........Internationales Kultur Zentrum
Auszüge aus der Begrüßungsrede am 11.04.03:

Seit 10 Jahren nun führt das „Internationale Kultur Zentrum e.V." Aktivitäten in Bochum und Umgebung durch. Das „Internationale Kultur Zentrum e.V." gehört seit seiner Gründung der DIDF (Föderation der demokratischen Arbeitervereine} an. Wir sehen unsere Aufgabe und unser Aktionsfeld darin, dass wir versuchen eine Brücke zwischen den hier lebenden türkischen Menschen und den Deutschen zu sein. Für uns bedeutet Integration nicht nur gegenseitige Tolerierung, sondern ein enges Miteinander Menschen aller Nationalitäten.
Viele türkische Organisationen machen türkeibezogene Politik bzw. sind unter dem direkten Einfluss der türkischen Konsulate. Doch wir sehen unseren Lebensmittelpunkt hier in Deutschland und richten unsere Aktivitäten auch demnach aus. Die hier lebenden türkischen Menschen sind schon lange keine Gastarbeiter mehr sondern sind Schüler, Studenten, Arbeiter, Auszubildende, Arbeitslose und Rentner und haben daher - genau wie Deutsche - mit Bildungsklau, Arbeitslosigkeit und Sozialkahlschlag zu kämpfen. Darum stand es für uns noch nie in Frage, dass wir insbesondere den türkischen Teil der Bevölkerung dazu mobilisieren müssen, an ihren Schulen, an den Hochschulen und in den Betrieben für ihre Rechte zu kämpfen. Nur gemeinsam, das heißt mit allen Teilen der Bevölkerung, können wir gegen Arbeitslosigkeit und Sozialkahlschlag ankämpfen. Dabei spielt die Arbeit in den Gewerkschaften eine zentrale Rolle.
In allen Ortsgruppen der DIDF gibt es eine Zusammenarbeit mit Gewerkschaften. Ein Beweis für die außerordentlich guten Kontakte war wieder einmal das letztjährige „Fest der Arbeit" in der Dortmunder Westfalenhalle. Alle großen Gewerkschaften und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben das zentrale Fest der DIDF unterstützt. Aber auch mit anderen demokratischen und fortschrittlichen Organisationen zusammen zu arbeiten, ist von grundlegender Bedeutung für unsere Arbeit. Denn nur so können wir selbst eine fortschrittliche Rolle spielen und einer eigenen Gettoisierung zuvorkommen.
Auch wenn es paradox klingen mag; wir arbeiten darauf hin, dass eine Organisation wie die DIDF und ein Verein wie das „Internationale Kultur Zentrum" überflüssig werden. In einer Gesellschaft, wo es keinen Unterschied gibt zwischen Türken und Deutschen und wo sich Menschen mit Migrationshintergrund von selbst in deutschen Organisationen engagieren und am sozialen und politischen Leben aktiv teilnehmen, wird es eine Brückenorganisation wie die DIDF nicht geben müssen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.