Hallo T.,

ob eine Sperrung eine Nazi-Internetseite oder der Verbot von
Nazi-Publikationen immer konkret wirkt, darf doch keine Rolle
dabei spielen, dass man gegen Nazis und ihre braune Sosse
"Nein!" sagt. Deshalb habe ich keinen Bock über DNS-Server
fachzusimpeln.

Bildersammlungen von mit Macheten abgetrennten Köpfen, aus
denen die Innereien quillen (der Inhalt von rotten.com), sind nicht
Nazi-verherrlichend, sondern gewaltverherrlichend, aber soviel
Unterschied sehe ich da nicht.

Die Kritik an der Sperrung steht irgendwo in der Tradition
amerikanischer Hacker, die gesperrte Seiten von US-Neonazis sogar
gespiegelt und ins Netz gestellt haben. In der jüngsten bsz (auf der
ersten Seite) und auch andernorts werden die alle Adressen der
gesperrten Seiten genannt und ihnen eine Öffentlichkeit verschafft,
von der die Betreiber nicht mal träumen konnten.

Auf einer der Naziseiten steht als Schlusswort "wir haben den Weg
gezeigt". Gilt das für die Urheber der DNS-Anleitungen jetzt nicht
auch?

Wenn man für eine Sperrung ist, und sich nur Sorgen über die Art
des Auswahlverfahrens und der Zuständigkeiten macht, dann sollte man
das auch so sagen. Aber diese Tendenz habe ich aus den Kritiken in der
jetzigen Form echt nicht raushören können.

Glückauf B.