Newsletter zur Bochum-Agenda 21
Nr. 24 - Mai 2004


Ein Service des Mietervereins Bochum,
Hattingen und Umgegend e.V.




Inhalt

Klimastaffel in Bochum
Siebte Sitzung des Agenda-Beirats
Out Of Nigeria - Eine kontinentale Reibung
Beirat lehnte Projektantrag ab
Bochumer Nachhaltigkeitscheck (BNC): Arbeitskreis Nachhaltiges Wirtschaften wünscht sich eine zweite Runde
Infostand zu fair gehandelten Blumen
Fahrradbörse - Mit Fahrradhandel gegen Kinderhandel
Führung durch 50 Jahre Innenstadtverkehr
EineWeltForum plant Veranstaltungen zum Schwerpunkt Kolumbien
Termine



Klimastaffel in Bochum

Relativ kurzfristig und im kleinen Rahmen hat sich Bochum an der bundesweiten Klimastaffel beteiligt. Federführend dabei war Programmgruppenmitglied Margrit Mizgalski. Am Sonntag, den 16. Mai 2004 startete die Staffel um 10 Uhr im Schulzentrum Ost in Langendreer. Rund 30 Schülerinnen und Schüler sowie die Mitglieder eines Lauftreffs machten mit. Auf dem Schulhof der Franz-Dinnendahl-Schule wurden die Teilnehmer zunächst mit dem offiziellen Klimastaffel-T-Shirt ausgestattet. Das Umweltamt informierte mit einem Stand. Das IUZ zeigte ein Elektrofahrzeug.

Radelnd und laufend ging es dann über den Wallbaumweg, die Heinrich-Gustav-Straße, am Ruhrpark vorbei über die Gerther Straße bis zum Gysenberg. Dort galt es als abschließendes Highlight das Herner Umweltfest zu erleben. Um 12:30 Uhr traf man dort auf Ministerin Bärbel Höhn. Die Schüler konnten der Ministerin den selbstgebauten Staffelstab übergeben. Dieser enthält das Bochumer Klimaschutzkonzept und damit das, was für den Klimaschutz in den nächsten Jahren Aufgabe in Bochum sein wird. Der Staffelstab soll gemeinsam mit der offiziellen Deklaration von Stadt zu Stadt bis zum Ziel in Bonn weitergerecht werden.

Bis zuletzt stand Bochums Beitrag auf der Kippe. Ohne offiziellen Veranstalter war das Risiko bei etwaigen Unfällen nicht tragbar. Eine Absperrung durch die Polizei war nicht möglich, ebenso nicht machbar war eine längere Staffel wegen der unbezahlbaren Absperrungen. Die Stadt Bochum hat dann kurz vor Start als Veranstalter ausgeholfen. Das Agenda-Büro gab Unterstützung bei der Vorbereitung der Klimastaffel. Das Sport- und Bäderamt half bei der Routenplanung und schilderte die Strecke aus.

Bei der bundesweiten Klimastaffel wird für drei Wochen ein Staffelstab mit Klimaschutzbotschaft durch ganz Deutschland umweltverträglich bewegt - für den Klimaschutz und für den Einsatz erneuerbarer Energien. Einzige Bedingung des Initiators Klimabündnis ist es, daß keine Verbrennungsmotoren fürs Vorwärtskommen sorgen. Los ging es am 10. Mai in Kiel und bei der parallelen NRW-weiten Staffel in Gelsenkirchen. Von hier aus tragen die Aktiven in den folgenden drei Wochen den Staffelstab in alle Bundesländer. Er enthält die "Klimastaffel-Deklaration", die in den Landeshauptstädten von den Umweltministern unterzeichnet werden soll. Mit ihrer Unterschrift bekräftigen sie, daß sie ihren Beitrag zum Schutz des Weltklimas leisten wollen und sich für den Ausbau regenerativer Energien einsetzen. Am 1. Juni wird der Staffelstab auf der Weltkonferenz für erneuerbaren Energien in Bonn Bundesumweltminister Trittin überreicht.




