Die Antifa-Gruppe „Azzoncao“ hat einen ausführlichen Bericht und ihre Einschätzung der Demo gegen den Nazi-Laden Goaliat geschrieben. Sie dokumentiert die drei Reden, die gehalten wurden und das Flugblatt, das die Polizei verteilt hat. Zu Bericht und Dokumentation.
Ca. 400 DemonstrantInnen – vorwiegend jüngere Antifas – machten heute auf die Existenz des Nazi-Ladens Goaliat aufmerksam. Etwas Hektik kam zu Beginn der Demonstration auf, als der Bochumer NPD Vorsitzenden Carsten Römhild am Rande des Demo-Zuges gesichtet wurde. Die übrige Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Die Polizei verhielt sich weitgehend friedlich.
Die Linke.PDS-Ratsfraktion hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitung „Linke.Einblicke“ herausgebracht. Ihre Themen sind diesmal: Der Internationale Frauentag, Feinstaub & Umweltzonen, die ARGE, der Bochumer Haushalt, der Naziladen Goaliat und die Ausstellung „Mit der Reichsbahn in den Tod“. Die „Einblicke“ gibt es gedruckt im Fraktionsbüro der Linkspartei.PDS (Willy-Brandt-Platz 1-3) und elektronisch als PDF-Datei.
Die Linke.PDS-Fraktion im Rat hat in ihrer Zeitung „Einblicke“ einen Beitrag veröffentlicht unter dem Titel: „David gegen Goaliat- ein Stadtteil wehrt sich“. Im Wortlaut.
Beitrag aus der Zeitschrift "Einblicke 9" der Ratsfraktion Die Linke.PDS
David gegen Goaliat- ein Stadtteil wehrt sich Im Oktober des vergangenen Jahres hat auf der Oskar-Hoffmann- Straße ein neuer Bekleidungsladen eröffnet; der Name des Geschäfts lautet „Goaliat“. Dies wäre nicht weiter berichtenswert, wenn in diesem Laden nicht primär Kleidung der Marken „Thor Steinar“ und „pro violence“ verkauft würden. Dies sind Modemarken, die in erster Linie ein rechtsextremes Käuferpotential ansprechen sollen. So ist z. B. der Name „Thor Steinar“ eine Kombination aus dem germanischen Donnergott Thor und dem SS General Felix Steiner, der die SS Panzerdivision Wiking befehligte und noch wenige Tage vor Kriegsende Berlin von den Alliierten „befreien“ wollte. Steiner hat sich auch nach Kriegsende immer positiv auf seine Rolle als SS- Kommandeur bezogen. Nun kann man also auch in Bochum problemlos Kleidung dieses rechten Labels kaufen. Dabei ist diese Kleidung nicht mit dem Schmuddelimage von Springerstiefeln oder Bomberjacken behaftet. Vielmehr kommt sie modern hochwertig und chic daher. So können sich die TrägerInnen zur ihrer Gesinnung bekennen, ohne gleich erkannt zu werden. Und mancher Jugendliche hat auch schon eine Jacke dieser Marke getragen, ohne zu wissen, wen er eigentlich unterstützt. Gegen diesen Laden hat sich aber sehr schnell Widerstand aus dem Stadtteil gebildet. In einer Initiative arbeiten u. a. NachbarInnen, VertreterInnen von Kirchen, der Geschäftsleute aus dem Ehrenfeld, Parteien, Gewerkschaften zusammen. Und auch das Schauspielhaus und der Stadtjugendring sind aktiv am Widerstand gegen den Laden beteiligt. Alle eint das Motto „Kein Naziladen in Ehrenfeld und auch nicht irgendwo anders“. Zunächst wurden in Ehrenfeld Flugblätter verteilt, die die BewohnerInnen des Stadtteils über den neuen Nachbarn informierten. Außerdem wurde eine umfangreiche Pressearbeit entwickelt. Ein Künstler aus dem Stadtteil hat ein Plakat entworfen, das gedruckt wurde und mittlerweile in vielen Fenstern von Geschäften hängt. Im März wird an einem Infostand im Schauspielhaus das Publikum über den Laden informiert; aufgeklärt wird dabei auch über die immer geschickteren Methoden der Nazis, in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen. Geplant sind Aktivitäten bei VFL-Spielen und auch ein Info-Stand in der Innenstadt sobald das Wetter es zulässt. Die Mitglieder der Initiative haben noch viele Ideen und sie werden solange kämpfen bis der Laden weg ist. Und an einem anderen Ort wollen sie ihn auch nicht tolerieren. Dass Widerstand erfolgreich sein kann, zeigt das Beispiel Rostock. Hier konnte durch bürgerschaftliches Engagement erreicht werden, dass ein Laden mit Thor Steinar Kleidung schließen musste.
