Zur angedrohten Räumung der Häuser Auf den Holln 1 und 3 erklärt das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung: »Der neue Oberbürgermeister und die neuen Ratsmitglieder waren noch nicht vereidigt, da erließ die Verwaltung schnell noch eine Ordnungsverfügung, mit der zur kurzfristigen Räumung des seit mehr als 40 Jahren besetzten Hauses Auf den Holln 1-3 – bekannt als „Villa Kunterbunt“ – aufgefordert wird.
Einmal mehr hat das Pestel-Institut die regionalen Wohnungsmärkte untersucht. Ergebnis für Bochum: Aktuell fehlen rund 2.900 Wohnungen. Gleichzeitig stehen 3.080 Wohnungen bereits seit einem Jahr oder länger leer. Wer eine Wohnung sucht, solle sich darauf aber keine Hoffnungen machen: Wohnungen, die lange Zeit leer stehen, gingen kaum wieder in die Vermietung.
Laut Angaben der Bewohner*innen der Villa Kunterbunt haben die Stadtwerke Bochum versucht, trotz laufender gerichtlicher Verfahren, die Strom- und Wasserversorgung des Hauses zu unterbrechen. Der Anwalt der Bewohner:innen hat rechtliche Schritte eingeleitet, um dies zu verhindern. Die Linke im Rat kritisiert das Vorgehen der Stadtwerke.
Im Zusammenhang mit dem Seminar Migration ist die Mutter aller Gesellschaften wird am Dienstag, den 11. November um 20 Uhr im Kino Endstation der Film „kein Land für Niemand“ gezeigt: »Europa zieht die Mauern hoch – mitten in einer humanitären Katastrophe. Der Dokumentarfilm „Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ beleuchtet die drastischen Folgen der europäischen Abschottungspolitik und die Rolle Deutschlands in diesem Paradigmenwechsel.
Am 11. November 2025 findet von 14:00 – 18 Uhr in der Stadtbücherei ein Seminar im Rahmen der „Global Teach-In/Teach-Out“ zu „Migration as a Social Good: We Stand with Migrants“ statt. Der Titel der Veranstaltung: „Migration ist die Mutter aller Gesellschaften.“ Die Themen: Migratıon als sozıales Gut; Wer gehört ıns Stadtbild; Perspektiven aus Bochum; Perspektıven aus dem globalen Süden; Die Aushöhlung des Rechts auf Asyl; Wie können wir dıalogische Räume schaffen? Zum Veranstaltungsprogrammund zurAnmeldung.
Es gibt neue Entwicklungen in der Villa Kunterbunt. Die Bewohner:innen berichten: »Nachdem einem Eilantrag beim Gelsenkirchener Verwaltungsgericht Erfolg hatte, die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs gegen die bauamtliche Ordnungsverfügung wiederherzustellen. Jetzt sind heute Morgen die Stadtwerke angerückt beim Haus und wollten den Bewohnern, die dort noch immer leben, den Wasser- und Stromzähler ausbauen. Auch existiert ein mündlicher Abbindeauftrag bei den Stadtwerken, diese wollen es auch mit Baumaßnahmen durchsetzen, das Haus von der Grundversorgung zu trennen während noch Leute darin wohnen. Darin sieht die Villa einen eklatanten Angriff auf die Grundrechte und Unversehrtheit der dort lebenden Bewohner und der Mieterin, die ebenfalls von diesen Maßnahmen betroffen ist.
Das Antifa-Café im Sozialen Zentrum lädt am Mittwoch, den 12. November um 19 Uhr zu einem Film- und Diskussionsabend über jüdischen Widerstand ein: »“Wie die Lämmer zur Schlachtbank.“ Dieses tradierte Narrativ von Menschen, die willenlos den Befehlen der zahlenmäßig deutlich unterlegenen Bewachern in Nazi-Uniformen folgen, ohne jegliche Gegenwehr die Deportationszüge besteigen, sich an Bahnhofsrampen selektieren lassen und selbst im Angesicht des Todes allenfalls als gebrochene Menschen, wenn nicht gar als willenlose Opfer, in die Gaskammer gehen, bestimmt bis heute das kollektive Gedächtnis der deutschen Mehrheitsbevölkerung und darüber hinaus das Bild der Shoa.
