Dienstag 29.04.08, 15:00 Uhr

AZ kritisiert Leiharbeitspraxis


Die „Arbeiterzeitung“ (AZ) von ver.di Bochum-Herne mobilisiert für die DGB-Kundgebungen am 1. Mai. Ein Schwerpunkt ist das Thema Leiharbeit. Dazu heißt es: „Mittlerweile arbeiten fast 800 000 Menschen in Leiharbeit: Viele der neuen Leiharbeitsplätze sind keine neuen Arbeitsplätze, sondern ersetzen bis dahin feste und geregelte Arbeitsverhältnisse. Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter erhalten einen bis zu 50 Prozent geringeren Lohn, der oft nicht zum Leben reicht. Beruflich und persönlich haben Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter kaum Perspektiven. Insbesondere Alleinerziehende und Familien mit Kindern sind von der geforderten Flexibilität negativ betroffen. Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter genießen keinen Kündigungsschutz und nur eingeschränkte Mitbestimmungsrechte. Die Firmen haben sehr schnell erkannt, wenn auch nur eine geringe Anzahl von Zeitarbeitnehmern beschäftigt ist, dass das eine disziplinierende Wirkung auch auf die Stammbelegschaft hat. Die Stammbelegschaft hat sehr schnell festgestellt, dass die Zeitarbeitnehmer in kurzer Zeit genau das beherrschen, was sie auch beherrscht. Und diese sind weitaus billiger. Die 2003 im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz eingeführte Klausel ‚Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, es sei denn, es regelt ein Tarifvertrag’ führt jetzt dazu, dass teilweise Löhne gezahlt werden, die menschenunwürdig sind. Nötig ist eine sozial gerechte Regulierung der Leiharbeit und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten dieser Branche.“ Zur AZ Nr. 8.