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Es­ther Be­ja­ra­noEsther Bejarano, Überlebende der Shoa und Musikerin des sogenannten Mädchen-Orchesters in Auschwitz-Birkenau, war zeitlebens Kämpferin, Aufklärerin  und Mahnerin gegen Faschismus, Antisemitismus und Rassismus. Ihre Vorträge bei Veranstaltungen sowie Konzerte mit Sohn und  Tochter und der Microphone-Mafia bleiben uns immer in würdiger Erinnerung!

RojBas, Merhaba, Bonjour, Hallo Zusammen.

Nach zweifelhaftem Wahlgewinn von AKP/MHP entwickelt sich Wind und politische Großwetterlage immer mehr zu einem Orkan. Andersdenkende und Oppositionelle in der Türkei erwarten weitere fünf schwere Jahre, mit mutmaßlich zunehmender Macht- und Gewaltpraxis.

Die  Gratulation zum Wahlgewinn seitens O. Scholz und A.Baerbock, anderer europäischer Politiker*innen und den USA, hat wiedermals tief blicken lassen, in welchem Labyrinth der kapitalistischen Moderne sie sich befinden. Denn ihre “ Werte “ sind längst im moralischen Niedergang begriffen und zu kritisieren.

“ Deutschland schätze die Türkei als Nato-Partner und als Sicherheitsgarant ( gemeint ist neben geo-strategischem Kalkül die Festung Europa, um Geflüchtete abzuwehren und so den Tod durch Ertrinken billigend in Kauf genommen wird) für den Nahen / Mittleren Osten“. Ökonomische Interessen kommen selbstredend hinzu.

Wertschätzungen geben Ankara einen Freifahrtsschein für noch intensivere Kriegsführung und neuerlichen Versuch des Einmarschs in den kurdischen Nord-Irak oder Syrien und bereiten den Boden der Umdeutung, dort zur Besatzungsgmacht zu werden, was im Kanton Efrin im syrischen Teil Kurdistans bereits geschehen ist. Folglich müssen die Nato-Staaten ihre Bauchpinseleien dringend einstellen und aufhören diktatorische, faschistische Regime zu hofieren, was Kriege und deren Verbrechen zur Legitimation verhilft.

Während kurdische Freiheitskämpfer*innen nach der Erdbebenkatastrophe ihre Widerstandsaktionen aus humanitären Gründen temporär begrenzt eingestellt haben, verstärkte die türkische Nato-Armee ihre Angriffe mit allen nur möglichen geächteten und weltweit verbotenen, Kampfmitteln ( Chemische Stoffe / Giftgase, Phosphor, strategische Nuklear-Bomben oder Drohnen).
Mit Drohnenbombardements ist seit Barak Obama das Zeitalter einer neuen heimtückischen Kriegsführung eingeläutet worden, auch in der Türkei, was tägliche Drohnen-Angriffe in allen kurdischen Landesteilen zeigen. Kurdische Identität und ihre Befreiungskämpfer*innen sollen auf immer ausradiert werden. Die Bevölkerung wird terrorisiert und mit dem Kalkül: „den Fischen das Wasser entziehen“ vertrieben. Realität sind auch wochenlange Ausgangssperren in verschiedenen Regionen. Gewaltherrschaft, Einschüchterung und Angst sind tägliche Begleiterinnen.

Leid und Schrecken hat auch das Roboski-Massaker (türk.Lesart: Uludere-Vorfall) über die Menschen gebracht. Eine Grenzgänger(Kolber)-Karawane wurde am 28.12.2011 in der Tiefe der Nacht aus dem Irak kommend nach US-Drohnenerfassung und informelle Weiterleitung an türkische Leitstellen durch türkische Kampfjets bombadiert. Familie Encü verlor dabei 28 Angehörige, zumeist junge Menschen. Die verantwortlichen Täter sind bis heute weder verfolgt, noch vor Gericht gestellt und oder bestraft worden. Angebotenes “ Blutgeld „, sogenannte Wiedergutmachung, seitens Ankara lehnen die Bewohner*innen aus Roboski ab, obschon sie in einer infrastrukturell armen Gegend leben.“ Die Forderung nach Gerechtigkeit und Bestrafung der Täter könne nicht durch finanzielle Entschädigungen zum Schweigen gebracht werden“, so der Konsens unter den Bewohner*innen.