Die Linke im Rat der Stadt Bochum nimmt mit großer Besorgnis und deutlicher Kritik die Wahl eines Kandidaten der AfD zum stellvertretenden Bezirksbürgermeister in Wattenscheid zur Kenntnis. Sie schreibt: »Mit der Besetzung dieses repräsentativen Amts durch die AfD wird ein politisches Tabu gebrochen. Zum ersten Mal seit 1945 hat in unserer Stadt wieder ein Vertreter einer Partei, die als rechtsextremistisch eingestuft wird, ein repräsentatives Amt inne.
Die Bochumer Geschichtswerkstatt lädt am 11. November um 19.00 Uhr zu einer Veranstaltung im Sozialen Zentrum mit Otmar Steinbicker ein: »Die Kampagne „Stopp Air Base Ramstein“ entstand 2015 nach der russischen Annexion der Krim aus Teilen der „Mahnwachen für den Frieden“, die sich 2014 gebildet hatten. Seit Beginn der Kampagne haben Friedensgruppen der Region, aber auch Kriegsgegner*innen bundesweit die fehlende praktische Abgrenzung der Kampagne nach Rechts und das Auftreten von rechtsoffenen und verschwörungstheoretischen Redner*innen und Musiker*innen kritisiert.
Die „Villa Kunterbunt“ in Bochum-Werne darf bis zur Entscheidung im Eilverfahren nicht geräumt werden. Dies hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen durch Beschluss vom 4. November 2025 entschieden und schreibt: »Die Stadt Bochum hat mit sofort vollziehbarer Ordnungsverfügung die Räumung eines seit rund 40 Jahren besetzten Hauses „Villa Kunterbunt“ bis zum 4. November 2025 angeordnet. Vier Personen haben gegen die angeordnete Räumung Klage erhoben und gegen die drohende zwangsweise Durchsetzung der angeordneten Räumung einen Eilantrag gestellt.
Die von einer Räumung bedrohten Bewohner:innen der Villa Kunterbunt hatten am gestrigen Montagabend zu einer Solidaritätsdemonstration aufgerufen. Etwa 300 Demonstrant:innen liefen vom Hauptbahnhof über das Bermudadreieck und Zwischenstopp vor dem Konzerthaus zum Rathaus. Zwischendurch wurde immer wieder „Viva la Villa“ skandiert. Erstaunlich viele ältere Teilnehmer:innen beteiligten sich an dem Protest. Sie erinnerten sich an ihre Geschichte mit der seit mehr als vierzig Jahre lang besetzten Villa. Hierauf ging auch die Rede eines Beteiligten der letzten Hausbesetzung in Bochum in der Haldenstraße ein: „Die Villa war für uns immer eine Erinnerung, daran dass Wohnraum anders gelebt und geschaffen werden kann. Da draußen, mitten im Bochumer Nirgendwo, zwischen Langendreer-West und Werne ist dieses Haus, was schon seit Jahrzehnten besetzt ist.
Die Zanke zeigt an drei Sonntagen (16. und 30. November sowie 14. Dezember) in etwa dreistündigen Abschnitten den 540 minütigen Film „Shoah“: »40 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde „Shoah“ von Claude Lanzmann uraufgeführt, wiederum 40 Jahre später zeigen wir dieses Werk in der Zanke. Über zehn Jahre führte und filmte der französische Regisseur Claude Lanzmann Gespräche mit Zeitzeug*innen des Holocaust – Überlebende, Widerstandskämpfer, Zuschauende und Täter. Daraus entstanden ist ein nicht nur in der Länge von über neun Stunden beeindruckendes Gesamtwerk:
Guten Abend, ich freue mich, dass sich heute Abend so viele Menschen für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Der Wohnungsmarkt in Bochum ist immer enger. Dies betrifft nicht nur die Villa und 100 Studierende, die ihre Wohnungen im Studierendenwohnheim letzten Woche vorerst verloren haben. Wir sind beim Mieterverein täglich Mieterproblemen wie Wuchermietangeboten, exorbitanten Nebenkostenabrechnungen und Sanierungsstau konfrontiert.
Bochum hat eine eigene Geschichte von Hausbesetzungen. Und egal wie man politisch steht – sie sind Teil dieser Stadtentwicklung. Man kann Stadtgeschichte nicht ausradieren, indem man einen Ort leert. Das Thema der Hausbesetzung ist eng mit dieser Stadt verwoben. Ob nun die Villa kunterbunt in Werne oder das damalige Heusner-Viertel – aber auch in den letzten Jahren wurden in Bochum immer mal wieder Häuser besetzt. Manche waren kurze Scheinbesetzungen die Solidarität ausdrücken sollten, aber andere Besetzungen hielten eine ganze Weile. In der Herner Straße 131 und in der Haldi47 konnten viele Menschen erleben, was eine Hausbesetzung besonders macht – und das es sich lohnt dafür zu kämpfen.
