arzthelferinnen sind beliebte Frauenberufe, die aber am Ende der Lohnskala stehen,“ so Hermund.
Grund genug für den DGB an den Internationalen Frauentag zu erinnern. Vor 100 Jahren wurde beschlossen, diesen Tag 1911 erstmals zu begehen.
Hermund: „In den letzten 100 Jahren wurde im Sinne der Chancengleichheit Einiges erreicht. Jedoch gibt es weiterhin viel zu tun. Die Antidiskriminierungsrichtlinie der EU ist noch immer nicht vollständig in deutsches Recht umgesetzt worden.“
Am Sonntag, den 7.März findet ab 11.00 Uhr eine Veranstaltung unter dem Motto „Kurs Halten! Gleichstellung“ im Jahrhunderthaus an der Alleestr. statt.