Donnerstag 24.01.08, 14:00 Uhr

Nokia steigerte 2007 seinen Gewinn um 67 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro


Der Nokia-Konzern hatte für heute seine Jahresbilanzpressekonferenz angekündigt, dann wegen befürchteter Nachfragen wieder abgesagt und nun doch durchgeführt. Er hat in seinem Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr Rekordgewinne bekannt gegeben. Der Nettogewinn stieg im vierten Quartal um 44 Prozent auf mehr als 1,8 Milliarden Euro. Von Oktober bis Dezember setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben 15,7 Milliarden Euro um und damit 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2007 konnte der Gewinn sogar um 67 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gesteigert werden, der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro. „Dass vor diesem Hintergrund Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo schon vorher verlauten ließ, dass Nokia auf der Stilllegung des Handy-Werkes in Bochum bestehe, ist unfassbar, vor allem für die Betroffenen“, so kommentierte Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion. „Dieses Vorgehen von Nokia zeigt ganz besonders deutlich, dass es im Kapitalismus in erster Linie nicht um die Menschen geht, sondern um die Profite. Und die können offensichtlich nicht groß genug sein, wie die vorgelegten Zahlen von Nokia belegen. Gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Oskar Lafontaine bin ich der Meinung, dass nicht zuletzt der Fall Nokia zeigt, dass wir eine andere Wirtschaftsordnung brauchen, in der die Arbeitnehmer zumindest in existenziellen Fragen ein Mitentscheidungsrecht haben.“
Nokia hat seine Position als souveräner Branchenführer für Handys mit der Traumrendite von 25 Prozent und einem Marktanteil von jetzt 40 Prozent ausgebaut. Die Nokia-Aktie zog nach Bekanntgabe der Bilanz in Helsinki um 12 Prozent auf 23,75 Euro an.