Insgesamt betrachtet sieht die Zukunft daher düster aus. Es gilt als gesichert, dass Frauenrechte nach dem Austritt aus der Istanbul-Konvention nun noch mehr Einschränkungen und patriarchale Gewalt – und Machtanwendung erfahren, Femizide (Frauenmorde,  mehr als 700 seit dem Ausstieg aus der IK ) weder polizeilich noch gerichtlich verfolgt, Hass gegen sexuelle Selbstbestimmung geschürt und die politische Lösung der kurdischen Frage in weite Ferne gerückt.

Seit Jahrzehnten schon setzt sich die türkische Gesellschaft aus teils radikal-nationalistischen und radikal-islamistischen/djihadistischen wie der HÜDA-PAR (Todesschwadronen, jetzt im Parlament), faschistischen und anti-kommunistischen Bausteinen zusammen. Seit der Machtergreifung Erdogans vor 20 Jahren, und auch schon davor unter Demirel, Ciller, Özal. Drei Militärputsche zur Sicherung des von Mustapha Kemal / Atatürk ausgerufenen Laizismus von 1960, 1971 und 1980, sollten nicht nur die Trennung von Staat und Religion und somit einer säkularen Türkei garantieren, sondern ebenso sich der politischen Opposition (Linke, Kurd*innen) zu entledigen und viele Menschen zu ermorden. Massenfluchten nach Europa begannen.

Vernichtungsphantasien und einer sich immer schneller drehenden Eskalationsspirale gegenüber stehend, zeigt sich aber auch das andere Bild der Türkei mit ihren vielen fortschrittlichen, gütigen und symphathischen Menschen, die humanistische, freiheitliche, emanzipatorische und solidarische Werte vertreten, für die Menschenrechte und die eines freien Kurdistans unteilbar sind.

Im Zuge vielfacher Repression werden die kurdischen und türkischen Friedensmütter in Istanbul kriminalisiert und mit Gewalt überzogen, die seit vielen Jahren Samstag für Samstag am Galatasaray-Gymnasium Aufklärung über ihre verschwundenen Angehörigen fordern. Für Abgeordnete der HDP (pro-kurdische Partei) gilt das gleiche, sie werden kontinuierlich bedroht, festgenommen und inhaftiert.
Im Spiegel der Zeitgeschichte erinnern diese Ereignisse doch sehr an die Mütter der Plaza de Mayo (zenraler Platz in Buenos Aires/Arg.), die seit 1982 Aufklärung über die Schicksale ihrer nie wieder aufgetauchten Angehörigen, verschwunden während der Militärdiktatur unter Jorge Videla,fordern.
Als 1978 die Männer-Fußball-WM in Argentinien ausgespielt wurde, Folter und Morde an politischen Gefangenen ( teilweise aus Hubschraubern ins Meer gestürzt )an der Tagesordnung waren, wollen deutsche Spieler wie Bertie Vogts oder die Trainer Derwall und Schön von nichts gewusst haben.
“ Gefolterte seien in den Straßen von Buenos Aires nicht gesichtet worden.“

In Anbetracht all dessen werfen immer mehr Vorzeichen einer sich festigenden Diktatur ihre Schatten an die Wand der Türkei. Kriterien einer Diktatur wie Kontrolle über die Armee, Religion, Einbindung der Bourgeoisie und des Privatkapitals (Industrie) sowie Indoktrination, was u.a. Gleichschaltung der Medien bedeutet, kritische Medien dagegen werden verboten, gelten als erfüllt.

Ferner entsteht ein riesiger und kostenintensiver Repressionsapparat, Militarisierung der Staatsgewalt, Inhaftierungen von Oppositionellen, Journalist*innen, Rechtsanwält*innen, Politiker*innen, 10.000de politische Gefangene, Bau vieler neuer Isohaft-Knäste,Terror gegen die Zivilbevölkerung, politische Morde und Verschwindenlassen von Opfern.
Darüber hinaus werden große Waldgebiete in Kurdistan abgefackelt, um der Guerilla die Rückzugsräume zu nehmen.