Siebte Sitzung des Agenda-Beirats

Am Donnerstag, den 6. Mai 2004 traf sich der Beirat Bochum-Agenda 21 um 18 Uhr zu seiner siebten Sitzung im Bildungs- und Verwaltungszentrum gegenüber dem Rathaus. Nach langer Pause galt es wieder einen Projektantrag zu behandeln. Seit dem 2. Handlungsrahmen mit der neuen Aufgabenverteilung für die Programmgruppe und den Beirat ist dies nicht mehr vorgekommen - hauptsächlich, weil der Programmgruppe als Arbeitsgremium des Beirats die Hauptzuständigkeit für Projektanträge zufällt.

Die nächste Sitzung findet statt am 7. Juli 2004. Dann soll u.a. die Uni Bochum über ihre Untersuchung des Bochumer Agenda-Prozesses berichten.



Out Of Nigeria - Eine kontinentale Reibung

"Out Of Nigeria" - Vom 22. April bis zum 26. Mai 2004 vollzieht sich in der Zusammenarbeit von fünfzehn Künstlerinnen und Künstlern der Bereiche Schauspiel, Gesang und Tanz aus dem Umfeld der Bochumer Constantin Schule und dem nigerianischen Benin City ein konkreter deutsch-afrikanischer Kulturaustausch. Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit steht die Adaption von Shakespeares "Der Sturm" aus dem Jahr 1969. Autor ist der aus Martinique stammenden Aimé Césaire. Premiere ist am 22. Mai im Bahnhof Langendreer. Im Rahmenprogramm der Reihe "Out of Nigeria" können Interessierte u.a. hinter die Kulissen der Theaterproduktion schauen, in Vorträgen mehr über die nigerianische Kultur erfahren, modernes afrikanisches Theater oder die aktuelle Filmkultur kennenlernen. Veranstalter ist das Constantin Musik Theater. Nach einjähriger Planung konnte das Projekt im Herbst 2003 begonnen werden.

"Ein anderer Kontinent ganz nah - zumindest für diese sechs Wochen... Zwei Kulturen in produktiver Reibung... Das ist es, was wir uns und unseren Besuchern wünschen!" heißt es im Vorwort der Broschüre zu "Out Of Nigeria".

Während die KünstlerInnen über die gemeinsame Proben- und Trainingsarbeit zu einem konkreten Austausch gelangen, sollen Gäste und Besucher vor allem durch die abschließende Aufführung an vier Abenden erfahren, in wie weit westliches und aktuelles wie traditionelles nigerianisches Theater geeignet sind, sich gegenseitig zu inspirieren. Um diese Ideen in die Öffentlichkeit zu tragen und damit zu einem größeren Verständnis für die reiche Kultur Nigerias beizutragen hat das Projektteam die Erarbeitung des Stückes "Ein Sturm" in einen Rahmen von Gesprächsrunden, Theateraufführungen, Vorträgen und Filmvorführungen gestellt. Das Projekt soll langfristig in das "Art Link Program" münden und den Austausch von Künstlern, Dozenten und Studenten zwischen Bochum und Nigeria ermöglichen.

"Out Of Nigeria" startete am 22. April mit einer "Welcome Party" im Bahnhof Langendreer. Im Restaurant Simplon waren "Orale Genüsse" zu erleben - Geschichten, Essen und, Lieder. Eine Ausstellung und ein Vortrag in der Christus-Kirche informierten zu Voodoo, "die mißverstandene Religion" und den "Der Kosmos Westafrikas" mit Christoph Henning und der Priesterin Wekenon. Prof. Eckhard Breitinger vom Institut für Theaterwissenschaft der Uni Bochum stellte das nigerianische Theater mit seinen Wurzeln, Einflüsse und Entwicklungen vor.

Thomas Brückner, Experte für afrikanische Literatur, referierte über die wichtigsten Dichter in der Geschichte und Gegenwart Nigerias und ihre Werke. Die Texte sind nicht nur Spiegel, sondern immer wieder auch Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen. Sie vermitteln ein vielschichtiges Bild von Nigeria. Die Literaturszene des bevölkerungsreichstes Landes des Kontinents, in dem drei der vier afrikanischen Sprachfamilien vertreten sind, ist so umfangreich und vielfältig wie vielleicht nirgendwo sonst in Afrika. Hauptthemen der Literatur Nigerias sind neben Kolonialismus, Tradition und Moderne auch Krieg, Mißwirtschaft, Korruption, Militärherrschaft sowie der krasse Gegensatz von Arm und Reich.