Die SPD-Ehrenfeld hat auf ihrer Jahreshauptversammlung eine „Resolution gegen das rechtsextreme Bekleidungsgeschäft im Ehrenfeld“ verfasst. Hier heißt es u.a.: „Daher wenden wir uns entschieden und offensiv gegen die Ansiedlung eines Geschäfts in unserem Stadtteil, das neofaschistische Bekleidung vertreibt. Wir beteiligen uns gemeinsam mit aller Kraft an legalen Aktionen gegen dieses Bekleidungsgeschäft und an dem breiten Bündnis unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie anderer gesellschaftlicher Kräfte.“ Im Wortlaut.
Mehrere Schaufenster, in denen das Plakat „David statt Goaliat – Kein Naziladen im Ehrenfeld – und auch nicht anderswo“ hängt, sind heute Nacht mit brauner Farbe beschmiert worden. Neben einer Reihe von Geschäfte waren auch das Büro der Linkspartei an der Uni-Straße und ein Fenster von Thomas Zehnter, der das Plakat gestaltet hat, Ziel der Schmiererei. Die Initiative, die sich für die Schließung des Nazi-Ladens in der Oskar-Hoffmann Straße einsetzt, wird ihre Kampagne in den nächsten Tagen verstärken und auch auf den Litfaßsäulen im Stadtteil plakatieren. Die Gewerkschaft ver.di wird das Plakat angezielt an Mitglieder schicken, die im öffentlichen Bereich für Aufklärung über den Nazi-Laden sorgen können. Außerdem wird das Plakat an alle Schulen der Stadt verschickt. Siehe auch bo-special „no-naziladen“.
Die Antifa-Gruppe azzoncao schreibt: »Für Samstag, den 17. März ist eine Antifaschistische Demonstration in Bochum angemeldet worden. Unter dem Motto „Schöner Leben ohne Naziläden“ soll auf die Existenz und das Wirken des Ladens „Goaliat“ aufmerksam gemacht werden.«
Am Donnerstagnachmittag hat die Initiative, die sich dafür einsetzt, dass der Nazi-Laden in der Oskar Hoffmann Straße möglichst bald verschwindet, Plakate in die Kneipen und Geschäfte im Ehrenfeld gebracht: „David statt Goaliat – Kein Naziladen in Ehrenfeld und auch nicht anderswo!“ Hierbei wurde die Initiative von VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaften, Einzelhandel und Kultur unterstützt. Elmar Goerden hängte Plakate im Schauspielhaus auf und beteiligte sich an der Aktion. Die Bereitschaft in den einzelnen Läden, bei der Kampagne mit zu machen, war ausgesprochen hoch. Hiervon konnte sich auch eine Gruppe von Nazis um den NPD-Funktionär Markus Schumacher überzeugen. Sie zog wieder ab, als sie sah, dass sie keine Chance hatte, die Plakat-Aktion zu stören. Der Laden-Besitzer Kellerhoff leugnet häufig, dass er mit den Nazis zusammenarbeitet.
Die Berichterstattung in den Ruhr-Nachrichten und im Stadtspiegel.
Am morgigen Donnerstag, 8. Februar trifft sich um 16.00 Uhr das Bündnis gegen den Nazi-Laden „Goaliat“ vor dem Schauspielhaus Bochum, um Plakate mit der Aufschrift „Bunt statt braun – für ein buntes Ehrenfeld“ im Stadtviertel zu verteilen. An dem Bündis beteiligen sich Privatpersonen, VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaft, Einzelhandel und Kultur. Auch das Schauspielhaus Bochum beteiligt sich u. a. mit seinem Intendanten Elmar Goerden an der Aktion. Das Bündnis ruft dazu auf, in möglichst vielen Geschäften oder Gaststätten die Plakate aufzuhängen und sich an der Aktion zu beteiligen. Nähere Informationen zum Bündnis gibt es unter: http://www.goaliat.de
An dieser Stelle wurde bereits berichtet (Näheres), dass die Initiative gegen den Nazi-Laden in der Oskar Hoffman Straße eine Plakat-Aktion gestartet hat. Gestern hat der Kinder- und Jugendring das Plakat der Presse vorgestellt. Die ausführliche Berichterstattung in den Bochumer Medien wird auf der Sonderseite von bo-alternativ.de dokumentiert: www.goaliat.de.
