| Eine Welt Forum Bochum SprecherInnen: Dagmar Wolf, Thomas Krieger, Uwe Vorberg c/o ESG Bochum, Querenburger Höhe 287, 44801 Bochum, Telefon 0234-9719443 Presseerklärung zu den Haushaltskürzungen im Eine-Welt-Bereich Auch Bochum ist betroffen Mit dem Haushalt 2006 kürzt die neue Landesregierung auch im Eine-Welt-Bereich radikal. Beim PromotorInnenprogramm wurden 400.000,-€ gestrichen. Das ist im Landeshaushalt zwar ein wirklich winziger Betrag, doch diese Streichung von ca. 34 % liegt weit über dem Durchschnitt der Kürzungen in anderen sozialen Bereichen. Das bedeutet, dass nun statt 22 nur noch elf PromotorInnen in NRW arbeiten. Ob und wie die Projektförderung für kommunale Entwicklungszusammenarbeit der Städte und Gemeinden weiter geführt wird, ist ebenfalls völlig unklar. Auch Bochum ist betroffen. Für die lokale Promotorin Dagmar Wolf, Mitglied im "Beirat Bochum Agenda 21" und eine Sprecherin des "Eine-Welt-Forums" wurde der Personalkostenzuschuss ab Januar 2006 komplett gestrichen. Dies wurde der "Initiative Bahnhof Langendreer e.V." Ende Dezember 2005 mitgeteilt. Der Verein ist Anstellungsträger für die Promotorenstelle. Dies ist eine schwierige Situation für den gemeinnützigen Verein und eine folgenreiche Beschneidung der Eine-Welt-Arbeit in Bochum. Bochum-Kaffee, flower-label-Blumen, das Agenda 21-Fest zum "fairen Handel", Informationsveranstaltungen zur Kinderarbeit, die Mitarbeit im Agenda 21-Prozeß der Stadt sind einige, wichtige Schwerpunkte aus der Arbeit der Bochumer Promotorin. Diese Veranstaltungen und die Unterstützung der vielen ehrenamtlich arbeitenden Gruppen und Initiativen werden nun durch die Streichungspolitik gefährdet. Hintergrundinformationen zum Eine-Welt-PromotorInnen-Programm NRW Demokratie, Wohlstand und Sicherheit können langfristig auch bei uns nur erhalten werden, wenn es gelingt, die weltweiten Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu lösen: Die dramatisch wachsende Kluft zwischen Nord und Süd, die zunehmende Armut, die Ressourcenverschwendung, der Klimawandel, all dies sind Herausforderungen, die nur mit global vernetztem Denken und Handeln gelöst werden können. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis hat sich die Eine-Welt Bewegung in NRW nach dem UN Umwelt- und Entwicklungsgipfel (1992 in Rio de Janeiro) unter dem Motto "Global denken - lokal handeln" stärker vernetzt und mit der Umweltbewegung verknüpft. Seitdem arbeitet in Nordrhein- Westfalen ein Netzwerk von Eine-Welt-Promotorinnen und -Promotoren mit dem Ziel, in der nordrhein-westfälischen Gesellschaft Veränderungen im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung und somit im Interesse der Menschen in den Ländern des Südens und des Nordens zu bewirken. Seit zehn Jahren wurde dieses Modell von der Landesregierung finanziell so gefördert, so dass PromotorInnen in hauptamtlich arbeiten konnten und Städte und Gemeinden darüber hinaus Projektförderung für kommunale Entwicklungszusammenarbeit erhielten. Eine erste Evaluation im Jahr 1999 zeigte: Dem PromotorInnen-Netzwerk ist es gelungen, dass die Perspektive der Einen Welt auf kommunaler Ebene immer öfter berücksichtigt wird. So sind die Kommunen in Nordrhein-Westfalen beispielsweise führend in der Zahl von Agenda 21-Beschlüssen. |