Wir lernten was es heißt Solidarität zu erfahren, wenn wir uns hilflos oder überfordert fühlten und plötzlich Menschen da waren, die uns zeigten, dass wir nicht alleine sind.
Wir lernten was es heißt für eine bessere Welt zu kämpfen, als wir merkten das unsere Häuser Menschen ermächtigten hinaus zu gehen und den Normalzustand anzugreifen.
Wir lernten wie viel Kraft und Macht in unserem Handeln liegt, als wir ausbrachen aus den Normen des Systems und für kurze Zeit ein wenig Utopie leben konnten.
Wir lernten, dass die Räume die wir schufen von uns geprägt werden. Die Menschen die wir trafen, wurden von diesen Räumen verändert. Die meisten Menschen, die mit dieser Art Freiraumbewegung in Kontakt kommen,werden zu besseren, verantwortlicheren Menschen – zu Menschen, die wissen, dass es mehr, und vielleicht auch wichtigeres gibt als das eigene Haus mit Hund und Garten.
Wir lernten, dass die Gesellschaft uns alle kaputt macht…
Wir haben aber auch gelernt wie viel wegbricht wenn diese Räume aufhören zu existieren. Menschen die man vorher täglich traf, sieht man nun nur noch sporadisch. Menschen die Zuflucht bei uns fanden, sieht man teilweise gar nicht mehr. Gruppen, die sich bei uns getroffen und vernetzt hatten, mussten viel Zeit, aber vor allem auch Kraft aufwenden, um woanders zusammen zu kommen.
Fast jeder linke Mensch in Bochum hat die Villa schon einmal besucht oder hat irgendeine Story über die Villa zu bieten. Für die meisten von uns war die Villa einfach immer da und gegeben. Erst in der letzten Woche mussten wir uns damit auseinandersetzen was es heißt, falls auch dieser Raum verschwindet.
Die Villa war für uns immer eine Erinnerung, daran dass Wohnraum anders gelebt und geschaffen werden kann. Da draußen, mitten im Bochumer Nirgendwo, zwischen Langendreer-West und Werne ist dieses Haus, was schon seit Jahrzehnten besetzt ist. Selbst wenn die Freiraumbewegung gerade kein Haus in der Innenstadt hatte, konnten wir immer nach Langendreer-West bzw Werne gucken und sehen, wie wichtig solche Räume sind.
Über 40 Jahre haben die Bewohner dieses Hauses, aus eigenen Mitteln instand gehalten, was die Stadt bewusst verfallen ließ. Wenn ihr uns, und unserer Stadt dieses Haus nehmt, dann löscht ihr nicht einfach nur ein Projekt. Ihr versucht kollektive Erfahrung zu löschen. Aber die kann man nicht abreißen. Die trägt Bochum bereits in den Knochen.
Die Bewohner:innen der Villa Kunterbunt haben ein dickes Paket mit Informationen an die Medien geschickt. Der darin enthaltene Bericht zur aktuellen Situation ist im Nachfolgenden dokumentiert. Viele Informationen sind auch im Spendenaufruf zu finden. Die Bedeutung der Villa sowohl für die Szene als auch für die Bewohner:Innen machen zwei Interviews mit der aktuellen Bewohnerin Blumuckel (Text und Audio) und dem ehemaligen Bewohner Jochen (Text und Audio) deutlich.
Die Grünen in der Bezirksvertretung Wattenscheid werden bei der Wahl des Bezirksbürgermeisters und seiner Stellvertreter:innen auf eine Kandidatur für den:die zweite:n Stellvertreter:in verzichten und schreiben: »Dies ist die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, dass die rechtsextreme AfD keinen Bürgermeister oder einen der Stellvertreter:innen stellen kann. „Seit dem Tag nach der Kommunalwahl haben wir Grüne in Gesprächen mit den demokratischen Kräften in der BV dafür geworben, eine gemeinsame Liste für die Wahl der Bezirksbürgermeister und seine:r Stellvertreter:innen entsprechend der Sitzverteilung in der neuen Bezirksvertretung aufzustellen“ so Claudia Rausch, Vorsitzende der Grünen in Bochum und Wattenscheid.