Die Initiative gegen den Laden Goaliat startet in diesen Tagen eine Plakat-Aktion.
Die Initiative gegen den Laden Goaliat startet in diesen Tagen eine Plakat-Aktion. Mit dem Plakat will man vor allemJugendliche darüber aufklären, dass in dem Geschäft an der Oskar-Hoffmann-Straße Markenbekleidung aus der rechten Szene verkauft wird. Aufgehängt werden sollen die Plakate in den Ehrenfelder Geschäften, in Jugendeinrichtungen und Schulen. Das sagte uns Rolf Geers vom Kinder- und Jugendring. ORIGINALTON ANHÖREN Die Initiative gegen den Laden besteht unter anderen aus Vertretern von Parteien, Jugendeinrichtungen, der Kirche, Gewerkschaften und kulturellen Größen unserer Stadt.
Der Originalton: http://www.radio985.de/uploads/media/290145191.MP3 mehr…
„David statt Goaliat“ – Plakate klären auf
Mit einer Plakataktion will der Jugendring über die Bekleidungsmarke des Geschäftes „Goaliat“ aufklären. Künstler wählte klassischen „David“
„Michelangelos David hat für mich diesen coolen Blick kurz bevor er mit der Steinschleuder Goliath angreift“, sagt Thomas Zehnter über sein Plakat. 250 Stück hat der Kinder- und Jugendring drucken lassen, um über das Bekleidungsgeschäft „Goaliat“ an der Oskar-Hoffmann-Straße zu informieren.
„Jugendliche sollen wissen, was sie tragen, wenn sie dort Kleidung kaufen“, sagt Rolf Geers, Geschäftsführer des Jugendrings an der Neustraße. Das Geschäft diene als Einnahmequelle für die rechtsextreme Szene, heißt es in einer Resolution des Jugendrings vom 11. Dezember. mehr…
Mit David gegen Goaliats neue Kleider Ehrenfeld – Dem Bekleidungsladen „Goaliat“ an der OskarHoffmann-Straße will ein breites Bündnis mit einer Plakataktion ein Ende bereiten. Das Geschäft, das in der rechten Szene beliebte Marken wie „Thor Steinar“ oder „pro violence“ verkauft, hatte Mitte Oktober eröffnet und sorgt seitdem für Ärger.
„Der Laden muss weg“, verkündet SPD-Ratsherr Friedhelm Lueg mit grimmiger Miene. Nichts zu suchen habe der Nazi-Anlaufpunkt im bunten Stadtteil Ehrenfeld, findet er. Diese Meinung teilt das Bündnis, das von SPD und Grünen über die Linkspartei bis zu Gewerkschaften, Kirchen, dem Kinder und Jugendring und Geschäftsleuten reicht. Mit Plakaten wolle man über den Laden informieren, sagt Rolf Geers, der Geschäftführer des Jugendrings. mehr…
Auf dem Internetportal „Indymedia“ wird darüber berichtet, dass in der Nacht von 23. auf den 24. Januar eine Gruppe von AntifaschistInnen den Nazi-Laden in der Oskar-Hofmann Straße mit Farbe verziert hat. Näheres. Bereits am 24. Dezember war der Laden bei einer Aktion mit Plakaten zugekleistert worden. Ein breites Bündnis von NachbarInnen, Geschäftsleuten, Parteien, Einrichtungen und Organisationen versucht gleichzeitig, die Vermieterin des Ladens davon zu überzeugen, dass sie dem Nazi-Laden kündigen soll.
Mit dem Laden »Goaliat« in der Oskar-Hoffmann-Straße gibt es seit Mitte Oktober des letzten Jahres erstmals einen rechten Devotionalienhandel in Bochum. Informationen der antifaschistischen Gruppe »Attoncao« zufolge werden in dem Ladenlokal insbesondere Kleidungsstücke der bei Neonazis äußerst beliebten Marken »Thor Steinar« und »pro violence« verkauft. Bochumer Antifaschisten haben schnell reagiert und sich die Internetpräsenz goaliat.de gesichert. Auf der Homepage wird nun über antifaschistische Aktivitäten gegen den Thor-Steinar-Händler berichtetet. Mit einem Plakat »David statt Goaliat« protestieren in Bochum-Ehrenfeld Geschäftsleute und Nachbarn des Neonaziladens. Der Artikel im Wortlaut.