Systematische Kriegsverbrechen der türkischen Militärs zeigen eine Verrohung, die ihresgleichen sucht. Im Kampf mit der Guerilla gefallene türkische Soldaten werden bisweilen weder geborgen, noch in ihren Herkunftsorten beerdigt, sondern von ihren “ Kameraden “ von hohen Bergen in Felsspalten geworfen oder direkt vor Ort verbrannt.
Getötete Guerillakämpfer*innen dagegen werden verschleppt, anonym verscharrt oder die sterblichen Überreste in der Regel erst Monate oder Jahre nach DNA-Abgleich den Angehörigen ausgehändigt. Bei Beerdigungszeremonien entstehen regelmäßige Belagerungszustände durch Polizei und Militärs, bei der die Trauergemeinde angegriffen und mit Knüppelorgien und Reizgasen an der Teilnahme gehindert wird.

Audio – und Videoaufzeichnungen zu diesen Ereignissen sind dokumentiert und einsehbar, gleichwohl wie Giftgas – und strategische Nuklearbombeneinsätze gegen Guerillakämpfer*innen und Zivilbevölkerung.

Als sei dieses nicht alles schon bedrohlich genug, befindet sich die autokratische Türkei einerseits im ökonomischen Absturz mit zunehmender Inflation, was massenhaft immer mehr arme und hungernde, wohnungslose Menschen hervor bringt. Missmanagement nach der Erdbebenkatastrophe, Korruption, Vetternwirtschaft und einen erbarmungslosen, schmutzigen, seit fast 50 Jahren geführten Krieg in den kurdischen Regionen im allgemeinen. Vertreibung der dortigen Bevölkerung, die zu Geflüchteten im eigenen Land werden oder versuchen nach Europa zu fliehen, wenn sie die Flucht finanzieren können oder es überhaupt schaffen.

Neben Waffenlieferungen an den Nato-Partner Türkei, sind auch deutsche Unternehmen in den politischen Komplex Türkei verstrickt. Unter anderem Fin Fisher (mittlerweile pleite) aus München, Hersteller einer Überwachungssoftware, die nicht nur an den türkischen Staat / Geheimdienst verkauft wurde. Diese Software soll in der Lage sein Handys und PCs zu infiltrieren, um einen unbemerkten Virus zu hinterlassen, der wiederum Gespräche von Oppositionellen und Verfolgten in der Türkei und Diaspora mithören lassen kann, SMSsen und Mails mitliest, ohne das es die Nutzenden bemerken.
Cyber-War ist in Ankara angekommen. Quo vadis, Turkiye?

Wie geht die deutsche Verdrängungsgesellschaft und die Presse damit um?

Im Walde Europas hat sich in dieser Frage Totenstille eingerichtet, und das nicht erst seit gestern. Alle kennen die drei Affen, die sich Augen, Mund und Ohren zuhalten.

Die Medienschaffenden tun größtenteils ihr übriges, indem sie die gewalttätige kurdische Kriegs-Realität mit einhergehenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen durch die nationalistische türkische Armee, ausblenden und verschweigen.

Viele Menschen wissen auch deshalb nicht, wo Kurdistan zu verorten ist, welche Geschichte der Unterdrückung diese Region der Welt hat.

Daher:
Für eine politische Lösung mit demokratischem Konförderalismus und Selbstbestimmung, statt militärischer Eskalation und Kolonialismus!

Die Bereitschaft Ankaras ist Grundlage für eine politische Lösung in Süd-und West-sowie Nordkurdistan, unter Einbeziehung des Filosophen und Vorsitzenden A. Öcalan und dessen sofortige Freilassung nach fast 25 Jahren fortlaufender Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali, könnte zunächst einen Friedensprozeß los treten, um dann darüber zu verhandeln, welchen (emanzipatorischen) Status Kurdistan erhält. Es wird dringend Zeit!
 

2023, unsere Pause ist vorüber, neue Songs sind in der Zwischenzeit bei feinen Auftritten vorgestellt worden, die beim Publikum gut ankamen. Konzertanfragen nehmen wir gerne entgegen. Geplante Auftritte in 2023 findet ihr auf unserer Homepage und fb unter Terminen.

Solidarität mit und einen Strauß roter Rosen für die freiheitsliebende, widerständische Bevölkerung im Iran. Das gilt aber insbesondere weltweit für alle mutigen Frauen: in Teheran, Meshed, Täbris, Kabul oder Mazar-i-Sharif bis hin nach Bakur /Nordkurdistan, Basur / Südkurdistan oder Rojhilat /Ost-Kurdistan, Chiapas/Mex. oder Rojava/West-Kurdistan, die endlich ein freies und selbstbestimmtes Leben, jenseits von Patriarchat, Krieg, Mullah-Herrschaft oder anderweitiger Unterdrückung, führen wollen und eines Tages werden. Denn: jeder weite Weg beginnt mit einem ersten Schritt, der das Ziel näher bringt.