Die Initiative Nordbahnhof Bochumbietet am Sonntag, den 9. November um 11.00 – bis 12.30 Uhr zu einer Führung an unter dem Titel »„Dann stiegen die Horden die Treppe herauf“ – Der 9. November 1938 aus der Sicht der Zeitgenossen«. Gestaltung: Martin Breuer, Şirin-Nur Öremiş, Viola Olschewski (Initiative Nordbahnhof / Ruhr Universität Bochum). Die Einladung: »Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 ist für uns heute ein Eskalations- und Wendepunkt in der Geschichte der Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung.
Am Samstag, den 8. November um 11:00 Uhr wird in der Stadtbücherei im BVZ die Greenpeace Ausstellung „Stimmen für den Amazonas – Ein Paradies in Gefahr“ eröffnet. Update: Nach der Begrüßung referiert Prof. Dr. Ralph Tollrian zum Thema: „Welt im Wandel – Der Biodiversitätsverlust und seine Folgen„. Greenpeace schreibt: »Was hat ein Rindersteak in Europa mit brennendem Regenwald in Brasilien zu tun? Warum bedroht der Goldrausch in Brasilien indigene Gemeinschaften? Und wie könnte das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten den Druck auf den Amazonas-Regenwald weiter erhöhen?
Das Bochumer Stadtarchiv, Wittener Straße 47 bietet am Mittwoch, dem 5. November um 19 Uhr einen Vortrag von Nina Fischer und Lieven Rother an unter dem Titel „Schlaglichter – von Verblendung zu Veränderung“: »Die Polizei Bochum (zuständig für die Kommunen Bochum, Herne und Witten) hat sich im Rahmen eines Projektes kritisch mit den Tathandlungen von Behördenangehörigen sowie der Gestapo Bochum während der NS-Zeit auseinandergesetzt. Dies umfasst auch den Einsatz des Bochumer Polizeibataillons 301 im „auswärtigen Einsatz“ unter anderem in Warschau.
Der Bochumer Kinder- und Jugendring lädt am Sonntag, den 9. November um 15 Uhr am Dr.-Ruer-Platz zum Gedenken an die Reichspogromnacht ein: »Am 09. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert, gab es zahlreiche Verhaftungen Unschuldiger und es wurden Menschen ermordet. Die Nazis ließen ihrem Hass auf Juden – auch in Bochum – für alle sichtbar freien Lauf und zerstörten die alte Synagoge. Diese Nacht war das Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.
Die kurdische Jugend in Bochum hat am vergangenen Freitag auf einer Kundgebung an den Welt-Kobanê-Tag erinnert. Vor 10 Jahren wurde Kobanê erfolgreich gegen einen Angriff des „Islamischen Staates“ verteidigt. In seiner Rede erklärte Agir Mustafa Birhimeoglu, dass dies zu einem Symbol für den antifaschistischen Kampf und für die Hoffnung auf Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung geworden ist.
Liebe Freund:innen, Genoss:innen und Antifaschist:innen, anlässlich des Welt-Kobanê-Tags stehen wir heute hier, um ein starkes Zeichen der Solidarität zu setzen! Vor zehn Jahren hat Kobanê dem IS-Faschismus getrotzt – mit internationaler Solidarität, mit Mut und mit unerschütterlichem Widerstand. Kobanê wurde nicht nur militärisch verteidigt, sondern wurde zu einem Symbol: • für den antifaschistischen Kampf, • für die Hoffnung auf Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Heute liegt es an uns, diese Solidarität lebendig zu halten – auf unseren Straßen, in unseren Städten, in unserem täglichen Handeln. Die Revolution von Rojava ist zugleich eine Frauenrevolution – deshalb rufen wir gemeinsam: Jin, Jiyan, Azadî – Frauen, Leben, Freiheit!
Die Villa Kunterbunt ruft auf ihrem Instagramkanal mit dem nebenstehenden Plakat zu einer Demonstration am Montag, den 3. November um 18 Uhr vor dem Bochumer Hauptbahnhof auf.
