Offener Brief an den Bahnhof Langendreer z.Hd. Gerd Spieckermann (geschäftsführender Bereich) Liebe Leute, in einigen Wochen beendet Reinhard Wegener seine bezahlte Arbeit in der Politik-Abteilung des Bahnhofs Langendreer. Wir finden es sehr bedauerlich, dass Ihr es auch in diesem Fall nicht für notwendig erachtet, über diesen Vorgang Öffentlichkeit herzustellen. Auch dieses Mal seht Ihr offensichtlich keine Notwendigkeit, die Stelle offen auszuschreiben. Über seine Nachfolge müßte doch zumindest mit den betroffenen NutzerInnengruppen des Bahnhofs gesprochen werden. Wir möchten gern mit Euch in einer öffentlichen Diskussion darüber sprechen, wie transparent - aber auch wie politisch - Entscheidungen im Bahnhof Langendreer noch sind. Die öffentlichen Mittel, die der Bahnhof erhält, waren zumindest anfangs ein Zugeständnis der herrschenden Politik an eine sozio-kulturell engagierte Öffentlichkeit in Bochum. Um den Erhalt dieser Mittel hat es eine Reihe von Kämpfen gegeben, an denen die NutzerInnen des Bahnhofes solidarisch beteiligt waren. Solidarität bedarf bekanntlich einer gewissen Gegenseitigkeit. Während das kulturelle Angebot des Bahnhofs vom Kulturdezernenten der Stadt Bochum inzwischen öffentlich gelobt wird und hier kaum Auseinandersetzungen zu befürchten sind, verhält es sich bei den Aktivitäten der Politikabteilung des Bahnhofs völlig anders. Dieser Teil der Arbeit des Bahnhofs wird bisher vom offiziellen Bochum nach wie vor mit äußerstem Mißtrauen bis zu offener Feindseligkeit beäugt. Wir fänden es deshalb wichtig, dass in einem gemeinsamen Diskussionsprozess geklärt wird, wie die Arbeit von Reinhard Wegener so fortgesetzt werden kann, dass dies von möglichst vielen der Beteiligten getragen wird. Euer Geschäftsführer, Gerd Spiekermann, hat in einem Schreiben an einige Leute mitgeteilt, dass Ihr Euch bereits entschieden habt, wer Eurer Ansicht nach Nachfolger von Reinhard Wegener werden soll. Das Bochumer Sozialforum und der AStA der RUB sind zwei der NutzerInnen-Gruppen des Bahnhofes, die für sich die Konsequenz gezogen haben, dass eine vernünftige linke politische Arbeit nur in einer gewissenen Partei-Ferne erfolgreich organisiert werden kann. Habt Ihr Euch ernsthaft überlegt, was es für etliche politische Gruppen in Bochum bedeutet, wenn eine der wichtigsten Koordinationsstellen außerparlamentarischer Arbeit in Bochum in Zukunft von einem (Landes-) Spitzenfunktionär einer Partei betreut wird, der auch noch Mitglied des Bochumer Rates ist. Es mag sein, dass es für die dauerhaft Angestellten des Bahnhofs Langendreer, die als Gremium die Entscheidungen treffen, kein Problembewußtsein in dieser Angelegenheit gibt, weil es zu wenig Kontakt zu den politisch aktiven Gruppen im Bahnhof gibt. Dies sollte anders werden. Wir würden uns freuen, wenn Ihr unsere Einladung zu einer öffentlichen Diskussion annehmt. Als Termin schlagen wir Euch vor: Mo 8.11. 20:00h. Mit freundlichen Grüßen i.A. Stefan Nölle Bochumer Sozialforum, Plenum vom 25.10.2004 Ergänzung ! Da Gerd Spiekermann inzwischen zugesagt hat, findet die Diskussion nun also am 8.11. um 20 Uhr im Bhf Langendreer statt, wozu wir alle Bhfs-NutzerInnen recht herzlich einladen. Asta der Rub und Bochumer Sozialforum |