Dienstag 16.12.08, 15:00 Uhr

DGB: CDU will Sozialticket abwürgen


„Mit einer Abschaffung der Großkundenrabatte im Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) soll die Debatte um ein Sozialticket konsequent abgewürgt werden. Auf Initiative der CDU sollen diese Rabatte zukünftig entfallen, die Einführung eines Sozialtickets wird erschwert und soll so durch die Hintertür verhindert werden,“ so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. Weiter heißt es in einer Erklärung des DGB: »Verkehrspolitisch und ökonomisch sind alle, die Großrabatte abschaffen wollen, auf dem Weg zu uralten Zeiten. Gerade die Schaffung des Firmentickets mit einem Rabatt von 16% war verkehrspolitisch sinnvoll. Örtliche Verkehrsunternehmen wie die BOGESTRA konnten so Firmen preiswerte Monatskarten anbieten. Dies erleichterte den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV. Das wurde auch von den jetzigen Forderern der Abschaffung der Großkundenrabatte nie bezweifelt. „Die Abschaffung des Firmentickets stehe nicht zur Debatte,wird behauptet, aber wenn die Menschen bei einer Rabattabschaffung nun 16 % mehr zahlen sollen, kommt dies einer Abschaffung des Firmentickets gleich und viele werden wieder auf den PKW umsteigen“, so Hermund.
Natürlich sei an der Finanzierung auch das Land NRW zu beteiligen, denn mit der Verteilung der Einahmeverluste auf mehrere Schultern wären diese Tickets auch solide zu finanzieren. Das Land NRW erhält seit dem Jahr 2006 einen Prozentpunkt der insgesamt dreiprozentigen Steigerung der Mehrwertsteuer auch als Ausgleich für die reduzierten Regionalisierungsmittel für den Nahverkehr. Allerdings wurden diese nie für diesen Zweck eingesetzt, so dass die Verkehrverbünde die Ticketpreise erheblich erhöhen mussten.
Hermund: „Diese ökologische Dummheit gehört vom Tisch. Und bis das Land seiner sozialen Verantwortung nachkommt, brauchen wir ein Sozialticket auf regionaler Ebene für Bochum. Die Betroffenen können nicht so lange warten! Ihnen muss jetzt die Mobilität gesichert werden.“«