Die Erklärung zur Besetzung vom 06.07.01:

Her mit dem antirassistischen zentrum!
Heute ist nicht alle Tage - Wir kommen wieder keine Frage!

 

Wir haben für den heutigen Abend die Bundesbahnschule besetzt, um unserer Forderung nach einem antirassistischen Zentrum Ausdruck zu verleihen. Mit dieser Aktion machen wir deutlich, daß es entgegen der Behauptung seitens Verantwortlicher der Stadt leerstehende Gebäude gibt, die für ein solches Zentrum geeignet sind. Wir werden heute gemeinsam mit vielen Menschen feiern und damit auch zeigen, daß wir uns gegen die ausschließlich am Mainstream orientierte (und somit gewinnmaximierende) Kultur wenden, deren jährlichen Höhepunkt Bochum Total darstellt.

Die Besetzung ist unsere Antwort auf das Verhalten der rot-grünen Mehrheit im Rat der Stadt Bochum. Diese hat den Raumbedarf der mehr als 30 Initiativen am 6. Dezember 2000, also während der ersten Besetzung der Feuerwache an der Frieda-Schanz-Straße, akzeptiert. Aber seit dem hat sie keine politische Initiative ergriffen um geeignete Räumlichkeiten für alle diese Gruppen zusammen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenteil, die Stadt Bochum hat sogar HausbesetzerInnen kriminalisiert: bei der erneuten Besetzung und Räumung der Feuerwache sowie eines Gebäudes auf dem ehemaligen USB-Gelände (Universitätsstraße) im Januar 2001 wurden sechs Leute festgenommen. Die Stadt erstatte Strafanzeige.

Die Verfahren gegen die BesetzerInnen sind bis heute nicht zurückgenommen. Zudem gibt es Schadenersatzforderungen in Höhe von über 7000 Mark wegen angeblicher Sachbeschädigungen. Hier zeigt sich wieder einmal, wie ernst Sprüche wie "Fremde sind Freunde" gemeint sind: Sobald Menschen eigenverantwortlich gegen Rassismus vorgehen wollen, und dabei staatlichen Rassismus, wie z.B. die staatliche Abschiebepolitik, und den ganz alltäglichen Rassismus der normalen deutschen Bevölkerung nicht aussparen, haben die selbsternannten staatlichen GegnerInnen von "rechter Gewalt" keine Lust mehr darauf.

Die rot-grüne Mehrheit hat sich im Umgang mit unseren Forderungen auf eine rein technische Position zurückgezogen. In eienm Brief, dem ersten seit Dezember, vom 6. Juni, heißt es: "Seitens des Liegenschaftsamtes können zur Zeit für diese Zwecke keine Objekte angeboten werden." Weiter wird uns mitgeteilt, daß es vorübergehend möglich sei, den vom Jugendamt angebotenen "Mobilen Treff" (Container mit ca. 60 qm Fläche) zu nutzen, "möglicherweise könnte auf dem normalen Immobilienmarkt ein geeignetes leerstehendes Ladenlokal gesucht werden. Es wäre dann über städtische Zuschüsse zum Mietpreis nachzudenken". Und zuletzt wird uns tatsächlich der Kauf der Feuerwache angeboten.

Dieses Verhalten drückt Ignoranz gegenüber den sich seit Jahren engagierenden politischen, sozialen und kulturellen Initiativen aus. Ignoranz gegenüber den vielen Themen und Möglichkeiten, die das antirassistische zentrum bearbeiten und eröffnen soll und die schon lange in einem Konzeptpapier dargelegt sind. Ignoranz gegenüber den Betroffenen von Nazi-Übergriffen und staatlicher rassistischer Politik. Ignoranz

Das machen wir nicht weiter mit. Wir fordern eine politische Entscheidung der rot-grünen Mehrheit zugunsten des antirassistischen zentrums. Wir fordern Respekt und natürlich Räume für die Arbeit der verschiedenen Gruppen, für das Engagement der vielen Menschen in diesen Initiativen, für die Möglichkeiten, die das Zentrum bietet, und der Idee, die dahintersteckt.

