PRESSEMITTEILUNG 8. August 2005 Endlich wieder Randale an der Hernerstraße! Ehemalige Stammgäste des LTP gründen eine neue Bar Das „London Tokyo Paris" (kurz: „LTP") an der Herner Str. 13 in Bochum war eine wundervolle kleine Cocktail-Bar. Lustig-verzärtelte Gäste unterhielten sich dort bei ausgewählter DJ-Musik über Liebe, Fischrezepte und andere schöne Affekte. Jede Nacht war ein Fest. Aber nachdem „LTP"-Betreiber Marc im vergangenen Frühjahr nach Hamburg zog, blieben davon nur noch Tränen und Wehmut und ein leeres Ladenlokal zurück. Siebzig ehemalige Stammgäste des LTP und der benachbarten Kneipe „Rauschen" entschlossen sich daraufhin geistesgegenwärtig, an gleicher Stelle etwas vielleicht noch Schöneres und Aufregenderes auf die Beine zu stellen. Im Juni 2005 wurde ein „Kulturverein h 13 e.V. Bochum" gegründet. Das Vereinslokal an der Herner Str. 13 heißt jetzt„Goldkante". Wir haben es renoviert. Es gibt wieder helle Wände, eine bessere Musikanlage und streifenfreie Fenster. Viel ehrenamtliches Engagement hat etwas neues geschaffen. Das nicht-kommerzielle, selbstorganisierte und von der bloßen Leidenschaft fürs Miteinandersein getragene kleine Universum „Goldkante" wird am Freitag, den 19. August, eröffnet. Jeder, der gern hingebungsvoll in Musik und Geselligkeit badet, ist dazu sehr herzlich eingeladen. Geöffnet wird danach an jedem Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag und vor Feiertagen ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei ? außer bei Sonderveranstaltungen wie Konzerten oder Lesungen. An jedem Abend spielen DJs aus dem gesamten Ruhrgebiet und aus angrenzenden Regionen liebevoll ausgewählte Musik. Ihr dürft zuhören, ihr dürft euch an euren Nachbarn wenden und das Glas heben und ihr dürft frei sprechen oder singen oder auf den Tisch steigen und tanzen! Dennoch: Die „Goldkante" ist noch lange nicht fertig. Sie lebt im Augenblick von Spenden und von Mitgliedsbeiträgen und ist auf jedes neue Mitglied angewiesen. Wir freuen uns daher über jeden, der Lust hat Mitglied zu werden und die „Goldkante" mit Ideen, Musik, Begeisterung oder einem Lachen zu verschönern. Viel Spaß dabei Eure Goldkante h 13-Kulturverein e.V. Bochum Vereinsheim: „Goldkante" Herner Str. 13 44787 Bochum U-Bahn: U 305, Haltestelle: „Bergbaumuseum" geöffnet: Mi bis Sa ab 20h, Eintritt frei Website: http://goldkante.org/ E-Mail: mail@goldkante.org Fon: 0160-8416236 DAS GOLDKANTE-PROGRAMM IM AUGUST/SEPTEMBER 2005 ERÖFFNUNGSPARTY am Freitag, den 19. August 2005, 20h mit den DJs Daniel, Nicole, Volker, Stitch, Diagnose, Don Hocke, Krischan und Tobias BIG WEDNESDAY (Open Turntables) MI ...ist selbsterklärend der Name des Goldkante-Mittwochs! ...und der ist offen! Nicht nur für alle Freunde der gepflegten Mittwochabend-Sause geht es zurück in die Zukunft und Retour bei „4 Stunden 4 Djs". Jeder, der sich nicht an einem Tonarm verhebt, mag mit seiner Kiste kommen und für eine Stunde Musik sorgen. Von 20 Uhr bis Mitternacht ergibt das vier DJs und vier mal unbekannte Welten aus Musik. Kontakt/Demos an: mail@goldkante.org BELLE ISLE ON FIRE (...alles was die Gitarre hergibt) DO ...ist der Name des Goldkante-Donnerstags! ...und der ist gitarrig bis gitarresk oder gitarrogen; man könnte auch sagen gitarromorph, was auf dasselbe rauskäme. Rückwärtsgewandte Geister sprechen manchmal gerne vom antiken „Kithara-Spiel", das der alte Gott Apollon die Menschen lehrte. Manch einer schreibt auch schon mal das Wort „Guitarre" in einen Brief und schickt ihn an ferne Freunde! Diese antworten dann „in Bälde". ...dennoch kann man am 25. August und am 22. September in der „Goldkante" „Gitarrefeiern" mit Siehyun... ...am 1. und 29. September gibt es scharf angebratenen Emo-Hardcore-Noise-Electro-punk mit DJ Dunnix... ...am 8. September reiht Nicole „Gitarrenpopperlen" von 1989-2005 zu schönen Perlenketten. Nicoles Motto: „Don't forget Manchester-Rave", denn „Shaun Ryder lebt!" ...und am 15. September läßt Daniel es rocken ? aber richtig („Let's rock!")