Nach weiteren Vorträgen zeigte das Kino Endstation Filme von Ngozi Onwurah und einen Schwerpunkt zur "Homevideo"-Filmkultur.

Am 19. Mai lud die Constantin Schule noch einmal zu einem "Produktions blind date" in die Herner Str. 299. Premiere hatte "Ein Sturm" im Bahnhof Langendreer am 22. Mai. An den nächsten Tagen folgen noch drei weitere Aufführungen, u.a. auch als Schulvorstellung. Den Abschluß der Reihe "Out Of Nigeria" bildet am 26. Mai / 19:30 Uhr "Willkommen in Brixton - Eine kontinentale Reibung" - Lesung und Gespräch mit Biyi Bandele im Bahnhof Langendreer.

Das Veranstaltungsprojekt wird u.a. gefördert von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, der Stadt Bochum, dem Ministerium of Art, Culture and Tourism - Edo State / Nigeria und der Bochum-Agenda 21. Weitere Informationen unter www.out-of-nigeria.com



Beirat lehnte Projektantrag ab

Trotz der engagierten Fürsprache von Dagmar Wolf hat der Beirat Bochum-Agenda 21 einen Projektantrag der Humanitären Cuba Hilfe e.V. (HCH) abgelehnt. Damit bestätigte der Beirat das empfehlende Votum der Programmgruppe. Diese sah das Projekt weder als einmalig, noch als neue oder konkret genug. Die Programmgruppe konnte nicht selbst über den Projektantrag entscheiden, weil er über ihrem Entscheidungsraum von maximal 2.500 Euro lag.

Die Cuba Hilfe bat um finanzielle Unterstützung bei ihrem Projekt "Erstellung und Versand von drei auflagenstarken und umfangreichen Informationsschriften". Die HCH wollte mit dem Vorhaben über ihre aktuellen Krankenhaus-Projekte informieren und so um Geld- und Sachmittel werben. Angeschrieben werden vor allem bestimmte Zielgruppen, u.a. Ärzte. Die Materialien liegen in Büchereien uns Praxen aus. Durch die Spenden wurde es in der Vergangenheit ermöglicht, vor allem ausgemusterte, noch gebrauchfähige medizinisch und technische Gerätschaften von Deutschland aus nach Cuba zu verschiffen. Berühmt wurde u.a. der Abbau und Abtransport der Kücheneinrichtung der Mensa der Universität Bochum. Mehr zur Humanitären Cuba Hilfe unter www.hch-ev.de.



Bochumer Nachhaltigkeitscheck (BNC): Arbeitskreis Nachhaltiges Wirtschaften wünscht sich eine zweite Runde

Die Mitglieder des Arbeitskreises Nachhaltiges Wirtschaften haben durch ein Schreiben an die Agenda-Aktiven und den Beirat zum Ausdruck gebracht, daß sie eine zweite Runde für ihr Projekt Bochumer Nachhaltgkeits-Check begrüßen würden. Arbeitskreis-Mitglied Ralf Bindel und Thomas Merten vom begleitenden Projektbüro berichteten zudem im Beirat.

Seit der letzten Information des Agenda-Beirats im Dezember 2003 hat der BNC planmäßig Fortschritte gemacht: Die Bestandsaufnahmen in den beteiligten Organisationen (acht Unternehmen und eine Schule) sind durchgeführt und ausgewertet worden. Potentiale zur Verbesserung wurden besprochen und die ersten drei Treffen zum Erfahrungsaustausch haben stattgefunden.

Inhaltliches Interesse besteht bei den Teilnehmern vor allem an den Bereichen Leitbilder / Strategien / Führungsverhalten, interne Kommunikation und Mitarbeiterorientierung. Das Feedback an die Berater und den Arbeitskreis auf den Nachhaltigkeits-Check ist durchgehend positiv. Das Projekt scheint vielfach auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, diagnostiziert der Arbeitskreis.

