Castor-Alarm - auch im Ruhrgebiet

Ein für Oktober 2000 geplanter Castor-Transport vom süddeutschen AKW Philippsburg in die französische Wiederaufbereitungsanlage (WAA) La Hague mußte genauso wie acht andere für dieses Jahr genehmigte WAA-Transporte aus den AKWs in Stade, Biblis und Philippsburg verschoben werden. Frankreich besteht zunächst auf Garantien für den Rücktransport des hoch-radioaktiven Restmülls aus der Wiederaufbereitung in das Zwischenlager in Gorleben. Mittlerweile hat das Bundesamt für Strahlenschutz für Ende März 2001 (ab dem 26.03.01) den Rücktransport von sechs seit 1998 transportbereit in La Hague stehenden Castor-Behältern genehmigt. Angesichts übervoller Abklingbecken machen die AKW-Betreiber in Stade, Biblis und Philippsburg jedenfalls mächtig Druck und bestehen auf einer möglichst schnellen Durchführung der bereits vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigten Transporte.

Ansonsten müßten die genannten AKWs spätestens beim nächsten Brennelementewechsel im Frühjahr 2001 stillgelegt werden. Auch die polizeilichen Vorbereitungen für einen Transport aus dem AKW Neckarwestheim in das nordrhein-westfälische Zwischenlager in Ahaus haben im Oktober 2000 laut NRW-Innenminister Behrens begonnen. Dieser Castor-Transport ist für den Zeitraum von März bis Mai 2001 angekündigt. Im Frühjahr 2001 sollen also nach dem Willen der Bundesregierung und der AKW-Betreiber nach einem zweieinhalbjährigen Transportstopp die Castor-Transporte an allen Fronten gleichzeitig wieder aufgenommen werden. Dies ist nur durchsetzbar, wenn ihnen eine weitgehende Befriedung des Anti-Atom-Widerstandes gelingen sollte.

Für die Anti-Atom-Bewegung bedeutet diese Situation den Beginn einer massiven Mobilisierung für einen »Castor-Großalarm« im Frühjahr 2001. Weiterhin gilt die Planung, den ersten Castor-Transport, egal von wo nach wo er auch gehen mag, so massiv wie möglich zu blockieren.

Die Intensität des Widerstandes wird eine unmittelbare Auswirkung auf die Durchsetzbarkeit weiterer Atom-Transporte und die Umsetzung des sog. »Atomkonsenses« haben. Noch nie war die Chance so groß, einzelne AKWs vom Netz zu blockieren. Die Voraussetzung dafür ist allerdings die kurzfristige Mobilisierungsbereitschaft einer möglichst großen Zahl von Menschen. Auch für das Ruhrgebiet gibt es Tag X-Alarmlisten, über die alle Interessierten bei einem neuen Transporttermin möglichst schnell informiert werden.

Die Anti-Atom-Gruppen aus dem Ruhrgebiet wollen eine gemeinsame Fahrt zum Ausgangs-AKW bzw. zum Zielzwischenlager organisieren. Außerdem ist für alle die, die sich nicht so schnell freinehmen können, am Tag X um 18 Uhr eine mobile Demonstration ab dem Essener Hauptbahnhof (Treffpunkt Nordausgang/Willy Brandt Platz) vorgesehen. Ähnliche Demonstrationen wird es an zahlreichen Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet geben, so dass am Tag X für die Deutsche Bundesbahn der Ausnahmezustand gilt.
Erwartet keine perfekte Organisation. Organisiert euch selbst. Bringt zahlreiche Transparente, Lärminstrumente, Megafone, Sprühdosen, Flyer und Flugblätter mit.

Kontakt:

Eintrag in die Tag X-Alarmlisten über www.akw-nee.de oder per email akw.nee@eurointer.net

Informationen zur Tag X Demonstration im Ruhrgebiet über www.akw-nee.de

Infotelefon/-fax für Fahrgemeinschaften und weiteres: Anti-Atom-Gruppe AZ-Mülheim 0208/4445633

Postanschrift: Anti-Atom-Plenum Ruhrgebiet, c/o Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, 44894 Bochum, Kontoverbindung: Ökobank Frankfurt; BLZ 500 901 00, Konto-Nr. 4602145


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