Venezuela ein Jahr nach dem Putschversuch
Simón Bolívar geht um in Lateinamerika

Vom 10. bis 13.April fand in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, ein Welttreffen zur Solidarität mit der Bolivarianischen Revolution statt. Es fand genau ein Jahr nach dem Putsch von Teilen der Oberschicht und einer Gruppe Militärs statt, die Chávez am 11.April 2002 für nicht einmal 2 Tage stürzten, bevor Chávez von Hunderttausenden VenezolanerInnen auf den Strassen sowie von entschlossenen Militärs, die ihn befreiten, wieder in sein Amt gebracht wurde.

Vier Tage debattierte ein Spektrum, das etwa so breit ist wie das der Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung und in dieser Zusammensetzung auch den Kräften entspricht, die die Regierung Chávez stützen. Schon am ersten Tag wurden die Erwartungen von 10.000 Teilnehmern aus In- und Ausland weit übertroffen.
Die Situation im Land ist seit einem Jahr äußerst schwierig, die Regierungsgegner hoffen auf eine "Entscheidung leerer Mägen". Dennoch ist die Unterstützung der breiten Bevölkerung für "ihren" Präsidenten ungebrochen. Immerhin wurde eine der progressivsten Verfassungen der Welt von 80 Prozent der Bevölkerung in einer Volksabstimmung angenommen und zahlreiche Gesetze und Programme zu Gunsten der Armen, Frauen und Indigenas verabschiedet (allerdings ist die Justiz nach wie vor in den Händen der ehemals herrschenden Schichten).
Hierzulande wurde im vergangenen Jahr in der bürgerlichen Presse hauptsächlich über "das Chaos und die Unordnung" in Venezuela berichtet und häufig genug die Propaganda der Regierungsgegner wiedergegeben.
Wir bemühen uns seit einiger Zeit, VertreterInnen venezolanischer Basisorganisationen einzuladen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Wahrscheinlich kann das im Herbst realisiert werden.
Doch glücklicherweise sind wir jetzt schon in der Lage, einen Bericht direkt von dem Solidaritätstreffen zu erhalten: Günter Pohl, Journalist aus Witten, nahm daran teil. Nach einer Einschätzung der Ereignisse des 11. Aprils 2002 und des darauf folgenden Jahres wird er von den Diskussionen und Arbeitsergebnissen der internationalen Konferenz berichten und seine Eindrücke von Caracas schildern. Der brandaktuelle Vortrag wird angereichert mit einem venezolanischen Videoausschnitt über den April 2002.
25. 4. , 19.30 im Bahnhof Langendreer (Raum 6)
Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
(S-Bahn 1, H.: Bo-Langendreer)

Bericht aus Caracas