Parallel zu den Treffen zum Erfahrungsaustausch mit Workshop-Charakter wird zur Zeit die für den 6. Juli 2004 im Stadioncenter des VfL Bochum geplante Abschlußveranstaltung und der abschließende "Nachhaltigkeitsbericht Bochumer Wirtschaft" vorbereitet.

Eines der wesentlichen Ziele des Nachhaltigkeits-Checks ist es, durch positive Vorreiterfunktion einzelner Firmen Impulse für eine nachhaltige Bochumer Wirtschaft zu setzen. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Ansätze und Instrumente können für eine größere Anzahl Bochumer Unternehmen und Schulen erschlossen und damit die Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Bochum-Agenda 21 mit vorangetrieben werden. Der erfolgreiche Projektabschluß und vor allem die Abschlußveranstaltung bieten die Chance, um Interessenten für eine weitere Projektrunde mit neuen Unternehmen und Organisationen zu werben.

Die Erfahrungen mit der Vorbereitung und Durchführung des BNC haben eine Reihe von Voraussetzungen verdeutlicht, die aus Sicht des Arbeitskreises für eine erfolgreiche Weiterführung des Projektes wesentlich sind:

  • Eine erneute Begleitung durch das Wirtschaftsförderung als zuständiges Fachamt.
  • Eine kontinuierliche Unterstützung durch das Agendabüro in auftretenden Querschnittsfragen, z.B. bezüglich organisatorischer Aufgaben sowie Koordination in die Verwaltung und Agenda-Gremien hinein.
  • Nicht zuletzt eine erneute finanzielle und/oder materielle Unterstützung durch die Stadt Bochum. Damit sind diejenigen projektbezogenen Leistungen gemeint, die nicht in erster Linie den beteiligten Unternehmen zu Gute kommen und sich nicht aus Sponsorengeldern finanzieren lassen. Dazu gehören vor allem Auftakt- und Abschlußveranstaltungen.
  • Die Mitglieder des Arbeitskreises Nachhaltiges Wirtschaften sehen ein weiteres erfolgreiches Engagement für eine BNC-Neuauflage eng mit diesen Voraussetzungen verknüpft. Der Arbeitskreis bittet daher um ein Votum des Agenda-Beirats, das die genannten Voraussetzungen berücksichtigt, um auf der Abschlußveranstaltung zumindest mündlich die Unterstützung durch die Stadt Bochum kommunizieren zu können.



    Infostand zu fair gehandelten Blumen

    Am 7. Mai 2004 informierte das EineWeltForum mit einem Infostand in der Kortumstraße vor C&A über fair gehandelte Blumen.

    Eine ganze Reihe Bochumer Blumenläden verkauft inzwischen Blumen aus menschen- und umweltschonender Produktion, die mit einem speziellen Warenzeichen gekennzeichnet sind: das Flower Label Program (FLP). Dieses Warenzeichen verpflichtet Blumenproduzenten auf die Einhaltung der Normen der Internationalen Arbeitsorganisation, die Zahlung existenzsichernder Löhne sowie das Verbot hochgiftiger Pestizide. Das EineWeltForum Bochum bittet die Bürgerinnen und Bürger, beim Blumenkauf auf dieser Siegel zu achten und fair gehandelte oder regional produzierte Blumen zu kaufen. Neben ausführlichen Informationen wurde auch ein Quiz veranstaltet, bei dem faire Blumenpräsente, die durch Spenden örtlicher Blumenhändler zustande gekommen sind, verlost wurden.

    Informationen zu den Bochumer Verkaufsstellen gibt es unter www.flower-label-program.org.



    Fahrradbörse - Mit Fahrradhandel gegen Kinderhandel

    Die Grundschule Günnigfeld und die terre des hommes-Gruppe Wattenscheid und Bochum luden am Samstag, den 8. Mai 2004 wieder ein zur dritten Fahrradbörse. Die Börse bot wieder eine Gelegenheit, zu einem guten und günstigen Rad zu kommen.