Das antirassistische zentrum muß her.
Sofortige Einstellung aller Verfahren.
Bleiberecht für alle, Ende der rassistischen Kontrollen (z.B. am Bochumer HBF).
Die Stadt sind wir alle.

Infotelefon: 0174/6308062


Die Ruhrnachrichten schreiben heute in einem Artikel über die Besetzung:

Angebliche Besetzung bei Bo-Total

In der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag hat die "Initiative für ein antirassistisches zentrum" angeblich für kurze Zeit die Bundesbahnschule neben der Bermudahalle "Riff" besetzt. Das behauptet jedenfalls die Internetseite der Initiative und ein entsprechendes Fax. Mit der Aktion sollte auf die weiter bestehende Forderung der Initiative nach Räumlichkeiten für ihre ca. 30 Gruppen hingewiesen werden. Nebenbei habe die "Besetzung" auch einen Gegenpol zur "ausschließlich am Mainstream (profit-)orientierten Kultur [...], deren jährlichen Höhepunkt Bochum Total darstellt" bilden wollen, wie es in dem Fax heißt. Die Polizei, die bei Bochum Total natürlich stark präsent war, hat allerdings keine Erkenntnisse über eine wie auch immer aussehende "Hausbesetzung". Dort vermutet man eine nachträglich zur politischen Aktion aufgebauschte Spontan-Fete. Die Gruppe kündigte an, weiterhin Häuser besetzen zu wollen, bis die Stadt ihnen ein geeignetes Objekt zur Verfügung stellt.PvD

Dieser Artikel ist ein gutes Beispiel für die Glaubwürdigkeit der Bochumer Polizei. Diese angeblich "nichtsahnende" Polizei sammelte ihre Einsatzkräfte am Konrad-Adenauer-Platz und liess Zivilbeamte Patrouille laufen.


Ein halbes Jahr ist die Besetzung des Antirassistischen Zentrums nun her, viele erinnern sich schon nicht mehr, die Bochumer politische Staatsanwaltschaft gehört nicht zu dieser Gruppe! damit sich noch ein paar Leute mehr erinnern, wurde kurzfristig ein Soli-konzert mit überregional bekannten Punk/Hc-Bands einberaumt:

BOCHUM HAU AB!

Die Prozesse gegen die AZ-BesetzerInnen ins Leere laufen lassen

SOLIKONZERT FÜR DIE PROZESSKOSTEN mit

UGLY AESTHETICS (luzern & bremen)
THEE EVIL BAD (münster)
FREE YOURSELF (düsseldorf)

21. JUNI 2001 20 Uhr
BAHNHOF LANGENDREER (s-bahn bochum-langendreer)
Eintritt: 10 Ocken

kleine hunde?
KEINE HUNDE!


Das Antirassistische Zentrum hat ein Schreiben von der Rot-Gruenen Ratsfraktion erhalten. In ihm signalisieren die beiden Parteien erneut Gesprächsbereitschaft. Einen ähnlichen Brief hat vor einigen Jahren der Freiraum e.V. bekommen, als er ähnliche Räumlichkeiten forderte. Damals ging der Freiraum leer aus. Wie mit dem Schreiben umgegangen wird, soll beim nächsten Plenum besprochen werden.

Der Brief im Wortlaut


Die WAZ veröffentlicht am 03.05.2001 einen Artikel zur alten Feuerwache. Der Verkauf der Feuerwache ist laut WAZ demnach gescheitert. Nur noch ein Interessent aus dem Bereich "Sozialwesen" sei noch an dem Objekt interessiert. Sollte es bis Ende Mai keinen Verkaufserfolg geben, soll das Gelände öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben werden. Der WAZ Artikel


