Deutscher
Gewerkschaftsbund
Region
Ruhr-Mark
Büro Bochum
30.06.06
DGB: Weiterförderung der Regionalstelle "Frau und Beruf"
unersetzlich
"Die Regionalstelle muss erhalten bleiben, das Land darf sich nicht
aus der Finanzierung stehlen", forderte der DGB Regionsvorsitzende
Michael Hermund, "denn zur Herstellung einer wirklichen Chancengleichheit
zwischen Frauen und Männern bedarf es noch vieler Schritte!"
Nach Informationen des DGB soll die Regionalstelle "Frau und Beruf Mittleres Ruhrgebiet " mit Sitz in
Bochum zum Jahresende nicht mehr durch das Land NRW gefördert werden.
Der DGB weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Frauen zwar mittlerweile ein durchschnittlich höheres
schulisches Bildungsniveau aufweisen als Männer. Wird jedoch die Verteilung der Frauen über die Berufe
und die betriebliche Hierarchieebene betrachtet, dann ist ersichtlich, dass sich das gestiegene Qualifikationsniveau
dort noch nicht nieder schlägt. Diese zeigt sich zudem auch in den Einkommensunterschieden. So liegen die
Durchschnittseinkünfte der Frauen zwischen 25 und 30 Prozent unter denen der Männer. "Auch wenn sich die Erwerbsbeteiligung der Frauen in den letzten 20 Jahren deutlich
erhöht hat, ist dies häufig auf die Zunahme der Teilzeiterwerbstätigkeit und geringfügigen
Beschäftigungsverhältnissen zurückzuführen", so Hermund, "Gleichzeitig aber sinkt
der Anteil der Frauen mit Normalarbeitsverhältnissen, die ein ausreichendes Einkommen und soziale Sicherung
gewährleisten."
Die Informations- und Beratungsangebote der Regionalstelle hätten die Situation der Frauen aufgegriffen und
sind so zu einem wichtigen Unterstützungsfaktor im Bereich "Chancengleichheit von Frauen und Männern
in der Arbeitswelt" geworden.
Für den DGB ist es deshalb unverständlich, dass die Landesregierung die wichtige Arbeit der Regionalstellen
unter den Aspekt "Abbau von Doppelstrukturen" nicht mehr weiterführen will.
"Für uns ist die Arbeit der Regionalstellen Frau und Beruf unersetzlich.
Die Frauen in Bochum, Herne, Witten und Hattingen würden einen verlässlichen Bündnispartner in
dem gemeinsamen Streben nach gleichen Chancen für Frauen im Beruf verlieren. Aus diesem Grunde fordern wir,
dass die Arbeit der Regionalstellen auch über das Jahr 2007 weiter finanziert wird, " erklärt Michael
Hermund.
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