Pressebericht vom 20.11.2002
 

BOCHUM

Bestialische Prügelpartys haben ein Ende!

Angehörige der Bochumer Nichtsesshaften-Szene im heranwachsenden Alter atmen auf. Ihre Leidenstour ist zu Ende. Was ist geschehen? Nach Angaben von Geschädigten und Zeugen wurden in den zurückliegenden Wochen bei sogenannten Prügelpartys mindestens vier junge Erwachsene auf das Übelste misshandelt. Die Täter: Drei 24-, 26- und 28- jährige Männer. Dieses Trio lud die flüchtig bekannten, ahnungslosen Obdachlosen im Bochumer Bermudadreieck auf ein Bier in ihre Wohnungen nach Hofstede und Ehrenfeld ein. Mit dabei: Zwei 18 und 19 Jahre alte Freundinnen der Täter. Nachdem man gemeinsam ein Bier getrunken hatte, verschlossen die Männer die Wohnungstüren und die Prügelparty begann. Mit ihren Fäusten schlugen sie auf ihre Opfer ein, traten diese bis zur Bewusstlosigkeit zusammen. Während dieser menschenverachtenden Peinigung, die oft mehrere Stunden andauerte, nötigten die Beschuldigten ihre bereits stark mitgenommen "Gäste" dazu, an sich selbst sexuelle Handlungen vorzunehmen. Obwohl diese flehten, damit aufzuhören, erniedrigten die Täter ihre Opfer weiter. Dabei spielten sie laute Musik ab, damit man die Schreie der Misshandelten nicht hören konnte. Nach der Tortur wurden die Heranwachsenden derart eingeschüchtert, dass sie sich zunächst nicht trauten, bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten. Im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt der Stadt Bochum, dem Kriminalkommissariat Hofstede und einer Einrichtung für betreutes Wohnen war es dann doch möglich, die Geschädigten zu bewegen, Angaben zu den Straftaten zu machen. In Entschlossenheit, diesem Treiben schnellstens ein Ende zu bereiten, stellte das Amtsgericht Bochum Haftbefehle gegen das einschlägig vorbestrafte Trio aus. Am zurückliegenden Wochenende konnten die Männer in der Bochumer Innenstadt festgenommen werden. Zwei der drei Täter legten ein umfangreiches Geständnis ab, bezeichneten sich selbst als abartig und krank. Nur den beherzten Aussagen der Geschädigten ist es zu verdanken, dass diese Täter jetzt hinter Schloss und Riegel sitzen. Die Polizei in Bochum-Hofstede (Tel.: 0234 / 909-3676) bittet weitere Geschädigte darum, sich zu melden. Ein Kontaktaufnahme ist auch über die an der Ferdinandstraße gelegene Einrichtung "Sprungbrett" möglich.


im Orginal: http://www.polizei.nrw.de/bochum/bo/presse/aktuellmittwoch.htm
dort verschwindet die Nachricht am kommenden Mittwoch