Die "Zwischen den Stühlen tanzen..." - Demonstration war ein voller Erfolg. Über 600 Personen beteiligten sich an dem Protestzug durch das Bochumer Kneipenviertel Bermuda Dreieck.
Ein 7,5t LKW fuhr mit Musik durch das Viertel. An prägnanten Stellen hielt der Wagen, und die Musik wurde für spannende Redebeiträge gestoppt. In diesen wurde auf die Probleme der Privatisierung des Konrad-Adenauer-Platzes, die Nazipräsenz in der Innenstadt und das noch immer nicht bestehende antirassistische Zentrum hingewiesen. Ausserdem wurden die Kriminalisierungsversuche der BesetzerInnen kritisiert und die Stadt dazu aufgerufen die Anzeigen zurückzuziehen.
Zivilpolizisten provozierten die DemonstrantInnen mit Video-Aufnahmen. Sie wurden mit großen Schildern entlarvt und zogen sich zurück.
In Herne gab es in der Nacht vom 27. auf den 28.04. drei Besetzungen. Das AZ Bochum unterstützt die Forderung der Herner BesetzerInnen, und wird deshalb auch an dieser Stelle über die Vorgänge in unserer Nachbarstadt berichten.
Die erste Presseerklärung der Herner BesetzerInnen

Das Flugblatt zur "Zwischen den Stühlen tanzen..."-Demonstration ist als PDF-Datei verfügbar. Bitte ausdrucken und weiterverteilen.

Flugblatt als PDF (302 KB) Weitere Informationen

Die Selbstdarstellung des AZ-Bochum (unter "Was ist das ?") ist jetzt auch in Englisch verfügbar. Weitere Übersetzungen werden in den nächsten Wochen folgen.


Die Konzertgruppe Radio BonteKoe hat ihre Internetseiten aktualisiert.
Rado BonteKoe ist eine von über 30 Initiativen welche ein selbstverwaltetes, antirassistisches Zentrum in Bochum fordern.

Die neuen Internetseiten von Radio BonteKoe


Das AZ Bochum äussert sich in einem Flugblatt zu den Kriminalisierungsversuchen der AZ-BesetzerInnen seitens der Polizei . Das AZ Bochum fordert:

- Die Einstellung aller Verfahren!
- Keine Kriminalisierung von HausbesetzerInnen!
- Her mit dem antirassistischen Zentrum!
- Ende der Innenstadtvertreibung und der rassistischen Kontrollen im Bochumer Hauptbahnhof!

Der komplette Text des Flugis


Beim AZ-Plenum am 21.März wurde beschlossen dass sich eine Gruppe verstärkt um politische Veranstaltungen während der Volxküche kümmern soll. Bisher wurde ein Abend zum Thema Castor Transport geplant, an dem die Leute, die nächste Woche nach Gorleben fahren über den Verlauf des Widerstandes berichten (evtl. als Diavortrag), und ein Abend, an dem jemand aus der "Flora" etwas über das Leben in einem AZ erzählt. Genaueres soll nach dem Castor Transport beschlossen werden.

Ausserdem wurde über die Demonstration am 30.4. gesprochen.
Als Motto wurde "Zwischen den Stühlen tanzen" vorgeschlagen.

Die Homepage des AZ-Bochum ist von nun an auch über die Adresse
http://www.az-bochum.de verfügbar. Dieser Name soll in Zukunft auf allen Publikationen des AZ stehen. Die Seiten können weiterhin wie gewohnt über Bo-Alternativ.de abgerufen werden.


Am 15.3. fand im Bahnhof Langendreer eine Veranstaltung unter dem Motto "Was tun wenn's brennt ?" statt. 2 Referenten der "roten Hilfe" unterstützt von einer Anwältin erzählten den Besuchern, welche Rechten und Pflichten sie bei brenzligen Situationen (insbesondere bei Demos) mit der Polizei haben.
Ausserdem wurde die Gelegenheit gegeben Fragen zu Rechtlichen Abläufen zu stellen.

Die Rote Hilfe versucht alle Leute, die aufgrund ihrer politischen Betätigung Beistand benötigen, zu unterstützen. Zu erreichen ist die Rote Hilfe per E-Mail unter der Adresse: ruhrgebietost@rote-hilfe.de
und an jedem ersten Montag im Monat ab 19 Uhr im Bahnhof Langendreer.


Beim AZ-Plenum vom 7.3.01 wurde beschlossen die AZ-Chronik und die Selbstdarstellung in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Vorgesehen sind bisher Übersetzungen in: Englisch, Spanisch, Französisch, Türkisch und Russisch.

