az bleibt!
Wir machen weiter
Am Mittwoch, den 6. Dezember wurde das antirassistische Zentrum in der ehemaligen Feuerwache an der Frieda-Schatz-Str.
von einem massiven Polizeiaufgebot geräumt.
Das antirassistische Zentrum wurde am Samstag, den 2.12. eröffnet. Ziel dieses Zentrums ist es einerseits,
antirassistische und antifaschistische Politik zu organisieren, um von hier aus der Rechtsentwicklung auch in Bochum
etwas entgegenzusetzen, und andererseits den verschiedenen politischen, kulturellen und sozialen Initiativen aus
Bochum, die schon seit längerer Zeit Räumlichkeiten suchen, einen Ort zu geben, an dem sie ihre politische
und kulturelle Praxis bündeln können, um so eine größtmögliche Effektivität ihrer
Arbeit zu erreichen. Die dreißig Initiativen, die sich im az getroffen haben, und ihren Willen bekunden,
das Zentrum gemeinsam zu nutzen, erklären, dass sie die polizeiliche Räumung des az auch als eine Räumung
ihrer Initiative verstehen.
Wir stellen fest, dass in der rot-grünen Stadtregierung nicht der politische Wille vorhanden ist, ein antirassistisches
Zentrum und Initiativenhaus zu unterstützen. Das zeigt auch die Tatsache, dass die Entscheidung zur Räumung
allein ein verwaltungstechnischer Akt war und sich SPD und Grüne einer inhaltlichen Diskussion über die
Notwendigkeit dieses Projekts verweigern.
Offensichtlich haben die EntscheidungsträgerInnen der Stadt Bochum kein Interesse daran, dass Menschen sich
in sozialen Bewegungen selbst organisieren und in Eigeninitiative, unabhängig von der Stadt und ihren Strukturen,
politisch handeln, im Zweifelsfall auch gegen die Stadt und ihre Politik.
Wir fordern die Stadt und die Fraktionen auf, sich der politischen Diskussion um eine gemeinsame Nutzung der Feuerwache
durch das antirassistische Zentrum und der genannten Initiativen zu stellen. Das Gelände der Feuerwache ist
uns unverzüglich und dauerhaft wieder zugänglich zu machen.
Der Kundgebungstermin am Freitag, den 8.12.2000, bei dem das az und die Initiativen ihre Arbeit um 17.00 Uhr am
Engelbertbrunnen vorstellen, bleibt natürlich bestehen.
Wir, die unterzeichnenden Gruppen, wollen die Räume in den Gebäuden der Feuerwache in der Vierhausstraße
nutzen. Wir versprechen uns von der gemeinsamen Nutzung der Gebäude eine größtmögliche Effektivität
unserer politischen und kulturellen Arbeit.
Wir fordern die Stadt Bochum auf, uns das Gebäude zur Verfügung zu stellen. Wir rufen die Bochumer Bevölkerung
auf, uns und unsere Forderungen zu unterstützen.
Antirassistisches Zentrum Bochum, Sky Graphics, Medizinische Flüchtlingshilfe, Cable Street Beat, Labour.net
Germany, IMUN, open end fanzine, Antifa Plenum Bochum, Solidaritätsforum für kurdische und türkische
Frauen, Alikari - kurdischer Verein, Rote Hilfe e.V. OG Bochum/östliches Ruhrgebiet, Punks Bochum, Freie Kulturkörper
Bochum, Ludwig Quidde Forum, Antifa Café Anders, Fantifa Zebra, Notstand, Oskar Göltzen-Leuchter, Initiative
für überdachte Skateboardanlagen, Radio Bontekoe, Initiative Entschädigung jetzt, Friedensplenum
Bochum, Anti-Atom Plenum Bochum, DFG-VK, JungdemokratInnen/Junge Linke, Freundeskreis asiatisch-kulturpolitischer
Gruppen, Archiv der sozialen Bewegung, Linkes Netzwerk, Springen-im-Dreieck, Fahrrad und Mechanik Werkstatt „Für
Alle!“, Solidaritätsgruppe gegen Polizeiübergriffe, Volxküche „Ohne Mampf kein Kampf“ Bochum, Freiraum
e.V.
Termine
Freitag, 17 Uhr
Kundgebung für ein antirassistisches Zentrum am Engelbertbrunnen
Freitag, 19.30
Vorbereitungstreffen für die Demonstration gegen den Naziaufmarsch in Köln im Cafe anders, Falkenheim,
Akademiestr
Samstag, 21 Uhr
Solikonzert und Diashow gegen Polizeiübergriffe und für ein antirassistisches Zentrum im KulturCafé
der Ruhr-Uni mit
Sonntag, 19 Uhr
Treffen aller an einem antirassistischen Zentrum interessierten im Bahnhof Langendreer, Raum 6