    Wer ein Fahrrad verkaufen wollte, brachte es gegen eine Annahmegebühr zum Schulhof der Grundschule. Dort wurden die Sachen angenommen, registriert und mit Preisen versehen. Die Wattenscheider Polizei prüfte die Räder auf ihre Fahrtüchtigkeit und kontrollierte die Fahrgestellnummern. Praktische Unterstützung und erste Hilfe bei den Fahrrädern wurde durch Mitarbeiter der VIA-Radstation aus Bochum gewährleistet. Nach der Freigabe durch die Polizei konnten die Räder erworben werden. Käufer und Verkäufer spenden jeweils 10 Prozent des Preises an terre des hommes.

    Neben Fahrrädern konnten auch Autokindersitze, Fahrradkindersitze, Bobbycars, Dreiräder, Tretroller und Kettcars gespendet werden.

    Der Erlös der Aktion ist für ein Projekt "Stoppt Kinderhandel" des Kinderhilfswerks terre des hommes in Indien vorgesehen, das zur Kampagne von terre des hommes "Stoppt Kinderhandel" arbeitet. Die Grundschuleltern organisierten einen kleinen Verpflegungsstand. Die Wartezeit konnte man sich dort mit einem kleinen Imbiß verkürzen und damit zu gleichen Teilen die Schule und terre des hommes unterstützen. Die Fahrradbörse wurde unterstützt durch die Bochum Agenda 21.



    Führung durch 50 Jahre Innenstadtverkehr

    Am 17. März 2004 führte Andreas Halwer von der verkehrshistorischen Arbeitgruppe der Bogestra durch die Ausstellung des Arbeitskreises Verkehr zu 50 Jahren Bochumer Innenstadtverkehr. Hier einige Auszüge:

    Der Rundgang begann mit dem Bochumer Hauptbahnhof. Dieser ersetzte den alten, durch Bomben im zweiten Weltkrieg zerstörten Bahnhof in der Nähe des Bermuda-Dreiecks. Der neue Hauptbahnhof entstand 1956/57 zeitgleich mit der Elektrifizierung der Eisenbahnstrecken. Seine Eingangshalle erinnert mit dem geschwungenen Dach und der Glasfassade an den Baustil des Roma Termini. Dieser Eindruck geht heute durch die U-Bahn-Anlage weitgehend verloren, die eindeutig durch die 70er-Jahre Architektur geprägt ist - mit viel Stahl und wenig Stil.

    In direkter Nähe zum Hauptbahnhof wurde 1954 der Busbahnhof eingeweihte. Er hatte ursprünglich Parktaschen, in welche die Busse nebeneinander einfuhren. Das Überqueren der Fahrbahnen war durchaus gefährlich, wenn man von einer Linie zur anderen wechseln wollte. Die heutige Lösung von 1984 mit einer einzelnen Mittelinsel ist da für Umsteiger günstiger. Alle anderen haben es ein wenig schwerer, wenn sie die weitläufigen Bahnhofvorplatz verlassen möchten.

    Vor dem Bahnhof auf dem späteren Nordring fuhren früher noch Straßenbahnen: die Linie 5/15/25 bis 1963 nach Wiemelhausen, die 7/17 noch bis Ende der 60er nach Castrop und Lütgendortmund. Endeten früher alle Bahnlinien in der Innenstadt, so fahren sie heute durch. Dabei war die alte Lösung gar nicht so dumm, denn nach wie vor fahren die wenigsten Fahrgäste durch, sondern steigen am Hauptbahnhof aus. Lediglich die 308, die von Hattingen aus über die Viktoriastraße und am Rathaus vorbei fuhr, steuerte nicht den Bahnhof an. Sie erfüllte die Bedürfnisse von "Durchfahrern" aber gut, denn sie war immer sehr ausgewogen besetzt, wohl auch weil es eine sehr alte und einer der ersten Linie war.

    Die Massenbergstraße ist nach Stadtbaurat Massenberg benannt. Dessen Pläne für die Bochumer Innenstadt sahen breite Straßen und architektonische Maßstäbe wie Flachdächer für alle Gebäude vor. Davor waren die Straßen nur so schmal, daß gerade zwei Pferde-Fuhrwerke nebeneinander her paßten. Auch die Straßenbahnen fuhren oft nur eingleisig, speziell auch auf der alten Wittener Straße, der heutigen Massenbergstraße.