Falls jemand Lust hat die Seiten noch in zusätzliche Sprachen zu übersetzen, bitten wir um Rückmeldung ! Kontakt


Am Freitag den 2.3.01 veranstaltete das antirassistische Zentrum Bochum eine Spontandemonstration. Grund für die Demonstration waren rassistische 2 Übergriffe am Rosenmontag.An der Demonstration nahmen über 150 Personen teil.

Ein 34 jähriger Mann aus Ghana wurde um 21 Uhr in einem Bus der Linie 345 niedergeschlagen. Der Mann erlitt bei diesem Vorfall starke Verletzungen. Unter anderem Brach ihm der alkoholisierte Täter das Nasenbein.

Der Mann leidet unter einer Hautkrankheit, welche , so seine Ärzte, bei der Wärme in seinem Heimatland eine Lebensgefahr für den Mann darstellt. Trotz dieser Befunde will die Ausländerbehörde den Mann am 31.3. ausweisen.

Ausserdem wurde ein 18 jähriger Dortmunder am Rosenmontag in der Linie 302 von einem 35 jährigen Mann verprügelt und mit rassistischen Sprüchen beleidigt.

Die DemonstrantInnen zogen vom Bahnhof über die Ruhrstr. durch die Citypassage, zum Café Konkret, und von dort aus wieder zu Bahnhof. Zwischendurch gab es einige Redebeiträge.

Die Gewaltberreitschafts-Polizei hielt sich obwohl es keine/n VersammlungsleiterIn gab zurück.


Unter dem Motto "Mein Nachbar der Nazi" fand am 28.02.01 in der Dortmunder Nordstadt der erste antifaschistische Stadtrundgang statt. Der Demonstrationszug zog bis zu den Nazi-Drahtziehern vor die Tür, und informierte mit Redebeiträgen und einem sehr gelungenem Video, die Nachbarn der Herren über ihre braunen Gegenüber. Ausserdem verteilten die AntifaschistInnen Flugblätter über die Nazis in der Nordstadt.

Die Polizei sah es als Provokation das Video direkt vor der Tür des Neonazis Borchert zu zeigen, und zwang die DemonstrantInnen das Video 2 Häuser weiter zu zeigen.

Ein Sprecher der Veranstaltung kritisierte diese Aktion der Polizei:

Naziaufmärsche sind eine einzige Provokation. Diese werden von der Polizei nicht verhindert. Ein Video gegen Nazis zu zeigen ist allerdings so provokativ für die Polizei dass sie dagegen angeht.


DIE LÜGEN DES WOLFGANG CORDES, DAS SCHWEIGEN DES HAUPTAUSSCHUSS UND WAS WIR DAZU SAGEN !

Am Mittwoch, dem 21.2.2001 fand die für uns wichtige Hauptausschusssitzung der Stadt Bochum statt. VertreterInnen des AZ Bochum besuchten die Sitzung um die etwa 3000 Solidaritätsunterschriften für ein Antirassistisches-Zentrum in Bochum dem Oberbürgermeister zu überreichen und die Beantwortung der Anfragen an die Verwaltung zu hören.

Die Stellungnahme des Antirassistischen Zentrums


Am 10.02. gingen über 8000 Menschen in Hagen auf die Strasse, um gegen einen Aufmarsch des Hamburger Neonazis Christian Worch zu demonstrieren. Die Polizei riegelte den ganzen Stadtteil, in dem die Nazis maschierten, komplett ab. An einer der Strassensperren kam es zu einem Knüppeleingriff der Polizei. Ausserdem setzte sie Tränengas gegen die überwiegend Jugendlichen DemonstrantInnen ein.

Mit an dem Polizei-Grossaufgebot beteiligt war auch die Bochumer gewaltbereitschafts Polizei. Ob diese auch für die gewalttätige Verteidigung der Strassensperre verantwortlich ist, konnte leider nicht mehr geklärt werden.

Auf den Seiten der Autonomen Antifa Lüdenscheid sind Presseberichte und Fotos zur Demo zu finden


Beim AZ-Plenum am 07.02.01 wurde beschlossen das Konzept für das Antirassistische Zentrum schriftlich auszuarbeiten. Für diese Aufgabe wurde eine Arbeitsgruppe gegründet.


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