Deutscher
Gewerkschaftsbund
Region
Ruhr-Mark
Büro Bochum
18.7.2006
DGB: Sofortmaßnahmen für Ausbildungsplätze
Im Bezirk der Arbeitsagentur Bochum hatten sich in Bochum bis Mitte des
Jahres 2.950 Jugendliche um einen Ausbildungsplatz beworben. Ihnen stehen 1790 gemeldete Lehrstellen gegenüber.
"Diese Zahlen zeigen, dass auch in Bochum Sofortmaßnahmen für
mehr Ausbildungsplätze notwendig sind", erklärt dazu Michael
Hermund, Vorsitzender des DGB Region Ruhr-Mark.
Durch eine Kombination von Maßnahmen zur Stärkung der betrieblichen wie der außerbetrieblichen
Ausbildung kann die Ausbildungslücke zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres geschlossen werden. Davon ist der
Vorsitzende der DGB-Region Ruhr-Mark fest überzeugt. Er schlägt vor, den aktuell im Haushalt der Agentur
für Arbeit und der ARGE vorhandenen Spielraum zur Minderung der Ausbildungsnot zu nutzen. Insbesondere "Altbewerber"
um einen Ausbildungsplatz drohten sonst dauerhaft ohne berufliche Ausbildung zu bleiben, so Michael Hermund.
Die folgenden Vorschläge könnten noch in diesem Herbst umgesetzt werden da ausreichend Mittel zur Verfügung
stünden:
- Schaffung von außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen in Bochum für zunächst 200 Altbewerber
- Förderung ausbildungswilliger Unternehmen durch Verbundausbildung und ausbildungsbegleitende Hilfen
- Unterstützung von regionalen innovativen Projekten und Nutzung der Kompetenz der örtlichen Arbeitsmarktakteure.
"Das Landesregierung muss zusätzlich 75 Millionen Euro für
die Schaffung von 3500 Ausbildungsplätzen in NRW bereitstellen",
so Hermund. Mit diesen Mitteln will der DGB stillgelegte Ausbildungskapazitäten in der Privatwirtschaft oder
bei kommunalen Betrieben reaktivieren.
"Es gibt in Bochum etwa 150 Plätze in Ausbildungswerkstätten" erklärt der DGB Vorsitzende, "die
aktuell nicht genutzt werden und mit diesen Mitteln finanziert werden könnten."
Michael Hermund rät Jugendlichen, ihre Registrierung als Ausbildungsplatzbewerber
aufrecht zu erhalten. Nur so nehmen sie an den Nachvermittlungsaktivitäten ab September teil. Außerdem
sollten sie sich als Ausbildungsplatzsuchende auch arbeitslos melden, da diese Zeit als Anrechnungszeit in der
gesetzlichen Rentenversicherung zählt und zu Rentensteigerungen und -ansprüchen führen kann.
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