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Nr. 15 - August 2003 Ein Service des Mietervereins Bochum, Hattingen und Umgegend e.V. xxx |
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Weil in den Sommerferien selbst in der Bochum-Agenda 21 wenig los ist, setzt die 15. Ausgabe des Rundbriefes ihren Schwerpunkt im Rückblick auf vergangene Projekte. Daneben gibt es wie immer die aktuellen Neuigkeiten und Termine aus dem Agenda-Prozeß. xxx |
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Nachhaltige Stadtentwicklung und Bewohnerinitiativen, Alternativen zu Privatisierung und Ausverkauf, Erfahrungen mit kollektiven Wohnprojekten in Nord und Süd - unter diesen Überschriften hatten der Mieterverein Bochum und seine Kooperationspartner am 21. August 2003 zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen. Seit den 80er Jahren setzen sich die BewohnerInnen des ehemaligen Zwangsarbeiterlages und Lehrlingheims an der Gewerkenstaße in Bochum-Gerthe für eine dauerhafte Sicherung und Verbesserung ihrer etwas anderen Wohn- und Lebensform ein. Unterstützt vom Land, sind sie guter Dinge, die Probleme mit den Altlasten zu aller Zufriedenheit zu lösen und eine lebendige Genossenschaft auf die Beine zu bringen. Die Gründung neuer Wohngenossenschaften, kollektive Siedlungsformen und Selbsthilfe stellen in NRW heutzutage Ausnahmen dar. In anderen Ländern sind sie oft die einzige Chance, ein menschenwürdiges Wohnen und Leben zu erreichen. Überall in den explodierenden Städten des Südens sind - ohne Plan und Genehmigung -riesige Spontansiedlungen der armen Bevölkerung entstanden. Häufig sind die Lebensbedingungen in diesen Slums, Shanty-Towns, Barrios, Favelas, Bidonvilles katastrophal. Es mangelt an Wasser, Bildungseinrichtungen, Energie, gesunden Häusern, es gibt keine Sicherheit, Freiräume und auch keine Arbeit und Einkommen. Oft haben sich die Lebensbedingungen durch die neo-liberale Globalisierung, durch die Privatisierung von Wasser, Müllentsorgung und Elektrizität oder durch die Kürzung von staatlichen Förderprogrammen noch massiv verschärft. Viele Millionen Menschen, vor allem in Asien, leben in der ständigen Angst, aus ihren Vierteln vertrieben zu werden. In einigen lateinamerikanischen Ländern, zum Beispiel in Mexiko, begannen sich die Bewohner der armen Viertel seit den 70er Jahre zu organisieren und für die Verbesserung ihrer Wohnbedingungen zu kämpfen. Daraus sind große Erfahrungen und Organisationen entstanden und viele legalisierte "Wohnprojekte", in denen die Menschen eine bessere Siedlungsstruktur mit eigenen Schulen, Kommunikations- und Gesundheitszentren geschaffen haben. Diese Strategie der "Selbsthilfe im Widerstand" ist inzwischen in ganz Lateinamerika verbreitet. Enrique Ortiz, seit vielen Jahrzehnten einer ihrer Promotoren, nennt es "Soziale Produktion des Habitat": "Es geht nicht um ein Dach über dem Kopf und nicht nur um ein genossenschaftliches Eigentum. Es geht darum, daß die BewohnerInnen den gesamten Produktionsprozeß des Wohnens und der Stadt kontrollieren." Das "Recht auf die Stadt", wie die brasilianischen Wohnungslosen-Bewegungen sagen, kann unter unseren heutigen Bedingungen nicht erbettelt und als Geschenk "von oben" erhofft werden. Es entsteht durch die sozialen Kämpfe, ihre Lernprozesse, durch handfeste Arbeit und planmäßige Besetzungen. Die Menschen, die diese Arbeit machen, weltweit zu unterstützen, sie gegen Zwangsräumungen und Privatisierungen zu bewahren und für eine sozialere globale Politik einzutreten, ist ein Teil der Ziele der Habitat International Coalition (HIC). 1976 entstanden, ist HIC heute ein globales Netzwerk von mehreren hundert Organisationen, die sich für das Recht auf Wohnen und Stadt einsetzen. Der Erfahrungs- und Gedankenaustausch wurde durchgeführt vom Mieterverein Bochum, Hattingen und Umgegend e.V. mit finanzieller Unterstützung durch die Bochum-Agenda 21. Kooperationspartner waren der MieterInnenverein Witten und Umgegend e.V., Habitat Netz e.V.i.Gr., Habitat International Coalition und Wohnprojekt Gerthe e.V.i.Gr. xxx |