! RECHTS...LINKS...GERADEAUS (Digitaler Swing) FR ...ist der Name des Goldkante-Freitags! ...und der ist konsequent elektronisch, jeden Abend! „Lechts und rinks" werden rücksichtslos verwechselt. Aber das ist auch schon alles an Kontinuität. Ziemlich zackig und stimulierend interpretieren nämlich Freischwimmer, DJ Diagnose & Don Hocke ihre halbleitergestützte Musik. Teorema, Tobias Koth & Chesney möchten dagegen lieber in dunkel-lila Akkorden schwelgen und das Ganze von hinten anschieben. Fr 26.August 2005, 21h BIKINI HIFI Minimal Techno, Downbeat, Abstract HipHop mit Ralf Odermann und Krischan Wesenberg Techno fand im Ruhrgebiet eine lange Zeit lang nur Freitags statt und zwar im Bochumer Club Planet. In manchen Nächten gaben Ralf und Krischan hier die Kopfhörer weiter an Leute wie Derrick May, Jeff Mills oder Juan Atkins. Immer noch vibriert deshalb eine sehr konkrete Idee von aufregender elektronischer Musik in ihren Ohren. Fr 2. September 2005, 21h FREISCHWIMMER Elektro-Pop, Brutzel Disko und Minmal-Techno mit Thomas Geier und Yoschino Das Freischwimmer-Vereinswappen bleibt das Megaphon, Inbegriff elektronischer Stimmenverstärkung und Klangbeeinflussung. Freischwimmer leben im tumultösen Gruga-Land. In der Nacht ritzt hier Thomas Geier seit zwanzig Jahren immer wieder eine einzige Inschrift in die Parkbänke: „Ich rocke! T.G." Heute abend geht's ein wenig ruhiger zu. Yoschino stimmt schon seine Plexiglas-Geige und Thomas ölt demnächst die lieblichsten Stimmbänder seit Robert Wyatt! Fr 9. September 2005, 21h ALS OB ES GOLD WÄRE... Deep Detroit-House und Chicago-Boogie mit Tobias Koth und Chesney PlingPling...im verfahrenen Getümmel des Juicy Beats-Festivals bleibt Chesney auf seiner Position seit drei Jahren der stärkste Spieler. Chesneys Aufgabe: wärmster Detroit-Deep Houze, Salsoul-Disco und wolkenleichte Grooves, butterweich in den Clubraum geflankt. Gäste der Nachtmission in der Eve-Bar des Bochumer Schauspielhauses erinnern sich. Und Tobias Koth setzt plötzlich Sprenkel zartmelancholischer Streichervolumen dazu: jackig-schmelzender Chicago-Houze ? analog bis zum Anschlag! Fr 15. September 2005, 21h EKLEKTIC DANGER BEAT NUGGEDS Electro-Clash und Digital-Pop mit DJ Diagnose und Don Hocke DJ Diagnose hält die Zügel der digitalen Pferdestärken seiner Plattenkiste wie einst Charlton Heston in Ben Hur die Riemen seiner edlen Rosse hielt. Nun ? Musik ist zwar kein Streitwagen, aber auch Don Hocke achtet darauf, daß man immer korrekt im Sattel sitzt: wenn schon die Pferde mit einem durchgehen, dann wenigstens richtig! Und ? bei Diagnose und Don Hocke kann man tatsächlich zuhören, wie die Sisters Of Mercy auf der Geraden kraftvoll an Ada vorbeiziehen. Fr 22. September 2005, 21h METROSOUL Deep House und Phusion-Beats mit Tim Bernhardt und Steffen Baldo Was ist Metrosoul? Gottseidank kein Imperium! Metrosoul ist viel mehr - eine Welt. Wie in der richtigen Welt gibt es Kontinente und dazwischen Meere. Der Kontinent des Dortmunders Tim Bernhardt besteht aus Klängen. Klänge sind belebte Landschaften, Tims Klänge gleichen den Silhouetten von London oder Chicago. Steffen Baldo fuhr eine Zeit lang zu jedem Auftritt von Theo Parrish im näheren Umkreis von 700 Kilometern. Steffens Musikzimmer liegt in der Mitte dieses Kreises. Eilige Weltreiche kommen und gehen, Deep House bleibt! Fr 30. September 2005, 21h FAUSTRECHT Deep House, Tech-Jazz und Broken Beats mit den Teorema-DJs Karsten und Fedor Stimmige Koordinaten: elektronisch bis semi-elektronisch, soulful, organisch, klar und genreübergreifend. Von Shelter Deep House, Morgan Geist, Playhouse bis 21st Century Fusion und Kollegen. Die beiden Teorema-DJs Karsten und Fedor nudeln euch nichts vor! SCHIEFE TAPETEN (Uh-- Oh-- es ist Samstag!) SA ...ist der Name des Goldkante-Samstags! ...und der ist verschieden schief, jeden Abend! Ein zarter hellrosa Faden lautet: „Uh-- Oh-- es ist Samstag!"