    Massenberg plante auch die Ringstraße, als Umgehung um die Innenstadt. Durch die City selbst sollten weder Autos noch Straßenbahnen rollen. Der Ring konnte nur schrittweise gebaut werden. Zur kompletten Ringführung der Straßenbahn ist es nie gekommen, nur am Nordring fuhr die Bahn. Die Straßenbahn auf der Bongardstraße war als Zwischenlösung gedacht, solange der Ring noch nicht fertiggestellt war. Dieses "Provisorium" gibt es noch heute.

    Zwei Straßen, bei denen man es heute nicht mehr vermuten würde, waren früher stark befahrenen. Zum einen die Viktoriastraße, die Teil der B51 war. Zum anderen die parallele Kortumstraße. Diese wurde 1951 anläßlich des ersten verkaufsoffenen Sonntags zur Fußgängerzone erklärt. Dabei wurde aber nur die Straßenbahn wirklich verbannt. Autos fuhren noch viele Jahre über die neue Pflasterung.

    Die Straßenbahn fuhr wie in ganz Bochum auf der sogenannten Meterspur. Das hatte Kostengründe. Die Straßen waren im Besitz der Gemeinde. Die Straßenbahngesellschaften mußten für ihre Nutzung die Unterhaltskosten unternehmen. Auf viele Kilometer hochgerechnet machten da 43 Zentimeter weniger Schienenbreite viel aus. Im Ruhgebiet fand sich die eigentlich zweckmäßigere Normalspur nur dort, wo es absolut notwendig war. In Dortmund und Duisburg war dies an deren Häfen der Fall, wo man an den Gütertransport per Straßenbahn dachte.



    EineWeltForum plant Veranstaltungen zum Schwerpunkt Kolumbien

    Im Zusammenarbeit mit dem Sonderprogramm "Kolumbien" von "Brot für die Welt" plant das EineWeltForum verschiedene Veranstaltungen. Ende Juni / Anfang Juli 2004 soll in einer kirchlichen Einrichtung in der Innenstadt das Video "Ein Lächeln mitten im Krieg" gezeigt werden, das den Kampf gegen die Vertreibung von Bauern durch Paramilitärs zum Gegenstand hat. Im Anschluß wird der Autor Jochen Schüller von "Brot für die Welt" zur Diskussion zu Verfügung stehen. Die gleiche Veranstaltung soll auch in Höntrop durchgeführt werden. Für den Herbst ist zudem der Auftritt einer "Hip-Hop-Gang" aus Kolumbien und die Aufführung des Theaterstücks "Erkundungen in Kolumbien" geplant.



    Termine

    Di 25.05.04 Arbeitskreis Arbeit und Soziales 18:30 Uhr, Christus-Kirche am Rathaus Bochum
    Mi 26.05.04 Arbeitskreis Stadtteil-Agenda Bochum-Werne 19:00 Uhr, Erich-Brühmann-Haus, Kreyenfeldstr. 36
    Mi 26.05.04 Arbeitskreis Verkehr 19:00 Uhr, Raum 54, Rathaus Bochum
    Sa 05.06.04 Programmgruppe Die Sitzung ist nicht öffentlich
    Mo 07.06.04 Arbeitskreis Eine Welt / EineWeltForum 19:30 Uhr, im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, Raum 6
    Mo 14.06.04 Programmgruppe Die Sitzung ist nicht öffentlich
    Mi 30.06.04 Arbeitskreis Stadtteil-Agenda Bochum-Werne 19:00 Uhr, Erich-Brühmann-Haus, Kreyenfeldstr. 36
    Mi 30.06.04 Arbeitskreis Verkehr 19:00 Uhr, Raum 54, Rathaus Bochum
    Mo 05.07.04 Arbeitskreis Eine Welt / EineWeltForum 19:30 Uhr, im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, Raum 6
    Mi 07.07.04 Beirat Bochum-Agenda 21 18:00 Uhr, VHS/BVZ Raum 2080/2082 (voraussichtlich)
    Mo 12.07.04 Programmgruppe Die Sitzung ist nicht öffentlich
    Mo 13.09.04 Programmgruppe Die Sitzung ist nicht öffentlich
    Mo 11.10.04 Programmgruppe Die Sitzung ist nicht öffentlich



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