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Ein neues Merkblatt erinnert künftig die Träger von durch Gelder der Bochum-Agenda 21 geförderten Projekte, den Hinweis auf die Agenda-Förderung nicht zu vergessen. Die Richtlinien für die finanzielle Förderung durch die Bochum-Agenda 21 verpflichten die Antragsteller, ihr Projekt im Rahmen von eigener Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu bewerben und so die Ziele der Bochum-Agenda 21 bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannter zu machen. Dazu gehört ein deutlicher Hinweis auf die finanzielle Förderung des Projekts durch die Bochum-Agenda 21 auf allen Informationsmedien und in allen Medieninformationen, die für das Projekt werben. Erfolgt dieser Hinweis nicht, kann eine Rückforderung der Fördermittel erfolgen. Wenn die Antragsteller durch eigene Plakate, Flyer, Handzettel oder Webseiten für ihr Projekt weben, sind sie verpflichtet, das offizielle Logo der Bochum-Agenda 21 in allen Medien zu verwenden. Dieses Logo steht auf der Internetseite der Bochum-Agenda 21 unter www.bochum.de/agenda21 in einer vierfarbigen Druckversion zum kostenlosen Download bereit. Pressemitteilungen und Pressegespräche helfen dabei, das geförderte Projekt oder die Veranstaltung einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Auch in diesem Zusammenhang sind die Projektverantwortlichen verpflichtet, bei der Präsentation des Vorhabens auf die Förderung durch die Bochum-Agenda 21 hinzuweisen. Das kann z.B. durch folgende Formulierung geschehen: "Gefördert wird das Projekt/die Veranstaltung aus Mitteln der Bochum-Agenda 21" oder "Die Veranstaltung trägt das Gütesiegel der Bochum-Agenda 21: Sie fördert das Vorhaben mit X Euro." Die Förderung eines Projektes durch die Bochum-Agenda 21 verpflichtet die Projektträger auch zur Dokumentation des Projektverlaufs. Diese Dokumentation ist bis maximal acht Wochen nach Beendigung des Projekts im Agenda-Büro vorzulegen. Zur Dokumentation gehören unverzichtbar alle Informationsmedien, alle Pressemitteilungen und möglichst alle Medienabdrucke, die durch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erzielt wurden. Presse und Öffentlichkeitsarbeit ist keine Aufgabe, die man einfach nebenbei erledigt. Das richtige Wort zur richtigen Zeit zu finden, fällt nicht immer leicht. Deshalb bietet das Agenda-Büro allen Projektverantwortlichen, die diesbezüglich Fragen haben, kostenlos telefonisch Rat und Unterstützung an. Die Redakteurin Susanne Schübel (Tel. 02323 99 49 60) unterstützt seit mehr als drei Jahren die Bochum-Agenda 21 medientechnisch und hilft beim Verfassen vom Pressemeldungen und allen Fragen zur Öffentlichkeitsarbeit kompetent weiter. xxx |
