Pressemitteilung

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschisten (VVN/BdA), die Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. und die Abteilung Gesellschaftspolitik im Bahnhof Langendreer möchten als gemeinsame Veranstalter noch einmal auf den Informationsabend:

"Sklavenarbeit während der Nazi-Herrschaft in Bochum"
am Donnerstag, 27. Januar, 19.30 Uhr Bahnhof Lgdr, R. 6

hinweisen

Bislang war das Wissen in der Bochumer Öffentlichkeit über Ausmaß und Details der Zwangsarbeit - inklusive der beteiligten Firmen - eher gering. Das hat sich im Zuge der öffentlichen Diskussion über die bundesdeutsche Entschädigungsstiftung sowie durch Presseveröffentlichungen in Bochum schon etwas geändert.
Interessant wird am 27.1. - neben der Darstellung der historischen Geschehnisse - sein, wie sich die zahlreichen beteiligten Bochumer Firmen zu den Entschädigungsforderungen verhalten haben und aktuell verhalten, nachdem die bekanntesten unter ihnen jetzt zum zweiten Mal angeschrieben und angesprochen worden sind. Um es schon einmal kurz zu sagen: ein Nicht-Verhalten ist auch ein Verhalten!

Es ist zu begrüßen, daß der Oberbürgermeister Stüber just an jenem Tag ein Konzept zum Umgang mit den Zwangsarbeitern im Rat vorlegen sowie einen Fonds einrichten wird, der zur Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung einen "symbolischen Beitrag" leisten soll.
Die Bochumer Firmen werden dabei vom Oberbürgermeister zur Unterstützung des Fonds aufgefordert.

Wir erwarten im Zusammenhang mit diesem richtigen Schritt, daß der OB die betroffenen Bochumer Firmen, die von der Zwangsarbeit profitiert haben, auch zur Beteiligung an der Bundesstiftung auffordern wird sowie entsprechende Gespräche mit der Bochumer Industrie- und Handelskammer führt, damit in Bochum - über die symbolische Unterstützung hinaus - endlich auch die geforderte wirkliche Entschädigung geleistet wird.

Die Veranstalter des Informationsabends vom 27. Januar weisen im übrigen darauf hin, daß sie zu den o.g. Zusammenhängen eine Plakatwand gestaltet haben, die aktuell zu besichtigen ist an der Ecke Nordring/Castroper Straße.