!" Die DJs beschreiben ihre Auffassungen von „Samstag" und von Samstagsstimmungen. Für den einen ist es die kindheitsalte süße Melancholie der Nachmittagsniederlage des Lieblingsfußballclubs, für den anderen die Vorfreude auf die upliftende Disco-Nacht. In der Goldkante finden solche Gemütszustände zusammen, entfalten und verdichten sich wieder um anschließend kraftvoll-funky zu explodieren. Sa 20. August 2005, 21h DJ MARTS JUKEBOX Wunschkonzert mit DJ Mart Bereits am ersten regulären Abend in der „Goldkante" eine vollkommen lebendige Jukebox im Anzug und mit Krawatte: DJ Mart, die menschgewordene Wunschmaschine. Eigentlich ist Mart so etwas wie der John Peel Bochums. Seine Kiste ist ein Spiegel der letzten dreißig Jahre Pop-Musik. Aber heute abend ist der Alt-Bochumer und Neu-Berliner willenloses Objekt eurer Wunschphantasien und legt gegen etwas Kleingeld alles auf, wirklich alles. Sa 3. September 2005, 21h SOMMER IN DER INNENSTADT Melodien von weither mit Tobias Pfaff „Sommer in der Innenstadt" ? dann liegen am Abend zarte Schimmer von Gold über den Motorhauben. Menschen lehnen sich sanft an Mauern und schauen in den Himmel. Tobias Pfaff nutzt die Gelegenheit und spielt Musik dazu: manchmal Funk, Reggae oder Van Morrison. Schon so viele Sommer lang haben wir mit Liebe zugehört. Jetzt schieben wir die Stühle zur Seite und tanzen dazu. Sa 10. September 2005, 21h BERGMANN & WOLTERSDORF Pop, Pop und nochmal Pop mit Christel Bergmann und Yvonne Woltersdorf Gibt es Bilder, die der Musik gemäß sind? Nein ? aber Kleidungsstücke: z.B. Kniestrümpfe aus zarten Wollsorten in bunten Farben. Yvonne trägt sie an den Armen und Depeche Mode tragen sie in ihrer Freizeit. Wenn Dave Gahan mal richtig gute Laune hat, trainiert er darin Headspins auf dem Küchentisch. Yvonne & Christel spielen diese Art von Musik: Depeche Mode auf Breakdance gebürstet oder Morrissey in flauschiger Beach-Robe nach dem Champagnerbad oder einfach nur Pop, Pop und nochmal Pop...yeah! Sa 17. September 2005, 21h WHEN THE FUEL RUNS OUT... Northern Soul und Deep-Funk mit Krischan Wesenberg und Gregor Pottmeier Diesen Abend erkennt ihr an den hellblauen Vespa-Motorrollern, die vor der „Goldkante" parken werden. Darauf sitzen streng-frisierte junge Mädchen in dunkelgrünen Parkas und junge Männer, die in schwarzen Schuhen auch lässig aussehen. Innendrin streuen die Gäste Talkum auf den Boden. Man kann dann besser tanzen, denn die Sohlen rutschen darauf leichter übers Parkett. Überhaupt ist alles sehr leicht. Mit spitzen Fingern legt Gregor eine 7-Inch-Single nach der anderen auf den Plattenteller. Krischan hat den Funk platzsparend als MP3 abgespeichert. Sobald die Sonne aufgeht, treffen wir uns am Pier. Sa 24. September 2005, 21h ONE MORE NIGHT LIKE THIS WILL TAKE ME SIX FEET UNDER Country, Americana, Desert Rock, Bluegrass und Acoustic mit The Good Ol' Boys In der „Goldkante" zelebrieren DJs Ur-Szenen der Kindheit: der „Mann aus den Bergen" jagt einen Grizzly-Bären, der beim Lagerfeuer-Frühstück gestört hat. Im Dickicht verfolgen die Cartwright-Brüder unrasierte Halunken mit schlechtem Atem, die während des Abendessens zwei wertvolle Rinder von der Weide entführten: Männer, Pferde, Horizonte! Die Musik der Good Ol' Boys kennt durchaus die Vielfalt verblichener Farben in den trockenen Zonen zwischen Phoenix und Laredo. Aber dann manchmal schwebt auch Johnny Cashs kräftig-samtrotes Lächeln im Raum und wir summen: „...it takes six jolly cowboys to carry my coffin." |