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Rund 45 Teilnehmer hörten am 2. Juli 2002 den Diavortrag von Enrique D. Fernandez Figueroa zur Geschichte und aktuellen Situation stadtplanerischen Handelns in Havanna. In der anschließenden lebendigen Diskussion wurden die aktuellen Veränderungen und die Interesse von Bewohnern und ausländischer Investoren thematisiert. Herr Fernandez Figueroa ist im Team der Provinzdirektion für die Stadtplanung des Großraums Havanna zuständig. Als Hochschullehrer vermittelt er den Studierenden an der Universität in Havanna städtebauliche Fragen. Wichtiges Ziel seiner Arbeit ist für ihn, bei der Umgestaltung der Stadt die Interessen der Bewohner nicht denen der ausländischen Investoren unterzuordnen. In Havanna ist Stadtplanung und -sanierung im letzten Jahrzehnt immer wichtiger geworden. Nach dem Sieg der Revolution über die Diktatur wurde die Hauptstadt Kubas zugunsten der Entwicklung ländlicher Gegenden eher vernachlässigt. Das Ergebnis war, daß - im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Metropolen - die Bevölkerungszahlen in Havanna nicht explosionsartig anstiegen, da es "auf dem Land" Arbeitsplätze, soziale und kulturelle Infrastruktur sowie ausreichenden und vergleichsweise komfortablen Wohnraum gab. Landflucht war damit kein großes Thema. Heute besteht in Havanna ein erhöhter Sanierungsbedarf. Zusätzliche Probleme bringt der Tourismus. Da er den 90er Jahren Arbeit versprach, sind in dieser Zeit deutlich mehr Menschen aus den Provinzen zugezogen. Soziale Probleme nahmen zu - nicht in dem Ausmaß anderer lateinamerikanischen Länder, aber dennoch beobachtbar. So sind in einigen Stadtteilen die Wohnungen deutlich überbelegt. Eine Reaktion war nötig, zumal die Touristen nicht verschreckt werden sollten, Geld aber knapp. So wurde ein Stadtsanierungskonzept entwickelt, das planerische und sozialwissenschaftliche Aspekte zusammenführt. Beteiligt sind staatliche Behörden ebenso, wie wissenschaftliche Institutionen und Basisorganisationen. Die Veranstaltung wurde durch die Bochum-Agenda 21 gefördert. xxx |
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Wie in der 32. Ausgabe des Newsletter von Agenda-Transfer zu lesen ist, hat die Stadt Bochum als erste Kommune offiziell durch Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber ihre Teilnahme am Modellprojekt "Beschluß-Check Nachhaltigkeit" von Agenda-Transfer in NRW erklärt. Agenda-Transfer in NRW hat den "Beschluß-Check Nachhaltigkeit" zusammen mit NRW-Kommunen initiiert. Der Check orientiert sich an Vorreiter wie Pleidelsheim oder Rheinfelden. Dort haben die lokalen Akteure Checklisten erarbeitet, die Beschlußvorlagen an den Rat auf ihre ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen prüfen. Auch dienen sie den Verwaltungsmitarbeitern und politischen Entscheidungsträgern als Planungshilfe und Vorlage. Im gemeinsamem Modellprojekt wird der Beschluß-Check getestet und zu einem anwendbaren und effektiven Instrument von Politik und Verwaltung weiterentwickelt, um Nachhaltigkeit dort zu verankern. Am 5. September ist die Modellphase gestartet. Das Konzept zum Modellprojekt kann www.agenda-transfer.de eingesehen werden. xxx |
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Am 4. Oktober 2002 lud das Ludwig Quidde Forum zu einem Vortrag mit Isabel Cárcamo aus Chile in den Bahnhof Langendreer. 46 Teilnehmer jeder Altersschicht, mehrheitlich Frauen, interessierten sich für das Thema "Exil und Rückkehr - Frauen in Lateinamerika". Ein großer Teil der Gäste war entwicklungspolitisch im Bereich des Gender-Mainstreaming* in der "Dritten Welt" interessiert. Die Referentin ging auf verschiedene Aspekte ihrer Flucht, ihres Exils und ihrer Rückkehr ein. Die Zuhörer zeigten sich beeindruckt von ihrer Beschreibung, was es bedeutet, jetzt nicht gezwungenermaßen, sondern freiwillig in Deutschland zu sein und sich nicht als geduldeter Flüchtling, sondern als willkommener Gast hier aufzuhalten. Ausführlich stellte die Referentin dar, mit