** Uni-Vollversammlung beschließt Resolution gegen
Studiengebühren
- Aktionen vom 10.-14. Dezember geplant

An der Ruhr-Universität Bochum haben sich am Mittwoch ca. 1.200
Studierende gegen die Einführung von Studiengebühren
ausgesprochen. Auch die von NRW-Bildungsministerin Gabriele
Behler favorisierten "Studienkonten" werden von den Bochumer
Studierenden auf der Uni-Vollversammlung abgelehnt. Der Rektor der
Ruhr-Universität, Dietmar Petzina, wurde aufgefordert, sich öffentlich
für ein Verbot jeglicher Studiengebühren auszusprechen und sich
dafür in der Hochschulrektorenkonferenz stark zu machen. In der
Woche vom 10.-14. Dezember werden jetzt zahlreiche Aktionen und
Demonstrationen stattfinden, um gegen Studiengebühren zu
protestieren.

Der eigentlich für 800 Studierende ausgelegte Hörsaal war restlos
überfüllt - viele Studierende fanden das Thema Studiengebühren
wichtig. Gerade durch den Vorstoß der Bundesländer NRW und
Rheinland-Pfalz sogenannte "Studienkonten" einzuführen, fühlten sich
viele Studierende betroffen. Eine Studentin aus dem Plenum
berichtete: "Mit Studiengebühren könnte ich mir mein Studium nicht
leisten".

Resolution "Studienkonten sind Studiengebühren!"

Auf der Uni-Vollversammlung wurde nahezu einstimmig von den
Studierenden eine Resolution "Studienkonten sind Studiengebühren!"
verabschiedet. In dieser Resolution wenden sich die Studierenden
gegen Studiengebühren: "Bildung ist ein Grundrecht und darf keine
Ware sein". Studiengebühren würden außerdem eine soziale
Selektion bewirken, gerade Jugendliche aus finanziell schlechter
gestellten Familien könnten sich ein Studium nicht leisten. In einem
Impulsreferat wies Dominik Ruppenthal, Sprecher der
FachschftsvertreterInnenkonferenz, darauf hin, dass in Ländern wie
Kanada oder den Phillipien Studierende sich prostituieren müssen, um
ihr Studium zu bezahlen.

Auch im internationalen Kontext wurde die Problematik der
Studiengebühren angesprochen. Die Einführung des GATS (General
Agreement on Trading and Services) würde eine Einführung von
Studiengebühren bedeuten, da andere Länder Deutschland verklagen
könnten, da hier die öffentliche Bildung subventioniert wird, in den
Augen der GATS-Befürworter eine unzulässige Marktverzerrung -
Bildung wird nur noch als Ware gesehen.

Bundesregierung soll Versprechen halten

In den Wahlprogrammen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen,
sowie im Koalitionsvertrag wurde ein Verbot von Studiengebühren
versprochen. Doch dies ist in weite Ferne gerückt. Daher fordern die
Studierenden die Bundesregierung auf, das Verbot jeglicher
Studiengebühren jetzt auch gesetzlich zu verankern.

Aktionen geplant

Im Anschluss an die Vollversammlung wurde die Aktionswoche vom
10. - 14. Dezember geplant. Hier sollen symbolische Aktionen an der
Ruhr-Universität und in der Innenstadt durchgeführt werden,
außerdem findet am 11. Dezember eine Demonstration in Bochum
statt. Am 14. Dezember werden Busse nach Brüssel fahren, um auf
den dortigen EU-Gipfel gegen die Umsetzung des GATS und die
Einführung von Studiengebühren zu demonstrien. Karten für die
Busse sind im AStA Bochum für DM 20,- zu erwerben (Telefon 0234-
32-26704)