Mit einem Plakat demonstrieren im Ehrenfeld Geschäftsleute und NachbarInnen des Nazi-Ladens in der Oskar Hoffmann Straße gegen das Geschäft mit der Nazi-Mode. Die Plakate werden in Schulen, Jugendzentren, Geschäften und verschiedene anderen Einrichtungen aufgehängt. Auf dem Plakat wird für die Webseite www.goaliat.de geworben. Die Seite gehört nicht dem Nazi-Laden. Die Initiative war schneller und verlinkt damit auf die entsprechenden Sonderseiten von www.bo-alternativ.de. Die Aufklärungsarbeit über den Laden hat bereits erhebliche Wirkung gezeigt. Nur wenige KundInnen verirren sich in den Nazi-Shop. Der Inhaber hat inzwischen sein Verkaufskonzept verändert und lockt sein rechtsradikales Klientel mit neue Angeboten. Neben „Thor Steinar“ werden nun auch andere Marken verkauft, die zum Outfit von Nazis gehören. Im Zentrum der Schaufensterdekoration (Foto) sind jetzt Produkte der Marke „pro violence“ zu finden. Der Marke ist der Titelschutz verweigert worden: zu Gewalt verherrlichend! mehr…
Dienstag, 19. Dezember 2006 19.12.06 15:30 In diesen Minuten protestiert die IG Metall Jugend vor dem Tor 10 am Opelwerk 2 an der Hauptstraße gegen rechte Tendenzen in unserer Stadt.
In diesen Minuten protestiert die IG Metall Jugend vor dem Tor 10 am Opelwerk 2 an der Hauptstraße gegen rechte Tendenzen in unserer Stadt. Mit der Mahnwache wollen die Jugendlichen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Die Aktion richtet sich vor allem gegen den Verkauf von Produkten der Marke Thor Steinar in einem Laden in Ehrenfeld. Die Kleidung soll vor allem von Rechtsextremen gekauft werden. mehr…
Jugendring zeigt Flagge
Mit einer Resolution protestierte der Stadtjugendring gegen den neu eröffneten Laden „Goaliat“ in Ehrenfeld. „Ahnungslose Jugendliche sollen mit rechter Mode und rechter Musik von den ‚braunen Rattenfängern‘ für ihre menschenverachtenden Ziele geworben werden.“ Heute sei es wesentlich schwieriger, sie und ihre Symbole zu erkennen. „Rechte Symbolik soll durch modische Optik verschleiert werden. Nach Mode und Konzerten folgen später Anwerbeversuche der Rechtsextremen“, so der Stadtjugendring und fordert die Schließung von „Goaliat“. „Der Laden ist nicht nur im Ehrenfeld unerwünscht.“
Auf Indymedia ist unter der Überschrift „Weihnachtsschmuck für Thor Steinar-Laden“ zu lesen: »Der Bochumer Thor Steinar Laden „Goaliat“ wurde anscheinend in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 2006 von AntifaschistInnen aufgesucht und mit dem Etikett „Naziladen“ geschmückt. Am Weihnachtsnachmittag traf Ladeninhaber Thorsten Kellerhoff nebst Gattin ein, um der herbeigerufenen Polizeistreife die geschmückte Frontscheibe seines Ladens zu präsentieren.« Näheres.
Der Kinder- und Jugendring Bochum hat auf seiner gestrigen Vollversammlung einstimmig eine Resolution gegen den Nazi-Laden „Goaliat“, in der Oskar-Hoffmann-Straße beschlossen.
Im Resolutionstext des Jugendrings heißt es unter anderem: „Ahnungslose Jugendliche sollen mit rechter Mode und rechter Musik von den braunen Rattenfängern für ihre menschenverachtenden Ziele geworben werden. Dabei gehen die Neonazis heute subtiler vor. Vor einigen Jahren waren sie mit Glatze und Springerstiefel leicht auszumachen und haben auf die meisten Jugendlichen eher abschreckend gewirkt. Heute ist es wesentlich schwieriger, Neonazis und ihre Symbole zu erkennen. Auf den ersten Blick sehen die Klamotten modisch aus und sind für viele Jugendliche durchaus attraktiv. Rechte Symbolik soll durch modische Optik verschleiert werden. Nach Mode und Konzerten folgen politische Angebote bei den Anwerbeversuchen der Rechtsextremen oftmals erst später. mehr…
Die Linke Liste an der Ruhr-Uni hat ein Flugblatt „Schöner leben ohne Nazi-Läden – Kein Vertrieb von Nazi-Fashion in Bochum!“ verteilt und auf ihrer Webseite über das Thema informiert.
