Freitag 19.02.10, 17:00 Uhr
Mieterverein: Vorgehen der Genossenschaft ist mehr als befremdlich

Malerviertel: Genossenschaft sägt weiter 5


Der Bochumer Mieterverein stellt in einer Presseerklärung fest: »Mit einer Guerilla-Taktik verfolgt die Baugenossenschaft Bochum eG die Abholz-Aktion im Malerviertel in Weitmar Bärendorf weiter. Heute Morgen um 10.30 rückte erneut die Gartenbaufirma Ehmke an – allerdings mit einem kleinen Trupp und ohne Räum-Gerät – und begann sofort und ohne Absperrung mit der Fällung der Birke hinter den Häusern an der Menzelstraße. Als die vom Lärm der Säge aufgeschreckten Mieter auf der Bildfläche erschienen, zog sie sogleich wieder ab und ließ die gefällte Birke einfach liegen. Noch am Montag waren die gefällten Bäume wenigstens abtransportiert worden, damit, wie Firmenchef Ehmke sagte „sich niemand verletzt“.
Ebenfalls heute Morgen hatten die Mieter, deren Personalien die Polizei am Montag festgestellt hatte, weil sie die angelaufene Fällaktion verhindert hatten, Post der Baugenossenschaft im Briefkasten. Darin wurde ihnen per anwaltlichem Schreiben Hausverbot für die Außenbereiche aller Grundstücke der Genossenschaft erteilt, eine Abmahnung wegen Verstoßes gegen die genossenschaftliche Treuepflicht ausgesprochen sowie Schadensersatzforderungen angekündigt.
Der Mieterverein hält das Hausverbot für äußerst zweifelhaft. „Die Mieter haben ein Recht zur Gartennutzung im Mietvertrag garantiert. Wenn man das überhaupt nachträglich entziehen kann, dann würde dies den Mieter zur Mietminderung berechtigen.“
Die Abmahnung macht die Mieter nicht bang. Heinz-Werner Kolberg aus der Schwindstraße 13: „Das ist jetzt schon meine 6. Abmahnung seit einem Jahr. Das ist der Stil, wie diese Genossenschaft gegenüber ihren Mietern auftritt. In unserem Viertel hat sie schon vier Mieter verklagt und dutzende Abmahnungen ausgesprochen.“
Für den Mieterverein ist das Vorgehen der Baugenossenschaft Bochum eG mehr als befremdlich. „Eine Genossenschaft ist ein Wohnungsunternehmen in Mieterhand. Die Mieter sind nicht Kunden, sondern Eigentümer der Genossenschaft. Und diese nennt sich in ihrem Briefkopf auch noch „Unsere Baugenossenschaft Bochum“. Natürlich ist sie allen 2300 Mitgliedern verpflichtet, aber 133 Unterschriften gegen die Fällaktion im Malerviertel kann man doch nicht einfach ignorieren! Und wie sie vorgeht, wenn es Konflikte gibt, ist für eine Genossenschaft absolut nicht nachvollziehbar. Zum Glück ist das nicht Standard bei Bochumer Genossenschaften.“
Sie auch den Bericht vom 15. 2. 2010


5 Gedanken zu “Malerviertel: Genossenschaft sägt weiter

  • Weber

    Alle Mitglieder der BürgerINI Wohnen im Malerviertel
    haben eine Klage von Klaus Werner bekommen, mit der Begründung die Holzaktion verhindert zu haben.
    So ein Irrsinn, diese mutigen Genossen haben im Sinn aller Mieter gehandelt um den Baumfrevel zu bekämpfen.

    Am Montag um 7.oo Uhr rücken die wieder an!!!

    Seit wachsam und wehrt Euch.

    Montag kreist die Kettensäge im Malerviertel!!

  • Weber

    viele bewohner haben sich bei der bg bochum beschwert. hier wird jetzt nur noch engstirnig die meinung von klaus werner durchgeboxt zum nachteil der mieter im malerviertel.

    am montag werden wir uns unter den bäumen zum gebet vereinen.

    bürgerini wohnen im malerviertel

  • GebemeinenSenfdazu

    Zitat aus Wikipedia „Das zentrale Anliegen von Genossenschaften ist es, GEMEINSAME wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedürfnisse zu befriedigen.“ Bei dieser Genossenschaft hält man wohl nicht viel von der Gemeinsamkeit!? Oder geht es ausschließlich nur um wirtschaftliche Interessen? Das ist wohl eher zu vermuten, wenn man die Angelegenheit in der Vergangenheit mal verfolgt hat. Als Mitglied einer Genossenschaft fühlt man sich wirklich manches Mal verar….. Ich kann nur an die Anwohner appellieren: Haltet zusammen und wehrt Euch!!!!

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