Jin-Jiyan-Azadi! ( kurdisch:) Frau. Leben. Freiheit!

In Gedenken an Elefteria Hambi!

Weitere Infos zur politischen Situation in der Türkei und Kurdistan bei ‚Politischen Stellungnahmen‘

 

Das Programm der COMPANIA, deren Musiker*innen auch die Instrumente untereinander tauschen, präsentiert einen Stil- Mix mit eigenen Texten und begeistert unter anderem mit anatolischen Grooves. An den europäischen Osten erinnert ein Klezmer-Freilachs, ein traditionelles jiddisches Lied. Neben der musikalischen Vielfalt tritt COMPANIA auf der Bühne gleichwohl mit politischer Aussage, aber auch Liebesliedern, an das Publikum heran. Immer tanzbar und mit viel Groove.

Ein neuer und aktueller Videoclip, aufgenommen in HH, ist bei fb auf unserer Homepage zu sehen!

COMPANIA BATACLAN ist eine 6-köpfige Band aus NRW.
Musikalischer Abwechslungsreichtum verbindet sich mit politischem Anspruch. Texte aus eigener Feder werden mit verschiedenen Stilen unterlegt. Heraus kommt ein spannender Soundclash; ob Balkan, Klezmer, Latin, Swing, ReggaeSka sowie orientalische Nuancen – COMPANIA BATACLAN tanzt auf vielen musikalischen „Hochzeiten“ – frei nach dem Motto der US-amerikanischen Anarchistin Emma Goldman „Wenn ich nicht tanzen kann, will ich eure Revolution nicht.“

Unser Bandname hat übrigens nichts mit den schrecklichen Attentaten des sogenannten IS ( Islamischer Staat) in Paris zu tun, sondern erinnert  an eine Gruppe libertärer Menschen im Umfeld einer Bar (Bataclan) in Madrid, die den Plan fassten, ein Attentat auf den spanischen Diktator und Vorgänger Francos, Primo de Rivera, zu verüben. Durch Denunziantentum wurde der Plan vereitelt, die Beteiligten festgenommen und hingerichtet. Mit diesem historischen Rückgriff und Namen will die Band an jene mutigen Menschen erinnern, die in der Geschichtsschreibung (fast) keinen Platz gefunden haben.

COMPANIA BATACLAN hat u.a. als musikalische Begleiterin mit Markscheider Kunst, Irie Revoltés, Kocani Orkestar, Antwerp Gypsy Ska Orkestra, Red Ska, Özgür Cebe (Kabarett), Sookee, Esther & Joram Bejarano / Microphone Mafia, Dottore Ring Ding, Sara Hebe und Band, den türkischen- und kurdischen Kapellen Bandista, Hakan Vreskala, Grup Yorum, Mikail Aslan & Ensemble, Mavis Güneser, Miraz sowie Ma Valise oder 44 Leningrad gespielt.

Gerne treten wir bei Solidaritätsveranstaltungen auf, deren Inhalte wir teilen.

COMPANIA BATACLAN organisiert sich selbst. Freund*innen unterstützen uns.

Line-up:

Zebralina – Stimme, Kazoo, Tinwhistle, Percussion, Texte, Akkordeon

Yael Bassasin – Gitarre, Bass

Niko – Cajon / Schlagwerk

Heval B. – Percussion, Texte

Sax-Machine San Holo – Saxophon, Klarinette, Violine, Zurna & Satire

El Luce – Elektro Saz, Bass, Kontrabass

Che-Thin, Istanbul – Percussion ( wenn er im Lande ist)

Nutty Dread – Webmaster / Design

Vielen Dank und beste Grüße an die Redaktion von bo-alternativ.de, alle Konzertbesucher*innen, Freund*innen und Veranstalter*innen.
Doppelt+gut+Dank: U. Uno, Wolfgang. Companero O. ( Webmaster) sowie  Fips, der seit August 2022 nicht mehr unter uns weilt.

 Booking und Kontakt: bataclan@bo-alternativ.de