Die Vorbereitungen für den autofreien (Nachmit-)Tag nehmen immer mehr Gestalt an. Die geplanten Aktivitäten reichen inzwischen vom Ansprechen von über 100 Unternehmen bereits im Vorfeld ("Kilometer Sparen", VCD) über Aktionen am 22.9. mit Fahrrad-Parcours (Verkehrswacht/Polizei), Informationen (Verwaltung, Verbände, Agenda-Gruppen), Fahrrad-Rennen, Führungen zu interessanten Orten in der Innenstadt (Dr. Hanke), Fahrrad- und Gehzeug-Demonstration bis zu einem Bühnenprogramm mit entsprechenden Darbietungen. Nach Meinung des Verkehrs-Bündnisses soll und kann eine breite Resonanz erreicht werden, die BochumerInnen veranlaßt, an diesem Tag gezielt mit den Verkehrsmitteln des "Umweltverbundes" in die Innenstadt zu kommen. Ziel sollte sein, Menschen in ihrem Alltag zu erreichen und Anstöße zur Verhaltensänderung zu geben..

Die derzeitigen Planungen für den autofreien Bereich sehen aber nur vor, daß Aktionen im wesentlichen auf dem - ohnehin autofreien - Deckel des Parkplatztunnels in der Massenbergstraße stattfinden sollen, dazu Bongardstraße und Willy-Brandt-Platz (da ist aber Baustelle!); nach intensiver Diskussion wurde dies inzwischen erweitert um einen kleinen Bereich der Bleichstraße und die Untere Marktstraße.

Eine solche Beschränkung würde jedoch dem Anspruch des Tages, den bisherigen Meldungen für Aktivitäten wie auch der zu unterzeichnenden Charta nicht gerecht und würde von seiten des Verkehrs-Bündnisses und Agenda-Aktiven keinesfalls mitgetragen!

Das Verkehrs-Bündnis hat sich in einer Reihe von Vorbereitungstreffen mit weiteren Beteiligten intensiv mit einer möglichen Route beschäftigt und schlägt folgendes vor:

· Generell wird an diesem Tag die in der Innenstadt derzeit geltende Regelung (Durchfahrverbot für Fahrzeuge aller Art außer Anlieger) konsequent durchgesetzt (ist bereits Konsens mit Verwaltung)

· Darüber hinaus werden einbezogen:

Ø Kurt-Schumacher-Platz (Fahrtrichtung Rathaus) zwischen Wittener Straße und Hbf

Damit werden Zugang und Sichtachse vom Busbahnhof/Hbf als "Eingangstor" geschaffen; Führung der Kfz kann über die Ferdinandstraße erfolgen (laut Verwaltung verkehrstechnisch unproblematisch, wurde etwa Bogestra-Bussen viele Jahre -lang zugemutet), Bogestra ist nicht betroffen. In diesem Bereich sollen besondere Fahrzeuge ausgestellt werden.

Ø Brückstraße bis Hans-Böckler-Straße und Große Beckstraße, Franzstraße

Damit wird die Verbindung zum Ökomarkt geschaffen, der an diesem Tag erweitert stattfinden soll. Zudem benötigen Aktionen wie Fahrrad-Rennen eine zusammenhängende glatte Straßenfläche, die in der Massenberg-/Bongard-straße (Schienen, Baustelle) nicht gegeben ist. Gerade für den Bereich Brückstraße liegen zudem Planungen vor, die eine Steigerung der Aufenthaltsqualität beinhalten und die unbefriedrigende Situation einer langgestreckten Parkhauszufahrt verbessern. Auch dies soll vorgestellt werden. Die Zufahrt zum Parkhaus Brückstraße kann dennoch an diesem Tag sichergestellt werden, z.B. über die Gerberstraße. Anliegern sollten kostenlose Stellplätze im Parkhaus bereitgestellt werden.

Um den zusätzlichen Platzbedarf zu gewährleisten, plant die Verwaltung derzeit, die Brückstraße für Aktionen jeweils für einige Minuten zu sperren und Autofahrer dann solange warten zu lassen. Nach Meinung des Verkehrs-Bündnisses würde jedoch gerade eine solche Regelung - verständlichen - Unmut schüren, der sich mit einer klaren und auszuschildernden Reglung für den gesamten Zeitraum (der ja nur sechs Stunden umfaßt) vermeiden läßt.

Sehr geehrte Mitglieder der ... Fraktion, das Verkehrs-Bündnis und Agenda-Aktive teilen die Meinung, daß der Beitrag Bochums zum europaweiten Tag "In die Stadt - ohne mein Auto!" in diesem Jahr aufgrund der kurzen Vorlaufzeit nur in begrenztem Rahmen möglich ist. Eine Beschränkung auf Bereiche, die ohnehin schon faktisch oder rechtlich "autofrei" sind, kann aber auch unter diesen Bedingungen nicht ausreichen - zumal wenn man bedenkt, was bei jedem Sparkassen-Giro oder Bochum Total aus ganz anderen Gründen möglich ist.