14. 5., 19.00 Uhr - endstation Kino
Film & Gespräch:
Gloria Rolando Casamayor / Cuba:
"The Eyes of the Rainbow - Die Augen des Regenbogens"
Assata Shakur - ein Symbol für Würde und Widerstand
Dieser Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte der afroamerikanischen Freiheitskämpferin Assata Shakur. Sie ist Ex-Mitglied der Black Panther
Party und der Black Liberation Army, die von 1973-79 in einem US-Hochsicherheitsgefängnis saß und nach
ihrer Flucht in Cuba politisches Asyl erhielt und seit etwa zwanzig Jahren dort lebt.
"Nichts ist magischer als Wahrheit und Gerechtigkeit, nichts ist schöner als die Freiheit" - dieses
Zitat von Assata Shakur könnte auch als Motto über diesem Film stehen. Assata Shakur erzählt vor
der Kamera über ihr Leben, ihre Kindheit im Süden der USA, ihr politisches Erwachen in den 60ern, die
Verfolgung durch Polizei und Justiz, ihre Haft und schließlich ihre Befreiung und Flucht, die sie auf verschlungenen
Wegen nach Cuba führte.
Die Geschichte Cubas als eine von kolonialer Unterjochung durch die spanische Krone und seit 1898 durch die USA
ist für Shakur eng verbunden mit den historischen Erfahrungen der aus Afrika verschleppten Sklavinnen und
Sklaven. In Cuba erfuhr sie das Gegenteil von dem, was ihr Alltag in den USA war: Hier wurde sie zu einer geachteten
Repräsentantin der afroamerikanischen Bürger- und Menschenrechtsbewegung. Cuba ehrt mit den Garantien
für ihren Schutz auch die vielen namenlosen Opfer rassistischer Gewalt in den USA und die ermordeten Anführer
des Befreiungskampfes wie Malcolm X und Martin Luther King.
Das Video enthält neben den von Shakur erzählten Bezügen zur afroamerikanischen Geschichte und zu
den afrikanischen Wurzeln Dokumentaraufnahmen über die Black Panthers und wiedergefundenes Filmmaterial mit
einem Interview, das Assata Shakur 1973 in einem US-Gefängnis gab.
Gloria Rolando versteht den Film
"als Hommage an das afroamerikanische Volk und seinen Kampf, wie er sich durch die Lebensgeschichte dieser
einzigartigen Frau vermittelt, die zu einem Symbol für Würde und Widerstand geworden ist. Assata Shakur
legt in diesem Film das zutiefst menschliche und ergreifende Zeugnis einer politischen Kämpferin ab, vor allem
ist der Film aber das Dokument einer Frau aus der afrikanischen Diaspora, die in der Tradition der Befreiungskämpfe
seit der Sklaverei steht".
Der Film, der auch eine Allegorie der Oyá, Kriegsgöttin und Patronin des Regenbogens aus dem Pantheon
der Yoruba, ist, besteht aus Interviewsequenzen mit Assata Shakur, die an verschiedenen Orten Havannas gedreht
wurden, untermalt von Bluesinterpretationen des afroamerikanischen Musikers Junius Williams. In Tanzszenen stellen
Danza Nacional de Cuba und Grupo Vocal Baobab Momente der afrocubanischen Geschichte dar.
Gloria Rolando widmet ihren Film "allen Frauen, die für eine bessere Welt kämpfen".