Gespräche mit dem RCDS abgesagt - Nähe zu Neonazis ist untragbar
(vom 14.03.2007 | Zurück)
Gespräche mit dem RCDS abgesagt – Tolerierung von Neonazis untragbar
Zum
aktuellen Stand der Sondierungsgespräche mit dem RCDS erklärt der
Spitzenkandidat der Juso-Hochschulgruppe Bochum, Fabian Ferber:
„Der
RCDS hat auf mehrere Hinweise nicht reagiert. Schon im
Studierendenparlaments-Wahlkampf war klar, dass beim RCDS eine Person
auf der Kandidatenliste stand, die der NPD zumindest nahe stand. Der
Kandidat hat dies auf einer Fahrt der Fachschaft Geschichte eindeutig
klargemacht.
Trotz der Warnungen ist bis gestern Mittag nichts
beim RCDS geschehen. Zwar wurde wohl intern vermeldet, dass der
Listenkandidat nicht weiter beim RCDS Bochum kandidieren und agieren
würde. In der „Studiverzeichnis“-Gruppe „RCDS Bochum“ war er jedoch bis
gestern Nachmittag – trotz mehrfacher Aufforderungen – Mitglied.
Mehrere führende Mitglieder des RCDS Bochum waren mit der Person im
„Studivz“ „befreundet“
Die ersten eindeutigen Hinweise, die
auch aus den Reihen der RCDS-Basis kamen, gingen bei der RCDS-Führung
am 30. Januar ein. Es ist unfassbar, dass eine vermeintlich
demokratische Organisation über mehr als eineinhalb Monate nicht
reagiert. Die Spitze des Eisbergs war, dass nach wiederholtem Hinweis
auf die rechtsradikale Person durch die Juso-Hochschulgruppe (Rubrosen)
ein Mitglied der Jusos im Studiverzeichnis bedroht wurde. Nach dem –
wörtlich zitierten - Motto: „Schluss mit dem Kindergarten.“ Im
„Studiverzeichnis“ war der RCDS-Kandidat für das Studierendenparlament
befreundet mit einem erfundenen Nutzer namens „Hermann Göring“, der
unter anderem Studivz-Gruppen wie die Gruppe „Schutzstaffel“ gegründet
hat.
Der RCDS hat – wenn überhaupt – nur halbherzig reagiert.
Angesichts der Gefahr, die von Neonazis ausgeht, ist dies nicht nur
grob fahrlässig. Durch die Haltung, nichts gegen diese Person effektiv
getan zu haben, hat man dem Faschisten ein Forum gegeben.
Der
Bochumer Ring Christlich Demokratischer Studenten, der bundesweit als
gemäßigt galt, hat hiermit deutlich eine Grenze überschritten.
Ungeachtet dessen, dass der RCDS trotz des Skandals gefordert hat,
Mitglieder von Studentenverbindungen in den AStA entsenden zu wollen,
steht außer Frage, dass die Jusos an der Ruhr-Universität Bochum
jegliche Gespräche abbrechen.
Selbst der Verdacht der Toleranz
von Neonazis ist ein Grund, mit einer Gruppe nicht zu diskutieren.
Neonazis müssen bekämpft werden. Gerade die aktuelle Diskussion um den
Neonazi-Laden Goliath in der Bochumer Innenstadt zeigt, dass zu viel
Toleranz auch gleichzeitig bedeutet, dass sich Faschisten in der
Demokratie breit machen können. Das bedeutet, dass Neonazis immer mehr
die Chance bekommen, die Demokratie zu sabotieren.
Wir
verhandeln nicht mit Gruppen, die trotz mehrfacher Hinweise nicht
ausreichend gegen Neonazis vorgegangen sind. Der RCDS hätte schon Ende
Januar, also in der Wahlwoche, den Rechtsextremisten aus allen Kreisen
mit RCDS-Hintergrund ausschließen müssen. Dies ist nicht geschehen.
Jede
Entschuldigung, die nun eintrifft, kommt zu spät. Der RCDS wusste,
welche Person sich in ihrem Dunstkreis befindet. Es ist schlimm, dass
über 6 Wochen lang eine solche Person toleriert wird.
Der RCDS
hat nicht nur vor Ort das Problem, die Grenze zwischen Konservativismus
und Rechtsextremismus zu orten. Immer wieder erscheinen in der
überregionalen Presse Artikel, in denen der RCDS durch die Verknüpfung
mit rechtsradikalen Gruppierungen in Verbindung gebracht wird.
Es
ist klar: Die Jusos unterstützen keinen AStA, in denen Mitglieder von
Studentenverbindungen vertreten sind. Die Spitze des Eisbergs ist es
jedoch, dass nichts gegen eine Person getan wurde, die offensichtlich
rechtsradikale Meinungen vertritt. Wer – in welchem Forum auch immer –
erkenntlich Sympathien zu Personen wie Hermann Göring hegt, hat im
demokratischen Wettbewerb nichts mehr verloren.
Der RCDS muss
erst einmal seinen eigenen Dunstkreis untersuchen, bevor er meint,
koalitionsfähig zu sein. Wir als Jusos an der Ruhr-Universität Bochum
sagen: Kein Fußbreit den Faschisten! Und damit muss man auch
verhindern, dass es Gruppierungen gibt, die unter dem demokratischen
Deckmantel offensichtlich Neonazis tolerieren.
Der RCDS hat sich hiermit auf Jahre disqualifiiziert.“
» Impressum