Mittwoch 15.04.09, 22:00 Uhr
Kritik der herrschenden Klimapolitik und Perspektiven für Bewegung

Gegen grünen Kapitalismus – für ein ganz anderes Klima


Am Dienstag, dem 28.4., findet um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum eine Mobilisierungsveranstaltung für den BUKO 32 statt. VeranstalterInnen sind der BUKO Rhein-Ruhr zusammen mit Attac Bochum und Attac Campus Bochum. Referent ist Alexis Passadakis (Attac-Koordinierungskreis, Berlin). In der Einladung heißt es: „Seit einigen Jahren ist der Klimawandel Top-Thema auf der politischen Agenda der Regierungen. Die klimapolitischen Strategien folgen der Logik ökonomischen Wachstums – mit Instrumenten wie dem Emissionshandel soll die ökologische Modernisierung und die Erschließung neuer Märkte gleichzeitig forciert werden. Der Widerspruch zwischen Ökologie und kapitalistischem Wirtschaftswachstum wird zur Triebfeder eines „grünen Kapitalismus“ erklärt. Der „Green New Deal“ stellt gerade in Zeiten der Krise Produktivitätssteigerungen mit gleichzeitiger Bekämpfung des Klimawandels in Aussicht.
Dass die wesentliche Ursache des durch Menschen verursachten Klimawandels die kapitalistische Produktions- und die Konsumptionsweise ist – allein die G8-Staaten haben die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen zu verantworten – bleibt ausgeblendet. Der Klimakonflikt ist im hegemonialen Diskurs ein globales Menschheitsproblem, das gekennzeichnet ist durch eine gemeinsame Bedrohungslage und ein kollektives Interesse an einer Problemlösung. Unthematisiert bleibt, dass die Krise geprägt ist durch soziale Herrschaftsverhältnisse: zwischen den Geschlechtern, zwischen globalem Norden und globalem Süden, zwischen Arm und Reich, usw.
Es gibt aber zunehmend auch kritische Perspektiven, die Klimawandel nicht als ausschließlich ökologisches Thema begreifen, dem allein durch Umweltschutz oder technologische Lösungen zu begegnen ist. Ansätze einer sich neu formierenden Protest-Bewegung zeigen sich schon länger in Großbritannien aber auch hierzulande beispielsweise mit dem Klimacamp 2008. Derzeit wird zudem weltweit gegen die Konferenz in Kopenhagen im Dezember dieses Jahres mobilisiert, bei der das Kyoto-Nachfolgeabkommen unterzeichnet werden soll.
Kapitalismuskritische Perspektiven auf die herrschende Klimapolitik verstehen den Klimawandel allgemein als eine umfassende Krise gesellschaftlicher (Natur-)Verhältnisse und greifen konkret die Reproduktion sozialer und ökologischer Ungerechtigkeiten und die Aufrechterhaltung und Etablierung öko-kolonialer Strukturen durch die herrschende Klimapolitik an. Diese Positionen verstehen sich als herrschaftskritisch und stellen die Frage nach sozial-ökologischer Gerechtigkeit in globalem Maßstab.
Bei der Veranstaltung soll es darum gehen, eine Kritik an klimapolitischer Strategien auszuformulieren, Perspektiven für emanzipatorische Ansätze aufzeigen und den Stand der Bewegung nachzuzeichnen.
Die Veranstaltung gibt ein Ausblick auf den 32. Bundeskongress Internationalismus (BUKO), der am 21.-24. Mai in Lüneburg stattfindet. Klima wird neben Bildung und Weltwirtschaftskrise ein zentraler Schwerpunkt auf dem BUKO sein. Ein spannender Kongress erwartet Euch: Auf nach Lüneburg!“
Informationen zum Kongress www.buko.info