Solidarität von der Linken
Die Bochumer Linke »erklärt sich angesichts der jüngsten Räumungsandrohungen mit den Bewohner:innen der Villa Kunterbunt in Bochum-Werne solidarisch. Angesichts des herrschenden Wohnungsmangels, vor allem an günstigem Wohnraum, ist es das völlig falsche Signal, die 15 Bewohner:innen des denkmalgeschützten Hauses in die drohende Obdachlosigkeit zu schicken. Die Villa „Auf den Holln“, die im Eigentum der Stadt Bochum ist und früher von der VBW verwaltet wurde, ist seit über 40 Jahren besetzt. Den Bewohner:innen wurde die Nutzung jahrzehntelang gestattet.
Vor der Gedenkveranstaltung am 9. November bietet die VVN-BdA Bochum einen Rundgang zu ausgewählten Stolpersteinen und Stelen an: »Der Rundgang beginnt um 13.00 Uhr am Nordbahnhof und endet pünktlich um 15 Uhr zur Gedenkveranstaltung auf dem Dr. Ruer-Platz. Der Nordbahnhof ist ein Gedenkort zur Erinnerung an die Deportationen von Bochumer Bürger*innen, die entsprechend der faschistischen Rassegesetzgebung nicht „arisch“ waren. An einigen Stolpersteinen und Stelen lässt sich exemplarisch die faschistische Vernichtungspolitik erklären. Wer unterstützte eigentlich diese rassistische Politik? Wer leistete eigentlich Widerstand dagegen?
Die Naturfreunde Langendreer schreiben: »Die Nachricht, dass die Villa Kunterbunt (Auf den Holln 3) geräumt werden soll, hat uns erschüttert. Mit einer Frist von nur 10 Tagen soll die Villa aufgrund von in einem Gutachten festgestellten Baumängeln, die das Haus angeblich unbewohnbar machen, freigezogen werden. Eigentümer der denkmalgeschützen Immobilie ist die Stadt Bochum, der der Zustand des Gebäudes und die Sicherheit der zurzeit 19 Bewohnerinnen und Bewohner offensichtlich bisher egal war. Nachdem das Gutachten vorlag, vergingen 5 Wochen, bis die Räumung angedroht wurde.
Ich gehöre zu keiner Organisation, sondern bin einfach eine der Töchter, die wütend sind und ihre Stimme nutzen möchten. Ich bin einfach irgendeine Frau, die im Kampf gegen Ungleichheit und Diskriminierung ihr Bestes gibt. Damit bin ich Teil der Gesellschaft, in der wir leben. Als solcher möchte ich mich hier gegen den Rassismus aussprechen. Die Rechten werden mehr und lauter. Also müssen wir mehr und lauter werden. Das hier ist mein erster Redebeitrag für eine politische Kundgebung. Auch wenn ich wahrscheinlich genau das sage, was ihr euch alle auch denkt, ist es mir wichtig, als weiße Frau eine antirassistische Einstellung sichtbar zu machen.
Die AbolishBar ist ein regelmäßig in der Zanke stattfindender Tresen zu den Themen der Antirepression und Überwindung gewaltvoller Verhältnisse. Der nächste Termin: »Am Samstag, den 08.11. um 19 Uhr wollen wir den NSU-Komplex und seine unvollständige Aufarbeitung genauer betrachten – am Beispiel des Untersuchungsausschusses in NRW. Wie der Ausschuss in Düsseldorf gearbeitet hat und warum am Ende (immer noch) kein Schlussstrich stehen kann, diskutieren wir mit NSU Watch, der unabhängigen Recherche- und Dokumentationsinitiative, die den Ausschuss beobachtet und seine Arbeit in die (Nicht-)Aufklärung des NSU-Komplexes einordnet. Dabei werfen wir auch einen Blick auf die Rolle des Dortmunder Staatsschutzes, der von 2001-2006 von Jörg Lukat geleitet wurde.
Bald ist es wieder soweit: Die Hattinger „Gedenk- und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie gegen das Vergessen“ startet am 7. November 2025. Hier findet sich das Programmheft.
In der galerie januar – Verein zur Förderung junger Kunst e. V. – eröffnet am Freitag, den 7. November 2025 um 20 Uhr die Ausstellung „Das Stahlwerk“ von Maximilian Hallermann. Der Künstler ist bei der Eröffnung anwesend. Einführende Worte spricht Emmanuel Giagtzoglou.
Bochumer Familiengeschichten, die Dortmunder Wohnungslosigkeitskrise, ein „Stadtbild“-Schwerpunkt sowie einer zur sozialen Krise in Serbien und dem Jahrestag der Proteste: Heute erscheint die Novemberausgabe des Straßenmagazins.