Protestkomitee Bochum gegen Studiengebühren
Bochum, den 31. Mai 2006
P R E S S E I N F O R M A T I O N
BildungsaktivistInnen protestieren in der Innenstadt
Verdecktes Theater in der Mayerschen Buchhandlung
Das Protestkomitee gegen Studiengebühren schreibt: "Am heutigen Mittwoch haben ca. 30 junge Menschen
aus dem Umfeld der Freien Universität Bochum und des Protestkomitees 'gegen Studiengebühren' um 10 Uhr
mit einer verdeckten Theateraktion in der Mayerschen Buchhandlung in der Bochumer Innenstadt gegen Studiengebürhen
und Bildungsabbau protestiert. Bei der Aktion stapelte die Gruppe einen großen Berg von Büchern aus
der wissenschaftlichen Abteilung an der Kasse. Lautstark stritten sie untereinander, wer die nötigen Bücher
bezahlen solle. Durch dieses verdeckte Theater und durch Flugblätter, die vor Ort verteilt wurden, sollte
der Protest gegen Studiengebühren, die mit einer künstlich herbeigeführten Verknappung von Bildung
einhergehen, in die Öffentlichkeit getragen werden. Viele PassantInnen und KundInnen der Mayerschen haben
mit Verständnis auf die Protestaktion reagiert. Als Symbol dafür, dass sich die Aktion nicht gegen die
MitarbeiterInnen richtet, haben die AktivistInnen an diese abschließend eine Kiste Sekt überreicht.
Die Wahl eines Buchladens für diese kreative und kritische Protestaktion hat ebenfalls einen symbolischen
Wert. Das Buch galt schon immer als Sinnbild für Bildung und Wissen. Diese können sich immer weniger
Menschen leisten. Bücher sind eine Grundlage für jedes Studium, egal ob individuell oder an einer Hochschule.
Strenge Copyrightrichtlinien verbieten DozentInnen zunehmend nötige Literatur in Kopiervorlagen bereitzustellen.
Die teure Fachliteratur ist im Zusammenhang mit den angezogenen Copyrights, neben Studiengebühren, ein weiterer
Teil der finanziellen Beschränkung des Bildungszugangs.
Auch die Wahl der Mayerschen war nicht willkürlich. Das beliebte Unternehmen profitiert von dieser künstlichen
Verknappung der Bildung. Sie ist nötig für einen profitablen Buchmarkt, den die Mayersche Buchhandlung
zunehmend dominiert und dadurch kleinere unabhängige Buchläden mit verdrängt. Diese kleineren Läden
boten zum Teil Fachspezialisierung oder kritische Ansätze. Die Vielfalt wird durch Monopolisierung zerstört.
Bilder der Aktion
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