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Pressemitteilung

DGB fürchtet um heimische Arbeitsplätze durch EU-Dienstleistungsrichtlinie

Der Vorsitzende des DGB Ruhr-Mark, Michael Hermund, appelliert an die heimischen EU-Abgeordneten, sich in der Debatte um die EU-Dienstleistungsrichtlinie für den Schutz von Arbeitnehmer- interessen und sozialer Standards in Deutschland und Europa einzusetzen. Der vorliegende Richtlinienentwurf, der im Februar verabscheidet werden soll, ist nicht geeignet, das europäische Sozialmodell zu erhalten und im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zukunftsfähig weiter zu entwickeln.

" Wenn das so umgesetzt wird, werden viele Arbeitsplätze in der heimischen Wirtschaft gefährdet. Insbesonder das Handwerk wird unter Kostendruck geraten", befürchetet Hermund.
"Die Abstimmung im Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments bestätigt unsere Befürchtungen. Die Vorschläge dieses Ausschusses zum Entwurf der Dienstleistungsrichtlinie lassen den ursprünglichen Kommissionsvorschlag im Kern nahezu unverändert. Schutz- und Beteiligungsrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Erhalt der Dienste im öffentlichen Interesse sowie Belange des Umweltschutzes werden nicht berücksichtigt",
erklärte Hermund.

Hermund fordert die örtlichen Kammern und Abgeordneten auf, sich für die Streichung des Herkunftslandprinzips zu engagieren. Ebenso müsse die Tätigkeit von Leiharbeitsagenturen von der Richtlinie ausgenommen werden, weil die Gefahr der Aushöhlung sozialer Standards über die Nutzung von Leiharbeit besonders groß sei.

Der DGB Ruhr-Mark und seine Mitgliedsgewerkschaften sind sich mit Arbeitnehmerorganisationen in der gesamten Europäischen Union darin einig, dass die Dienstleistungsrichtlinie in der derzeit vorliegenden Form äußerst schädliche Auswirkungen auf den europäischen Sozialraum haben würde.

Hermund: " Die Zeit drängt. Im Februar entscheidet das Parlament. Der soziale Frieden muss erhalten bleiben. Lohn- und Arbeitsbedingungen dürfen nicht einem Dumpingwettbewerb ausgesetzt werden".

10.1.2006

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