Deutscher
Gewerkschaftsbund
Region
Ruhr-Mark
Büro Bochum
02.06.06
DGB Bochum: Rückgang der Arbeitslosigkeit - Kein Anlass zur
Entwarnung!
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Bochum um 822 im Mai
06 ist aus der Sicht des DGB kein Anlass von einer Kehrtwende auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen oder gar beschäftigungspolitische
Entwarnung zu geben. In einer Stellungnahme zu den von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten
"Mai-Zahlen" verwies der DGB-Organisationssekretär Volker Kluge darauf, dass ein beträchtlicher
Teil des leichten Rückganges der Arbeitslosigkeit auf jahreszeitliche Einflüsse zurückgeführt
werden muss.
"39.413 Arbeitslose in Bochum dokumentieren in
erschreckender Weise, dass die erfreuliche Konjunkturbelebung
offensichtlich am Arbeitsmarkt vorbei geht", sagte Kluge. Es drohe
insbesondere in Bochum ein Aufschwung ohne mehr Beschäftigung. "Die strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes
werden immer deutlicher", so der DGB-Organisationssekretär, der darauf verwies, dass auch im März
06 die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unverändert rückläufig ist. Notwendig
ist jetzt die Erstellung eines arbeitsmarktpolitischen Gesamtkonzeptes, das mit wirtschaftspolitischen und industriepolitischen
Aktivitäten des Landes korrespondiert. Von einem solchen Masterplan für Wirtschaft und Arbeit in Bochum
sind wir weiter denn je entfernt!"
Die Beschäftigungslage und die katastrophale Entwicklung auf dem
Ausbildungsstellenmarkt muss nach Auffassung des DGB endlich dazu führen, dass die Landesregierung unter Einbeziehung
der Sozialpartner und der Kommunen wirkungsvolle Maßnahmen einleitet. Dreh- und Angelpunkt der Landespolitik
dürfe nicht weiter die Haushaltskonsolidierung sein, während die Grundlagen für eine langfristige
Entschuldung des Landes - also Arbeit und Ausbildung - zunehmend ins politische Abseits geraten.
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