Hier heißt es u. a.: „Die Eröffnung eines solchen Ladens in Bochum sollte also ein deutliches Alarmsignal sein. Der Besitzer von «Goaliat», ebenfalls kein Unbekannter in der rechten Szene, weiß sich in guter Nachbarschaft. Mehrere Nazikader leben in der Nähe des Ladens – und durch diverse Zuzüge setzt sich diese Entwicklung derzeit fort. Die extreme Rechte versucht offenbar, sich zunehmend im Stadtbild zu etablieren. Bisher haben sie es eher versteckt getan. Sollte dieser Testballon erfolgreich sein, dürften die Aktivitäten der extremen Rechten in Bochum noch weiter zunehmen. Dem gilt es mehr entgegenzusetzen als politische Absichtserklärungen oder Presseerklärungen diverser Lokalpolitiker.“
Auf einer Informationsveranstaltung des Polit-Cafés Azzoncao war heute Nachmittag ein Referent vom „antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin“ zu Gast. Er informierte über die Hintergründe, vor denen das Aufkommen von Nazi-Läden, wie dem kürzlich eröffneten Bekleidungsladen “Goaliat†in der Oskar Hoffmann Straße zu verstehen ist. Überraschend bei der Veranstaltung war, dass von sämtlichen linken Organisationen, die auf ihren Webseiten für die Veranstaltung geworben hatten, keine einzige auf der Veranstaltung vertreten war. Im Publikum saßen vor allem SchülerInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen und NachbarInnen aus der Oskar Hoffmann Straße, die sich informieren wollten, was gegen den Laden unternommen werden kann.
Der Referent machte zunächst deutlich, wie stark die Nazi-Szene sich in den letzten zehn Jahren gewandelt hat. Nicht mehr glatzköpfige Skins bilden die Jung-Nazi-Szene, sondern verschiedene Subkulturen, die sich weitgehend über Musikrichtungen definieren. In Läden wie Goaliat sind daher auch nur selten “Glatzen†zu sehen.
Diese Öffnung der Nazi-Szene hat es erst kommerziell attraktiv gemacht, z.B. mit Thor-Steinar- Läden ein größeres Publikum anzusprechen. Die Zielgruppe solcher Läden sind nicht nur Nazis sondern das gesamte subkulturelle Umfeld. mehr…
Ein Stadtteil wehrt sich gegen einen Nazi-Treffpunkt: Nazis dürfen nicht in Mode kommen
Mitte Oktober hat in unmittelbarer Nähe des Schauspielhauses ein Bekleidungsladen mit dem Namen „Goaliat“ eröffnet. Er verkauft fast ausschließlich die extrem rechte Modemarke „Thor Steinar“. Der Name der Marke ist eine Kombination aus dem nordischen Gott Thor und dem SS-Kommandeur Felix Steiner, der die SS-Panzerdivision „Wiking“ befehligte. Das Mode-Label wurde von dem bekennenden Rechtsextremisten Axel Kopelke gegründet. Sweater mit der Aufschrift „Viking Division“, „Nordfront“ und „Shooting Club“ oder „Südwestafrika“ (ehemalige deutsche Kolonie) weisen auf militaristische und nazistische Bezüge hin. Slogans wie „Ultima Thule“ oder die entsprechenden Runenzeichen beziehen sich direkt auf die historische Naziorganisation „Thule-Gesellschaft“ und auf heute aktive rechtsextreme Vereinigungen wie das „Thule-Seminar“ oder „-Netz“. mehr…
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat auf ihrer neugestalteten Webseite die Beiträge ihrer Zeitschrift InfoRegio vorab veröffentlicht. Den Schwerpunkt der Ausgabe bildet der Bereich „Weiterbildung“: „Angriffe auf die Weiterbildung und den Zweiten Bildungsweg„. Außerdem ruft die GEW dazu auf, „kleine Geschichten aus dem Schulalltag zu schicken. Geschichten, die deutlich machen, welche Auswirkungen die zunehmende Arbeitsbelastung mit sich bringt. Schließlich warnt ein Beitrag noch vor dem Nazi-Laden Goaliat: „Nazis dürfen nicht in Mode kommen„.