welchen Schwierigkeiten Exilanten zu kämpfen haben, die nach fast 15 Jahren in ihre Heimat zurückkehren. Auch zehn Jahre nach ihrer Rückkehr haben viele keine gesicherte materielle Grundlage in Chile gefunden. Für viele Kinder der chilenischen Flüchtlinge ist es ein erhebliches Handikap, im Ausland aufgewachsen zu sein. Das gravierendste Problem vieler Flüchtlinge ist es, daß sie über keine oder nur völlig eine unzurechende Kranken- und Rentenversicherung verfügen. Im zweiten Teil ihres Vortrags berichtete Frau Cárcamo über ihre aktuelle Arbeit im Frauenministerium in Santiago. Sie erläuterte, wie die chilenische Regierung unterschiedliche Institutionen zu motivieren versucht, sich auf den Gender-Mainstreaming-Prozeß einzulassen. Sie unterstrich die besonderen Schwierigkeiten kultureller Art und die Besonderheiten eines "Dritte-Welt"-Landes bei diesen Bemühungen. Partner bei der Durchführung der Veranstaltung waren der AStA der Uni Bochum, die JungdemokratInnen/Junge Linke und der Espacio de Libertad. * Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. (Quelle: http://www.gender-mainstreaming.net) xxx |
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Am 19. September 2003 findet der Aktionstag "Clever Mobil" statt. Von 12 bis 18 Uhr stehen auf dem Dr.-Ruer-Platz Informationen und Aktionen rund um die Mobilität im Vordergrund. So präsentieren die Stadtwerke ein Erdgasfahrzeug und die Bogestra ist mit Info-Bus, Glücksrad, dem Maskottchen "Schaffner Herbert" und einem modernen Linienbus vertreten. Die Polizei informiert über Verkehrssicherheit. Die Verkehrswacht bietet einen Fahrrad-Parcours sowie einen Seh- und Reaktionstest an. Außerdem gibt es eine Codier-Aktion für Fahrräder. Schließlich startet der Arbeitskreis Verkehr der Bochum-Agenda 21 an diesem Tag seine Bilderausstellung zur Verkehrsentwicklung der Bochumer Innenstadt ab den 50er Jahren. Die Veranstaltung wird musikalisch untermalt durch die Werksband der Bogestra. Veranstalter ist das Umweltamt der Stadt Bochum. xxx |
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Unter dem Titel "Weltgeschichten" referierte Dr. Thomas Bruckner am 17. September 2002 zu Bedeutung und Themen afrikanischer Literatur im Bahnhof Langendreer. Die Abendveranstaltung besuchten rund 30 Teilnehmer. Es ging um die Entwicklung von der mündlich überlieferten bis zur schriftlich fixierten afrikanischen Literatur und die Bedeutung von Muttersprachen und Kolonialsprachen. Dr. Bruckner verstand es, die komplexen Themen afrikanischer Literatur anschaulich zu verdeutlichen. Die historischen Beziehungen zwischen Europa und Afrika, den Verlauf von Unabhängigkeitsprozessen, die Fortsetzung von Abhängigkeiten und die rassistischen Beziehungen und Widersprüche von Modernität und Tradition - dies alles griff der Referent auf und konnte es anhand von Textpassagen belegen. Seine Mi-schung aus Vortrag und Lesungen verschiedener Texte wurde als gelungen bewertet. Die Positionen afri-kanischer Kulturschaffender und Intellektueller wurden unmittelbar durch die Texte klar. Ihre Einordnung in geschichtliche Zusammenhänge und die Auswahl der vorgestellten Schriftsteller verdeutlichte die Bedeu-tung von Literatur für gesellschaftliche Entwicklungsprozesse in Afrika bzw. für die Diskussion internationa-ler Beziehungen. Erfreulicherweise bestand der Teilnehmerkreis weit mehr als aus den "üblichen" entwicklungspolitisch Interessierten. Auch die Altersstruktur war gemischt. Den Erfolg der Veranstaltung belegte nicht zuletzt die anschließende sehr lebendige Diskussion. Projektträger war die BISA - Bochumer Initiative Südliches Afrika e.V. xxx |
