Dienstag, 15. 4. 2003 / 19.30 h                                                       
PREMIERE

im Bahnhof Langendreer

Wallbaumweg 108, 44894 Bochum, 0234 / 26612, S-Bahn 1

Masken, Songs, farbenprächtige Kostüme, Slapsticks und eine Handlung mit überraschenden Wendungen - den Zuschauer erwartet ein pralles Volkstheater mit Erkenntniswert. Gute Unterhaltung beim neuen Stück der

BERLINER COMPAGNIE

Es geht um Agrarexport, Hunger und Konsumverhalten, Landvertreibungen und Widerstand dagegen - mit den Mitteln der Commedia del Arte, mit großer Spielfreude, leichtfüßig und amüsant bringt die BERLINER COMPAGNIE die komplexe  Problematik über die Bühne.

T E R R A !  T E R R A !

E i n e  S o j a b o h n e  p a c k t  a u s

Der abenteuerliche Weg der Sojabohne "Sojaja"  beginnt mit ihrer Verführung durch "Mr. Agrobusiness" Gift sowie der Trennung von ihrem Freund Schwarzbohnrich, er endet mit einem glücklichen Wiedersehen der Liebenden im Kreise der Landbesetzer. Dazwischen liegen die unterschiedlichen Lebensstationen der Beiden.


Schwarzbohnrich zieht mit einer vertriebenen Bauersfamilie zuerst in die Favela, dann in den Regenwald, wo er zu den Landlosen stößt. Derweil hat Sojaja nur einen Traum: die Hungrigen der Erde zu sättigen.

Sojaja wird nach Europa verschifft und kommt so nach Oldenburg. Dort muss sie in einem Supermarkt die durch den jüngsten Fleischskandal verschreckten Kunden erleben. Das bringt die Wende und das abgelaufene Verfallsdatum verhilft ihr zur Rückkehr in die Heimat, wo sich die Dinge zum Guten wenden.


Die BC versteht sich als „Bewegungstheater“; künstlerisch arbeitet das Ensemble mit Mitteln des Volkstheaters und hat sich dabei auch von Formen „armer“ Theaterprojekte aus dem Süden inspirieren lassen. Ein Großteil der aktuellen Inszenierung entstand in Zusammenarbeit mit der weltweit wohl besten Gruppe für politisches Theater, der SAN FRANCISCO MIME TROUPE.

Zum Hintergrund:

Den Kleinbauern im Süden kommt eine Schlüsselstellung für die Ernährung der Menschen und den Schutz der Umwelt zu. Dennoch werden sie von ihrem Land vertrieben, damit in großem Stil für den Export Futtermittel (z.B. Soja) angebaut werden kann - für die Kühe der Reichen, für unser billiges Fleisch. Die UNESCO urteilt: „Ein Messer an der Kehle von einer halben Milliarde Bauern.“ Jedoch, während das Vieh der Reichen das Essen der Armen frisst, haben diese längst begonnen, sich zu wehren.

Bei der Recherche zu  „Terra! Terra!“ half  FIAN, die wichtige internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht, sich zu ernähren.

Die Uraufführung in Bochum erfolgt auf Einladung der deutschen Sektion von FIAN in Kooperation mit dem Nord-Süd Büro im Bahnhof Langendreer; finanziell gefördert aus GFG- Mitteln durch die „Bochum Agenda 21“.

 

Eintritt: erm. 5 € / reg. 8 € / Einl.: 19.00 h, Beginn: 19.30