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Mit dem Untertitel "Alternativen in der globalen Kommunikationsgesellschaft" lud der Förderkreis Kulturraum Melanchtonkirche Bochum e.V. als Projektantragsteller zu einer Veranstaltungsreihe vom 26. Oktober bis zum 3. Dezember 2002. Immer mehr lebt der Mensch in künstlich-virtuellen Welten, in denen ihm alles am Bildschirm zur Verfügung steht. Damit scheint sich das neuzeitliche Verständnis des Menschen als Steuermann der Welt verwirklichen zu können. Der eine begrüßt dies, der andere lehnt es als Untergang Babylons ab, wobei es vermutlich mehr um eine vernünftige Grenzziehung geht. Die Veranstaltungsreihe versuchte sich in einer Auseinandersetzung mit den Richtungen der weltweiten Kommunikationsgesellschaft - kulturgeschichtlich, künstlerisch, ethisch und gesellschaftskritisch. Ausgangspunkt war der Turm zu Babel, der als Symbol menschlicher Selbstüberhebung gilt. Am seinem Beispiel zeigt sich, wie das Streben nach Macht und Einheitlichkeit zu feindlicher Sprachverwirrung und Chaos führt. So wurde die Reihe eröffnet durch "Babel-Tower", eine poetische Performance mit experimentellem Schattenspiel, Schauspiel und Gesang. Im folgenden beinhaltete das anspruchsvolle Programm verschiedene Vorträge - beispielsweise unter dem Titel "Existenz ohne Widerstand - Die kybernetische Maschine als Weltmodell". Ein Gesprächsseminar zu Hölderlins Hyperion, dem der Besuch der Bühnenfassung folgte, stand unter dem Thema "Weltoffenheit statt Weltbeherrschung". Die acht Veranstaltungen fanden Interesse bei 20 bis 80 Teilnehmern. xxx |
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Zentrales Element der Bochum-Agenda 21 sind ihre Arbeitskreise. Diese personell zu stärken sollte daher Priorität haben. Wer sich aber für keines der bestehen Themen interessiert, kann ohne weiteres einen neuen Arbeitskreis gründen. Aber wie geht das? Im Prinzip ist es ganz einfach. Zunächst braucht man einen oder mehrere Initiatoren und eine thematische Eingrenzung. Ein fester, regelmäßiger Termin an einem bestimmten Wochentag an einem gut erreichba-ren, möglichst durchgängig verfügbaren, ständigen Versammlungsort hilft enorm, um sich nicht jedesmal den nächsten Termin und Treffpunkt merken zu müssen. Ob alle vierzehn Tage, einmal im Monat oder sel-tener - sechs bis achtmal im Jahr sollte man schon zusammenkommen, damit eine kontinuierliche Arbeit möglich ist. Schwierigster Part dürfte es dann aber sein, BürgerInnen fürs Mitmachen zu gewinnen. Am Anfang hilft da-bei eine Pressemeldung, die den Arbeitskreis vorstellt. Im Mittelpunkt der Meldung sollte stehen, daß zum Gründungstreffen Leute gesucht werden. Die Bochum-Agenda verfügt glücklicherweise über eine profes-sionelle Journalistin, die mit Rat und Tat beim Verfassen einer Pressemeldung hilft (Susanne Schübel, Tel. 02323 99 49 60). Das erste Treffen kann in einem Workshop - einem idealen Einladungsgrund - bestehen, d.h. die Anwesenden sammeln Probleme und Lösungsmöglichkeiten im Themenbereich des Arbeitskreises. Daraus können sich konkrete Projekte ergeben. Parallel oder anschließend, aber unbedingt in der Gründungszeit, sollte die Verständigung über gemeinsame Ziele erfolgen: Wo wollen wir hin, was wollen wir wie erreichen? Nach einer gewissen Zeit sollte die Selbstfindungsphase abgeschlossen sein, damit der Arbeitskreis nicht zum Laberkreis wird. Ein konkretes Projekt, nicht zu groß und umsetzbar, hilft durch den ersten Erfolg bei gelungener Umsetzung, die Teilnehmer zu motivieren. Später kann man sich an größere Projekte herantasten. Erfahrungen mit der Projektarbeit wurden dann ja gemacht. Wer einen neuen Arbeitskreis gründen möchte, wendet sich Idealerweise an die zentrale Anlaufstelle der Bochum-Agenda 21, die Geschäftsstelle des Agenda-Beirats. Dort können Marlies Kumm (Tel. 910 21 13) und Dr. Jürgen Löwer (Tel. 910 20 49) weiterhelfen. Unterstützung für die Arbeitskreises gibt es auch von der Programmgruppe. xxx |
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Vom 22. bis 30. September 2002 besuchte Orna Birnbach vier Schulen in Bochum und traf außerdem Konfirmanden in der Christuskirche. Sie berichtete von ihrem Schicksal als verfolgte Jüdin in Polen zwischen 1940 und 1945. Als Zeitzeugin hat sie alle Formen der Verfolgung durchgemacht: Vertreibung, Leben im Ghetto, Arbeitslager, Konzentrationslager, Befreiung. Sie lebt heute in Israel und leistet Gedenkstättenarbeit in Israel, Polen und Deutschland. Einen öffentlichen Vortrag in der Melanchtonkirche erlebten rund 80 Teilnehmer am 25. September. Dort vermittelte Orna Birnbach als eine der Letzten, die die Shoah erlebt haben, den Leidenweg ihrer Familie: Den als Kind erlebten Überfall Deutschlands auf Polen, die Ghettos und Konzentrationslager von Krakau und Auschwitz und ihre Erfahrungen mit dem Nachkriegsdeutschland. Nach ihrer Befreiung aus dem KZ Bergen-Belsen war sie Zeugin in zahlreichen NS-Prozessen. Immer wieder sucht sie das Gespräch, insbesondere mit Jugendlichen in Deutschland. In der Dokumentation zum Projekt, das mit Mitteln der Bochum-Agenda 21 gefördert wurde, heißt es: "ihre Art der anschaulichen, abgewogenen, haßfreien und nach exemplarischen Situationen geordneten Weise des Berichts war geeignet, die Shoah in all ihren Dimensionen mitzuvollziehen und alle Beteiligten "für ihr ganzes Leben" zu beeindrucken und von allen relativierenden Einwänden oder eventuellen antisemitischen oder rassistischen Anwandlungen zu heilen." Auch auf der Gedenkstättenfahrt nach Krakau, Tarnow und Auschwitz vom 12. bis 20. Oktober 2002 wurde deutlich, daß Zeitzeugen die wohl beeindruckendste Form der Vermittlung von Zeitgeschichte darstellen. Das Anliegen der Antragsteller hatte sich damit voll erfüllt: Die Jugendlichen zeigten sich menschlich beeindruckt. Ihnen wurde geschichtlich und politisch Orientierung gegeben. Selbst wer sich schon genügend informiert glaubte, wurde von neuen Aspekten beeindruckt. xxx |
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Seit Ende Juli 2003 hat das Freiwilligen-Zentrum Bochum ein Freiwilligenkataster im Internet eingerichtet. Unter der Adresse www.ehrenamt-bochum.de können sich Anbieter ehrenamtlicher Tätigkeiten darstellen und in der "Freiwilligenbörse" Mitarbeitergesuche für aktuelle Projekte aufgeben. Dort können auch Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, nach Angeboten suchen. Zum Hintergrund ist auf der Web-Site zu lesen: "In Bochum gibt es eine Vielzahl ehrenamtlicher bzw. freiwilliger Aktivitäten. Sie sind insbesondere im Hinblick auf die Zukunft unserer Gesellschaft eine wichtiger Entwicklungsfaktor. Das Ehrenamts- und Freiwilligenkataster gibt einen Überblick über die Einrichtungen, Vereine und Initiativen, die im Bereich der Freiwilligendienste tätig sind. Es versucht, die Aktiven zusammenzubringen und ihnen Hilfen für ihre Arbeit zu bieten." xxx |
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Wer den Leserkreis dieses Informationsangebotes zur Bochum-Agenda 21 erweitern helfen möchte, der kann den Agenda-Newsletter z.B. mit folgendem Textvorschlag weiterempfehlen:
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